Alfa Romeo hadert mit Tsunoda: Gelbe Flagge kostet Q3-Chance

Alfa Romeos Chance auf Q3 wurde von einer gelben Flagge zunichte gemacht - Valtteri Bottas hadert mit den Bremsen und verliert erstmals gegen Guanyu Zhou

(Motorsport-Total.com) - Für Alfa Romeo war das Qualifying der Formel 1 in Baku (live im Ticker verfolgen) eine klare Enttäuschung. Erst zum dritten Mal verpasste der Rennstall in dieser Saison Q3, doch das ziemlich deutlich. Für Guanyu Zhou und Valtteri Bottas gab es in Aserbaidschan nur die Plätze 14 und 15 - und die erste teaminterne Niederlage für Bottas.

Titel-Bild zur News: Alexander Albon (Williams) und Valtteri Bottas (Alfa Romeo) beim Formel-1-Qualifying in Baku 2022

Valtteri Bottas hat das teaminterne Duell heute erstmals verloren Zoom

"Das Qualifying war ein bisschen seltsam, und wir sind definitiv nicht da, wo wir sein wollten", sagt der Finne. Zwar hatte Alfa Romeo auch einen durchwachsenen Freitag erlebt, doch die Piloten waren sich sicher, dass mit den für Samstag zurückgehaltenen Updates noch ein großer Schritt nach vorne gelingen wird. Der gelang aber nur in der Theorie.

Denn mit Platz neun deutete Zhou zumindest in Q1 das Potenzial des Autos an. Allerdings konnte der Rennstall in Q2 nicht mehr zulegen und belegte dort die letzten beiden Plätze. Und das hatte laut Bottas mehrere Gründe.

Da wären zum einen die Bremsen, mit denen der Finne im dritten Training ein paar Probleme hatte. "Wir sind heute auf andere Bremsen gegangen, dann kamen die Probleme. Im Qualifying sind wir wieder auf einen anderen Satz gegangen, und es war besser", sagt er. Allerdings war sein Vertrauen in das Auto dadurch nicht mehr auf dem notwendigen Topniveau.


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Baku: Das Wichtigste zum Samstag

Eine weitere Problemzone waren die Reifen, aus denen Bottas nicht alles herausholen konnte. "Das ganze Wochenende über war die erste Runde nicht gut", hadert er. Daher hatte der Rennstall am Ende von Q2 eine andere Taktik gewählt: Man wollte eine schnelle Runde fahren, dann eine langsame und dann wieder eine schnelle.

Die erste Runde klappte, doch auf der zweiten schnellen Runde wurde Bottas' Zeit von Yuki Tsunoda ruiniert, der in Kurve 2 eine gelbe Flagge ausgelöst hatte. "Dadurch konnte ich es nicht noch einmal probieren. Ich denke, dass ich mich verbessert hätte, aber es hat nicht sollen sein", so der Finne.

Zhou schlägt Bottas erstmals

Das Gleiche passierte auch Teamkollege Zhou, der ebenfalls in Q2 hängenblieb, aber zumindest zum ersten Mal in dieser Saison seinen Stallrivalen im Qualifying schlagen konnte (zur Übersicht der Duelle). "Wir haben das ganze Wochenende über einen großen Schritt nach vorn gemacht, und ich glaube, wir hatten heute viel mehr Potenzial als P14", sagt der Chinese.

Er glaubt, dass ein Platz in Q3 durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre, "obwohl das Feld so eng ist, dass man das nicht wirklich sagen kann".

"Wir hatten unsere Reifen auf eine gute zweite Push-Runde vorbereitet, da wir sahen, dass sie in diesem Moment am besten funktionieren, aber die gelbe Flagge mit Tsunoda hat unsere beiden Autos stark beeinträchtigt und uns daran gehindert, uns zu verbessern", so Zhou.

Zuversicht für Sonntag

Auch Teamchef Frederic Vasseur muss nach dem Qualifying zugeben, dass das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht und auch nicht das Potenzial des Teams widerspiegelt. "Unser Ziel war es, im letzten Run an der Spitze des Zuges zu sein, und das haben wir auch erreicht - leider hat uns die gelbe Flagge nicht die Chance gegeben, zu zeigen, was wir können", ärgert er sich.


Der Rennstall will sich nun voll auf den Sonntag konzentrieren, wo man sich trotz der schlechten Ausgangslage noch einiges ausrechnet: "Wir wissen, dass unser Auto eine gute Pace hat und dass diese Strecke Überholmanöver zulässt", sagt Vasseur. "Wir erwarten einen ereignisreichen Sonntag, da kann alles passieren."

"Ich denke, wir haben eine gute Pace für das Rennen. Hoffentlich können wir alles zusammenbringen und ein paar Punkte mit nach Hause nehmen", sagt auch Zhou. Bottas schließt sich an: "Unsere Rennpace gestern war gut", betont er. "Ich bin zuversichtlich, dass wir morgen einige gute Überholmanöver machen und im Feld nach vorne kommen können."

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