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Ecclestone schimpft über Caterham: "Keine Klingelbeutel!"
Das Spendenprogramm des CSL-Insolvenzverwalters ist dem Formel-1-Boss ein Dorn im Auge: Das Team sei kaufmännischen Grundaufgaben nicht gewachsen
(Motorsport-Total.com) - Dass Bernie Ecclestone wenig Mitleid mit kleinen Teams hat, ist bekannt. Der Spendenaufruf des Insolvenzverwalters, der bei der selbst nicht zahlungsunfähigen Caterham-Mannschaft das Ruder übernommen hat, bringt den Zampano aber auf die Palme. "Ich halte das für ein Desaster", beklagt Ecclestone am Rande des Brasilien-Grand-Prix. "Klingelbeutel wollen wir nicht. Können es sich Leute nicht leisten, in der Formel 1 mit von der Partie zu sein, müssen sie sich etwas anderes suchen."
© xpbimages.com
Bernie Ecclestone wünscht sich Formel-1-Teams, die ihr Geld erwirtschaften Zoom
Mittels Fundraising will der Insolvenzverwalter der zahlungsunfähigen Firma Caterham Sports Limited (CSL), der nach dem Rückzug des Managements um Colin Kolles bis zur juristischen Klärung der Verantwortlichkeiten auch für das Rennteam zuständig ist, einen Betrag von 2,35 Millionen britischen Pfund (umgerechnet drei Millionen Euro) einnehmen. Damit soll ein Start beim Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi ermöglicht werden. Der Vorgang ist einmalig in der Geschichte.
Ecclestone selbst will sich nicht beteiligen. "Nein", macht er klar und hat kein Verständnis für die Comebackambitionen der Grünen: "Wenn ich Poker spiele und nicht mit den anderen mitgehen kann, bin ich erledigt und muss gehen. Das Problem ist, dass sie es nicht wirklich kapiert haben." Für den 84-Jährigen geht es um Siege, nicht um Almosen: "Einige haben mehr Geld und geben das auch aus." Offenbar ist Ecclestone der Überzeugung, dass ein Bestehen in der Formel 1 auch mit kleinem Budget möglich ist.
Caterham-Plan könnte doch erfolgreich sein
Er fordert das kaufmännische Einmaleins ein: "Als ich vor einigen Jahren oder vielmehr einem Jahrhundert einen Rennstall (Brabham; Anm. d. Red.) hatte, habe ich das Team gemessen daran geführt, wie viel Geld wir ausgeben konnten. Und wir haben die WM gewonnen. Das tun sie nicht. Sie verstehen einfach nicht, dass einer Letzter sein muss." Ecclestone nagelt die Teams auf ihre Unterschrift unter einem Assoziierungsabkommen bezüglich des kommerziellen Rahmens fest, der rechtlich bindend ist.
"Es gibt einen Vertrag bis 2020 und sie kennen die Bedingungen ganz genau. Sie müssen ihre Geschäfte so führen, wie es ihre Einnahmen erlauben", unterstreicht Ecclestone, jedoch spielt für ihn die ungleiche Verteilung, die insbesondere Ferrari, Red Bull und McLaren begünstigt, keine Rolle. "Geben sie mehr aus als sie haben, dann machen sie ihre Arbeit nicht ordentlich. Wir geben den Teams fast 900 Millionen US-Dollar (rund 726 Millionen Euro; Anm. d. Red.) im Jahr. Wir geben das nicht aus."
Dass Caterhams ungewöhnlicher Rettungsplan von Erfolg gekrönt ist, will Ecclestone nicht ausschließen: "Es liegt an den Fans, ob sie das tun. Vielleicht investieren Leute in das Team." Alternativen um Leafield wieder auf die Formel-1-Landkarte zu bringen, sind rar, schließlich kommt finanzielle Soforthilfe für die Angeschlagenen nicht infrage: "Das dürfen wir nicht", wiegelt Ecclestone ab und verweist auf einen unter anderem von Red-Bull-Teamchef Christian Horner bereits scharf kritisierten Solidaritätsbeitrag: "Das könnte nur passieren, wenn Teams entscheiden, sich das Geld zu teilen."