Ernüchterung nach Höhenflug: Red Bull von Ferrari besiegt

Red Bull muss beim Qualifying von Suzuka eine Niederlage gegen Ferrari einstecken: Doch Mut für morgen gibt es durch den ersten Sektor und die übliche Rennpace

(Motorsport-Total.com) - Nach dem starken Erfolg von Malaysia musste Red Bull beim Qualifying der Formel 1 in Japan eine Ernüchterung hinnehmen. Max Verstappen und Daniel Ricciardo wurden in Suzuka nämlich von beiden Ferrari geschlagen und mussten sich mit den Rängen fünf und sechs begnügen. "Es ist frustrierend, nicht weiter vorn zu sein. Wir wollten in die ersten beiden Startreihen", seufzt Malaysia-Sieger Ricciardo.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Für Red Bull reichte es in Suzuka nur für die dritte Startreihe Zoom

Der Australier wurde hinter seinem Teamkollegen nur Sechster und konnte nicht alles aus seinem RB12 herausholen. "Wir hatten im Qualifying ein paar Probleme", sagt er, ohne auf nähere Details einzugehen. "Bei der zweiten Runde hätte ich wohl noch ein wenig in Sektor eins finden können, aber es hat den Reifen für Sektor drei nicht gutgetan." Zudem sei er einfach langsamer auf den Geraden gewesen.

Pech war für ihn auch, dass die Abstände relativ knapp gewesen waren. Den besten Ferrari und den schlechtesten Red Bull trennten nach dem ersten Q3-Versuch nur 56 Tausendstelsekunden - am Ende waren es drei Zehntelsekunden auf den drittplatzierten Kimi Räikkönen. "Ich habe getan, was ich konnte", sagt Ricciardo und tröstet sich damit, dass er durch Sebastian Vettels Strafe noch einen Platz weiter nach vorne kommt.

Auch Teamkollege Max Verstappen ist nach der Qualifikation etwas ernüchtert. Speziell in den langsamen Kurven sei sein Red Bull heute nicht gut gewesen, obwohl das normalerweise die Stärke des Boliden ist. Auch hatte er die Getriebesynchro verloren, nachdem er etwas zu hart über einen Randstein gerumpelt war. "Es war ein harter Schlag", sagt er und wollte daher vermeiden, noch einmal diesen Fahrstil zu wählen.

Immerhin sei der erste Sektor aber ziemlich annehmbar gewesen, wie er mitteilt: "Der erste Sektor ist sehr gut, ich glaube wir waren nur drei Hundertstelsekunden von der schnellsten Sektorzeit entfernt, von daher können wir uns darüber nicht beschweren", meint der Niederländer. Auch Teamchef Christian Horner spricht von einem "ziemlich respektablen" ersten Abschnitt. "Wenn man die Performance im ersten Sektor anschaut, dann ist das mit beiden Fahrern ziemlich stark", betont er.

Allerdings sei der Rest der Runde nicht gerade gut für die eigenen Stärken: "Leider haben wir dann nicht die Power durch die 130R und haben zwei Zehntel in einem sehr kurzen Sektor liegengelassen", so der Brite weiter, der sich aber Mut für das Rennen macht: "Wir wissen, dass die anderen einen Qualifying-Modus haben, den sie aber nicht im ganzen Rennen nutzen können. Hoffentlich können wir im Rennen stärker sein."


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Auch die Fahrer rechnen wieder mit einem starken Rennen, weil man auf den Longruns meist besser als im Qualifying-Trimm ist. Zudem konnte man in Q1 einen Satz Softreifen sparen, der noch einmal hilfreich werden könnte. "Das gibt uns strategische Optionen für ein potenziell trockenes Rennen morgen. Es gibt die Möglichkeit, vielleicht etwas anderes zu machen - je nachdem was die anderen planen", erklärt Horner.

Verstappen geht ebenfalls davon aus, dass die Strategie am Ende entscheidend sein wird, weil das Überholen in Suzuka nicht einfach ist. Er ist überzeugt: "Es wird ziemlich eng werden, das konnte man schon im Qualifying sehen." Dem schließt sich auch Teamkollege Ricciardo an: "Ferrari war heute ziemlich schnell, von daher wird es ein guter Kampf zwischen uns", sagt er und nimmt auch Mercedes ins Visier: "Ich denke nicht, dass sie morgen dominant sein werden. Selbst wenn sie auf eins und zwei ins Ziel fahren sollten, werden sie wohl nicht meilenweit voraus sein."