Andrea Stella: Norris hat recht, wenn er sagt, das McLaren-Heck ist schwach

Wie gut ist der McLaren-Mercedes MCL39 wirklich? Teamchef Andrea Stella spricht über Stärken und Schwächen des neuen Fahrzeugs von Norris und Piastri

(Motorsport-Total.com) - Das Fahrzeugverhalten des neuen McLaren MCL39 bereitet Lando Norris Sorgen. Nun sagt sein Teamchef Andrea Stella: Diese Sorgen sind "berechtigt". Das bei den Formel-1-Wintertests 2025 eigentlich überzeugend auftretende Weltmeister-Team von 2024 kämpft also mit technischen Problemen.

Titel-Bild zur News: Lando Norris beim Boxenstopp-Training mit der McLaren-Crew

Lando Norris beim Boxenstopp-Training mit der McLaren-Crew Zoom

Stella will das Verhalten des Fahrzeughecks allerdings nicht überbewerten: "Es würde mich sehr überraschen, wenn man in Bahrain nicht durch das Heck limitiert und keine Probleme mit der Traktion hätte. Diese Einschränkungen sind gewissermaßen ein charakteristisches Merkmal dieser Strecke."

Also alles nur halb so wild? Teamchef Stella erkennt trotz anhaltender Schwierigkeiten mit der Hinterachse gewisse Fortschritte bei McLaren: "Basierend auf den bisherigen Daten glauben wir, dass wir uns in diesem Bereich verbessert haben. Aber Verbesserungen erfolgen immer in einem Maß, das solche Probleme nie vollständig verschwinden lässt."

Ein gewisses Handicap am Heck bleibt also vorerst bestehen. "So ist das immer mit Einschränkungen unter gleichbleibenden Regeln", meint Stella. "Unterm Strich muss man versuchen, diese Einschränkungen so weit wie möglich zu minimieren."


Er selbst habe in seiner Formel-1-Karriere nur ein einziges Mal erlebt, dass ein Team ein technisches Problem vollkommen gelöst hat. Das war in seiner Ferrari-Zeit und in der Phase, als Abgase zur Optimierung der Heckaerodynamik verwendet wurden. "Damit hatten wir auf einmal keine Traktionsprobleme mehr", sagt Stella. "Die Aerodynamik hatte sich dramatisch verändert."

Wie McLaren einen schwachen Auftakt verhindern will

Einen derart extremen Einschnitt gab es nicht vom MCL38 des Vorjahres zum MCL39 für 2025. Trotzdem hat McLaren "einige Innovationen" eingeführt, die es bei den Wintertests in Bahrain evaluierte. "Darauf lag zumindest an den ersten paar Tagen unser Fokus", erklärt Teamchef Stella. Sein erster Eindruck: "Unsere Geschwindigkeit bei den Longruns sah vielversprechend aus."

Das sagen auch die Daten von PACETEQ: Am zweiten Testtag hinterließ McLaren mit seinen Runden den besten Eindruck aller Teams, knapp vor Red Bull sowie Ferrari und Mercedes.


Formel-1-Wintertests 2025 in Bahrain

Ist das ein gutes Omen für den Saisonauftakt? In den vergangenen Jahren ist McLaren wiederholt schlecht in die Saison gestartet und hat erst im Jahresverlauf entscheidend zugelegt.

Stella macht das vor allem an den speziellen Eigenheiten des Bahrain International Circuits in Sachir fest: "Das Layout, der geringe Grip, der raue Asphalt und die Notwendigkeit, sehr gute Traktion zu haben - das hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass unser Auto auf dieser Strecke nicht so gut funktioniert hat."

Stella: Erst der Grand Prix gibt final Aufschluss

Doch an diesen Schwächen hat McLaren gearbeitet, konkret etwa an der Leistung in engen Kurven. "Wir glauben, wir haben Fortschritte gemacht", sagt Stella. "Gleichzeitig haben wir versucht, einige Stärken beizubehalten, die wir über die Jahre entwickelt haben, etwa in mittelschnellen Kurven."

Das Zwischenergebnis nach zwei Testtagen: "Das Auto scheint etwas besser auf die Bedingungen in Bahrain zu passen als in den Vorjahren. Aber wie gesagt: Die Bedingungen sind hier so einzigartig, dass sie einige der traditionellen Probleme, die wir möglicherweise haben, überdecken könnten."

"Ich denke, wir sehen gerade die positiven Seiten beim Einsatz eines Formel-1-Autos", sagt McLaren-Teamchef Stella. "Sobald wir aber für das Rennen hier sind, wird es schwieriger - für alle, aber ganz sicher auch für uns."

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