Alonso und Massa: Chancengleichheit bei Ferrari?
Fernando Alonso betont einmal mehr, dass er ein gutes Verhältnis zum Teamkollegen hat: "Am liebsten wäre mir ein Duell gegen ihn um den Titel"
(Motorsport-Total.com) - Als Fernando Alonso kam, rückte Felipe Massa ins zweite Glied. Der Spanier eroberte nicht zuletzt mit einem Sieg in seinem allerersten Rennen für die Italiener die Herzen der Crew, gleichzeitig hatte der brasilianische Teamkollege ein Jahr voller Leiden. Auf die Spitze getrieben wurde die teaminterne Situation mit der Stallregie in Hockenheim, als man Massa zugunsten von Alonso eindeutig zurückpfiff.
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Fernando Alonso ist von einem guten Verhältnis zum Teamkollegen überzeugt
Selbstverständlich kam diese Maßnahme beim Vizeweltmeister von 2008 nicht gut an. Doch dem guten Verhältnis zum neuen Teampartner schadete es offenbar nicht. "Meine Beziehung zu Felipe war jederzeit gut - viel besser, als manche Leute denken oder es gerne hätten", sagt Alonso. Beim Winterevent in Madonna di Campiglio soll das Verhältnis eher noch weiter verbessert werden.
"Wir sind gemeinsam im Schnee, spielen jeden Abend zusammen Poker, machen all die normalen Dinge, die zwei professionelle Teamkollegen aus einem Rennstall nun einmal tun", erläutert der Spanier die heile Welt bei Ferrari. "Wir wissen genau, dass einer den anderen braucht." Vor allem bei den anstehenden Testfahrten sei großes Vertrauen gefragt.
"Wir machen uns kaum Gedanken darüber, dass nun einer von uns sieben Tage und der andere acht Tage im Cockpit bekommt", sagt Alonso über die Arbeit im Testwinter. "Man muss hundert Prozent für die Fahrzeugentwicklung geben. Auch wenn ich nicht selbst am Steuer sitze, verfolge ich die Daten. Ich muss mich voll auf den anderen Piloten verlassen können. Man muss als Einheit agieren, wenn man das Auto voranbringen will."
"Er führt meine Arbeit fort und ich seine. Letztlich ist es fast so, als würde eine einzige Person das Auto entwickeln, obwohl wir zwei Piloten sind. Ich bin ganz sicher, dass Felipe auch diesmal sein Bestes geben wird - so wie er es immer getan hat", malt der zweimalige Weltmeister ein Bild von der anstehenden Arbeit vor dem Start in die Saison.
¿pbvin|512|3374||0|1pb¿Allerdings ändern sich die Voraussetzungen der Zusammenarbeit mit dem Startschuss in Bahrain im März. Ab dem Saisonauftakt fährt jeder auf eigene Rechnung. "Wir wissen, dass auch er wieder zu den Titelkandidaten zählen wird. Ich hoffe, dass unser Auto allen anderen Autos voraus sein wird, und wir dann den Titel unter uns Zweien ausfahren können - so wie bei Red Bull im vergangenen Jahr oder früher auch bei anderen Teams."
"Wir beginnen die Saison unter gleichen Voraussetzungen, jedes Jahr beginnt wieder bei null", beschreibt Alonso und betont die angebliche Gleichberechtigung im Team. "Bei Ferrari steht der Teamerfolg immer über dem Fahrererfolg. Das Interesse des Teams hat Vorrang - das ist uns allen bewusst. In anderen Worten: Das Team kommt immer zuerst. Das ist unsere Philosophie, darauf sind wir stolz."