Berro: "Kein Formel-1-Einstieg der Lotus-Gruppe geplant"

Die Lotus-Gruppe hegt derzeit keine Formel-1-Pläne - Motorsportdirektor Claudio Berro über das GP2-Projekt mit ART und den Namensstreit

(Motorsport-Total.com) - Bei Lotus gab es in jüngster Zeit einige Neuerungen. Zum einen hat das Formel-1-Team um Tony Fernandes den Namen "Team Lotus" gekauft, zum anderen ist die Lotus-Gruppe, die mit dem Formel-1-Projekt nach der Namensänderung nichts mehr zu tun hat, eine Partnerschaft mit dem GP2-Team ART eingegangen. Claudio Berro, der ehemalige Pressesprecher von Ferrari, ist Motorsportchef der Lotus-Gruppe. Damit betreut er das IndyCar-Team von KV Racing um Takuma Sato und künftig eben das GP2-Projekt. Ein Formel-1-Einstieg kommt für Lotus im Moment nicht in Frage.

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Die Lotus-Gruppe beschäftigt sich derzeit nicht mit einem Formel-1-Einstieg

"Die Formel 1 ist derzeit nicht auf unserer Agenda, denn sie ist sehr teuer. Wir investieren viel in unsere neuen Produkte und Modelle. Um diese Aktivitäten durchführen zu können, braucht man ökonomische Ressourcen", wird Berro von '422Race.com' zitiert. "Selbst wenn sie versuchen, die Kosten zu reduzieren, bleibt sie teuer. Ich glaube, dass Lotus bei einem Formel-1-Einstieg an der Spitze sein und sich mit den besten Teams messen muss. Nicht so wie in diesem Jahr."

Berro äußert sich auch zudem Namensstreit mit dem Formel-1-Team. "Ich als Motorsportdirektor habe die Meinung des Konstrukteurs. Die Situation wurde bereits ausführlich erklärt. Lotus Cars hat die Lizenz an dem Namen dem Team gegeben. Diese Lizenz wurde nun zurückgenommen. Das Team hat für sich einen Namen gesucht, den jemand zu besitzen glaubt. Sie haben diesen gekauft. Ob sie dieses Recht besitzen oder nicht, werden kompetente Autoritäten entscheiden. Lotus Cars baut Renn- und Straßenautos."

Damit wird es in absehbarer Zeit also nicht zwei Teams in der Königsklasse geben, die Lotus im Namen tragen. "Ich habe mir die neuen technischen Regeln bisher nicht angeschaut. Wie gesagt, die Formel 1 steht nicht auf unserem Plan. Wir versuchen unsere aktuellen Probleme zu lösen und 2011 eine gute Saison zu haben. Sollte die Formel 1 zugänglich sein und gute Bedingungen bieten, werden wir weitersehen. Die Entscheidung liegt nicht bei mir."

Ab der kommenden Saison wird Lotus auf den ART-Boliden in der GP2 zu sehen sein. "Die Idee mit der GP2 wurde geboren, um Lotos in den besten Monopostosport neben den IndyCars zu bringen", so Berro. "Die GP2 ist das Vorzimmer zur Formel 1, wo sich der Nachwuchs entwickelt. Wir wollen immer mit den besten Teams zusammenarbeiten. Wir kennen ART gut. Mit einem ihrer Besitzer, Nicolas Todt, bin ich seit langem befreundet."

"Es ist ähnlich wie bei den IndyCars. Das Team wird Lotus-ART heißen und das Auto wird in Lotus-Farben ausrücken. Wir versuchen mit dem Team zusammenzuarbeiten und ihnen die nötige technische Unterstützung zu bieten, falls sie gebraucht wird."

Als ehemaliger Ferrari-Mitarbeiter hat Berro die Roten genau im Auge. "Ferrari hat wie jedes andere Team seine Höhen und Tiefen. Ich sehe Alonso mit großer Entschlossenheit. Ferrari hat ihm ein gutes Auto hingestellt und es wird interessant, was in den kommenden Rennen passieren wird. Ich glaube sie haben das Potenzial, um zu gewinnen."