Alonso rettet fünf Punkte für Renault
Fernando Alonsos Klasse überdeckte in Melbourne die Schwächen von Renault - Nelson Piquet Jr. mit dem erwartet schwierigen Debüt
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hat mit einer fahrerisch makellosen Performance heute in Melbourne zwar das Maximum für Renault herausgeholt und als Vierter fünf WM-Punkte gerettet, aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Weltmeisterteam von 2005 und 2006 weit von seiner Optimalform entfernt ist.

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Fernando Alonso fuhr einen starken Grand Prix, wurde aber nur Vierter
Alonso fuhr einen blitzsauberen, wenn auch unauffälligen Grand Prix. Richtig in Erscheinung treten konnte er nur ganz zum Schluss, als er erst in einem Aufriss Kimi Räikkönen und Heikki Kovalainen (!) überholte, dann in der vorletzten Runde von Kovalainen geschnappt wurde, am Finnen aber doch noch vorbeiging, als dieser bei Start und Ziel irrtümlich den Speedlimiter betätigte. Mehr war für den Heimkehrer von McLaren-Mercedes heute einfach nicht drin.#w1#
Alonso hat sich nichts vorzuwerfen
"Das war ein merkwürdiges Rennen mit vielen Überholmanövern, Zwischenfällen und Defekten bei vielen Fahrern", erklärte Alonso. "Wir machten das Beste aus den Chancen, die sich uns boten, und beendeten den ersten Grand Prix mit einem guten Resultat, das dem Team einen Schub und Selbstvertrauen für den Rest der Saison gibt. Wir müssen aber unsere Performance im Qualifying und im Rennen verbessern. Trotzdem: Das war ein wichtiges Resultat."
Als "exzellentes Omen" wertete Teamchef Flavio Briatore den vierten Platz: "Fernando ist ein Superrennen gefahren, hat sich von hinten nach vorne gekämpft. Auch wenn wir zweimal vom Safety-Car zurückgeworfen wurden, war seine Leistung außergewöhnlich. Sein Überholmanöver gegen den McLaren war besonders spektakulär. Wir haben noch Arbeit vor uns, aber zu sehen, dass wir nicht das einzige Team sind, das sich verbessern muss, ist ermutigend."
Chefingenieur Pat Symonds betonte ebenfalls, Alonsos Vorstellung sei "wunderbar" gewesen, aber in Summe war er nicht zufrieden: "Bei den Safety-Cars haben wir debattiert, ob wir die Strategie umstellen und auf weiche Reifen wechseln sollen, damit wir mit einem Stopp durchfahren können. Fernando hatte aber mit den weichen Reifen im letzten Stint heftiges Graining, also war unsere Entscheidung richtig. Er hatte deswegen massives Untersteuern", so der Brite.
Briatore erwartet Steigerung von Piquet

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Sein allererster Boxenstopp in der Formel 1: Nelson Piquet Jr. Zoom
"Nelsons schwieriges Wochenende", analysierte Symonds auch den Arbeitstag von Nelson Piquet Jr., "ging in der gleichen Tonart weiter, denn er wurde schon am Start getroffen, wodurch sein Heck beschädigt war. Das Auto war nur noch sehr schwer zu bändigen, was seine langsamen Rundenzeiten erklärt, aber den Ausfallgrund müssen wir noch untersuchen." Briatore fügte an: "Ich bin sicher, dass Nelson stärker wird."
Der Brasilianer selbst sagte: "Ich legte einen guten Start hin und machte in der ersten Runde einige Positionen gut, auch wenn es hektisch war. Leider wurde ich am Start aber getroffen, das Auto wurde beschädigt und ich kam nicht ins Ziel. Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich habe dieses Wochenende viel gelernt und kann es kaum erwarten, meine Lehrzeit in Malaysia fortzusetzen. Hoffentlich schaut dann ein besseres Resultat heraus. Die Strecke dort kenne ich, es sollte also einfacher werden."

