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Die wahren Kosten der Formel 1
Die Formel 1 gibt pro Jahr mehr als 1,9 Milliarden Euro aus, doch wer gibt wie viel aus? Und woher stammen die Einnahmen der Teams? Wir klären auf
(Motorsport-Total.com) - Seit wir vor einem Jahr zum ersten Mal die wahren Kosten der Formel 1 veröffentlicht haben, ist die Schere zwischen armen und reichen Teams weiter auseinander gegangen. Es gab kaum ein Rennwochenende, an dem im Fahrerlager nicht über das Thema Geld gesprochen wurde. Am vergangenen Wochenende wurden die Probleme offensichtlich, als Caterham und Marussia den Grand Prix der USA verpassten.
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Vier verloren: In Austin starteten nur 18 Autos in den US-Grand-Prix Zoom
Mehr als ein Team musste sogenannte Paydriver verpflichten oder sich Geld bei Anteilseignern leihen, da die wirtschaftliche Krise die Rennställe weiter im Griff hat. Mit Vodafone verlor die Formel 1 Ende 2013 einen großen Sponsor. Auch andere Geldgeber denken angeblich über einen Rückzug nach, da die Zuschauerzahlen vor Ort und die TV-Einschaltquoten rückläufig sind.
Die Einführung der beeindruckend effizienten, aber auch deutlich teureren neuen Antriebseinheiten hat die Budgets weiter belastet, da die Motorenrechnungen nun doppelt so hoch sind, während auch die Erweiterung des Kalenders auf 20 Rennen im Jahr 2015 den finanziellen Druck erhöht.
Da Budget und Performance in einer Art symbiotischer Beziehung zueinander stehen, spiegeln sich die finanziellen Ungleichheiten auch auf der Strecke wider. Die Teams mit dem höchsten Budget fahren an der Spitze, während die Teams mit der dünnsten Finanzdecke am Ende des Feldes fahren. Das Mittelfeld überlebt - noch.
© xpbimages.com
Bernie Ecclestone und FOM verteilen das Geld an die Teams - allerdings ungleich Zoom
Seit Anfang 2013 erhalten die großen Fünf - Ferrari, Red Bull, Mercedes, McLaren und Williams - unterschiedlich hohe Bonuszahlungen vom Inhaber der kommerziellen Rechte, dem Formula One Management (FOM), wodurch die Schere zwischen arm und reich weiter auseinander geht. Diese Zahlungen haben wir in unseren Zahlen separat aufgeführt (die FOM-Gelder werden rückwirkend gezahlt).
Da acht der elf Teams, darunter Red Bull, McLaren und Mercedes, in Großbritannien registriert sind, ist ein direkter Vergleich der Werte durch die Veröffentlichung des Handelsregisters möglich. Die Angaben werden dort aber erst nach frühestens neun Monaten veröffentlicht. Wir haben alle Teams um eine Stellungnahme gebeten, den Grad der Zusammenarbeit haben wir in einem Schlüssel angeben (*** vollständige Zusammenarbeit/Bereitstellung von Zahlen, ** Bereitstellung von Zahlen, * keinerlei Zusammenarbeit/Bereitstellung von Zahlen).
In den Fällen, in denen die Teams keine Informationen bereitstellen wollten, basieren die Zahlen auf Schätzungen. Die basieren auf unterschiedlichen Quellen, wobei die Angaben anhand von bekannten Werten, fundierten Vermutungen und Insider-Informationen auf ihrer Plausibilität überprüft wurden. Alle Angaben sind in Euro.
Red Bull
Red Bull Racing - Milton Keynes, Großbritannien (in österreichischem Besitz) ***
Ausgaben 2014: 307 Millionen (geschätzt)
Einnahmen 2014: 339 Millionen (56 Millionen Red Bull / 103 Millionen Sponsoren / 128 Millionen FOM-Gelder für 2013 inklusive 60 Millionen Bonus / 53 Millionen andere Einnahmen)
Mitarbeiter: 690 (bereinigt)
Gewinn 2013: 19 Millionen
Red Bull besteht aus zwei ineinander verflochtenen Unternehmen: Red Bull Technology (RBT) stellt die Autos für das Rennteam Racing Bull Racing (RBR) her. RBT liefert auch Getriebe und Hydraulik-Technik an Toro Rosso und Caterham. 2013 betrug der Umsatz von RBT 330 Millionen, wobei ein Gewinn von 19 Millionen (RBR 1,28 Millionen) erzielt wurde. In diesem Jahr wird das Unternehmen etwas mehr Geld ausgeben, da die gestiegenen Kosten für den Antrieb von Infiniti abgefedert werden.
Da Red Bull Racing in diesem Jahr auf Rang zwei der Konstrukteurswertung zurückfällt, werden die Einnahmen aus den FOM-Gelder im Jahr 2015 um schätzungsweise 12,7 Millionen zurückgehen, während der Betrag der Boni auf 32 Millionen sinkt, nachdem eine einmalige Zahlung wegfällt.
Ziel ist die Abhängigkeit vom Red-Bull-Konzern zu reduzieren und die globale Markenbekanntheit zu steigern. Dennoch stellen der teilweise Rückzug von Adrian Newey, der Verlust einiger wichtiger Techniker (und Sebastian Vettel) sowie der Rückgang der FOM-Gelder eine Herausforderung dar. "Wir konnten die Sponsoren-Einnahmen deutlich steigern und haben mit einigen verlängert. Red Bull Racing ist ein gesundes Unternehmen", sagt Teamchef Christian Horner.
Anmerkung: Die Bilanz für das Jahr 2013 wurde bei Erstellung dieses Artikels noch nicht veröffentlich, die Berechnungen erfolgten auf Grundlage von bereitgestellten Daten.
Ferrari
Scuderia Ferrari - Maranello, Italien *
Ausgaben 2014: 351 Millionen (inklusive Motoren)
Einnahmen 2014: 358 Millionen (179 Millionen Sponsoren inklusive FIAT/Ferrari / 140 Millionen FOM-Gelder für 2013 inklusive 77 Millionen Bonus / Motoren 39 Millionen)
Mitarbeiter: geschätzt 750 inklusive Motorenabteilung
Gewinn 2013: 256 Millionen für die gesamte Gruppe
Ferrari ist das einzige Team, das ein komplettes Auto baut und dabei auf die Einrichtung der Abteilung für Straßenautos zurückgreift, welche die Sportabteilung im Rahmen ihrer globalen Werbeaktivitäten unterstützt. Durch diese komplizierte Struktur ist es unmöglich, die Einnahmen und Gewinne exakt aufzuteilen. 2013 steigerten sich die Werte im Vergleich zum Vorjahr aber um durchschnittlich zehn Prozent, und ein ähnliches Wachstum wird auch in diesem Jahr erwartet.
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Ferrari ist aufgrund seiner Historie der Branchenkrösus und bekommt am meisten Zoom
Aufgrund ihrer Geschichte von der FOM ohnehin schon bevorzugt, profitierte die Scuderia in diesem Jahr zusätzlich vom sogenannten CCB-Bonus, der drei Teams ausgezahlt wurde. Zusätzlich zum Gewinn in Höhe von 256 Millionen im Jahr 2013 wurde die Kriegskasse in diesem Jahr durch 140 Millionen FOM-Gelder für 2013 aufgefüllt.
Ferrari beliefert zwei Kundenteams mit Antrieben, wodurch die Kosten weiter aufgeteilt wurden. Dies wurde jedoch herausgerechnet, um die Zahlen zu bereinigen. Da die Kosten für die Motoren anstiegen, steigerten sich die Ausgaben um zehn Prozent. Dennoch wurde intern noch ein bescheidener Gewinn eingefahren.
Die Marke Ferrari bietet eine starke kommerzielle Plattform, allerdings fährt der Tabakkonzern Philip Morris seine Zahlungen zurück, und durch den Weggang von Fernando Alonso könnte auch die Unterstützung von Santander in Frage stehen. Ob dadurch Ferraris Gewinn schrumpft oder ob Ersatz gefunden wird, ist die spannende Frage.
"Die Angelegenheit bleibt vertraulich, daher können keine Angaben darüber gemacht werden, ob diese Schätzungen stimmen", teilte die Ferrari-Pressestelle auf Anfrage mit.
McLaren
McLaren Racing - Woking, Großbritannien **
Ausgaben 2014: 243 Millionen
Einnahmen 2014: 230 Millionen (153 Millionen Sponsoren / 77 Millionen FOM-Gelder für 2013 inklusive 26 Millionen Bonus)
Mitarbeiter: 650 (bereinigt)
Gewinn 2013: 28 Millionen
Die Finanzen von McLaren Racing sind aufgrund seiner Position als Teil einer größeren Struktur, der McLaren Group, schwierig zu erheben. Diese umfasst den Bereich von Applied Technologies und den Caterer Absolute Taste, genauso wie das Marketing - alles formell gesehen separate Unternehmen. Aufgrund des Fehlens von formellen Aufschlüsselungen werden fundierte Mutmaßungen angestellt.
Obwohl das Schwesterunternehmen McLaren Automotive direkt und indirekt beteiligt ist, ist Racing bereits an sich profitabel und verbucht den höchsten anteiligen Gewinn im Starterfeld (28 Millionen, 2013). Durch das Fehlen eines Nachfolgers von Vodafone ist es aber wahrscheinlich, dass das in diesem Jahr zum Erliegen kommt. Das Teilen einer Einrichtung reduziert zwar Kosten, doch es verkompliziert die Verrechnung von Buchhaltung und Personal.
McLarens Stärke war bislang immer die Länge, Breite und Tiefe ihrer Partnerschaften, und der zehn Jahre andauernde kommerzielle und technische Deal mit Honda (ab 2015) stellt eine strahlende Zukunft in Aussicht. Trotzdem sorgt der ausbleibende Titelsponsor genauso für Sorgenfalten wie der ausbleibende Meisterschaftserfolg in den vergangenen Jahren, was sich auch auf die Einnahmen vom FOM auswirkt.
"McLaren besitzt eine stolze und siegreiche Historie an der Spitze der Formel 1, und ich bin zuversichtlich, dass die getroffenen Maßnahmen dem Team ermöglichen werden, wieder Konkurrenzfähigkeit zu erlangen", erklärt McLaren-Boss Ron Dennis.
Mercedes
Mercedes Grand Prix - Brackley/Brixworth, Großbritannien (in deutschem Besitz) ***
Ausgaben 2014: 250 Millionen (ohne Motoren) / HPP 179 Millionen
Einnahmen 2014: 250 Millionen (77 Millionen Daimler / 96 Millionen Sponsoren / 77 Millionen FOM-Gelder für 2013 inklusive 9,6 Millionen Bonus)
Mitarbeiter: 750 (plus 520 HPE / 30 Stuttgart)
Verlust 2013: 64 Millionen (aber HPP Gewinn 7,7 Millionen)
Die Formel-1-Aktivitäten von Mercedes werden aufgeteilt: Mercedes Grand Prix (Renngeschäft) und High Performance Powertrains (Motoren) sind separate, aber integrierte, Geschäfte, bei denen HPP MGP (und andere) ausrüstet. Brackley hat im vergangenen Jahr über 100 Leute engagiert, was 2013 zu Verlusten geführt hat. Das ist eine Sorge, wird aber von Mutterkonzern Daimler übernommen und könnte dazu führen, dass die Leitung das Engagement in Zukunft überdenkt.
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Mercedes ist zwar Weltmeister, bekommt aber nicht den größten Anteil vom Kuchen Zoom
HPP gleicht seine Kosten durch das Einkommen von Mercedes GP, Forschungs- und Entwicklungsprojekte von Daimler und Motorendeals von Formel-1-Kunden aus und konnte somit im vergangenen Jahr leichte Gewinne einfahren.
Zusammengenommen stellt Mercedes den größten Geldgeber der Formel 1 dar - mit entsprechenden Personalzahlen. Trotzdem ist das Team wohl das Geschäft mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis, es liefert den Konstrukteurstitel für geschätzte 64 Millionen Einzelkosten. Das Geschäft wird aus einer Kombination aus Daimler-Zuschüssen, Sponsorengeldern, Kundenaktivitäten und FOM-Einnahmen finanziert.
Obwohl man ein Mitglied der Strategiegruppe ist, gehört Mercedes GP nicht vollständig zum CCB, was ihnen bis zum Jahr 2015 jährlich steigende Zahlungen von 10 Millionen bringt, die sich bis 2020 auf 12,7 Millionen steigern.
"Wenn man es aus Daimlers Perspektive sieht, dann müssen sie nicht viel dazu beitragen, für das, was sie bekommen. Das ist eine sehr wichtige Message, wenn man all diese verrückten Zahlen hört", sagt Motorsportchef Toto Wolff.
Williams
Williams Grand Prix Engineering - Wantage, Großbritannien (an der Frankfurter Börse notiert) ***
Ausgaben 2014: 134 Millionen
Einnahmen 2014: 140 Millionen (25 Millionen PDVSA-Nachschlag / 70 Millionen Sponsoren / 45 Millionen FOM-Gelder für 2013 inklusive 8,3 Millionen Bonus)
Mitarbeiter: 520 (bereinigt)
Verlust 2013: 6 Millionen (Bilanzabweichung)
Williams ist an das richtige Ende des Feldes zurückgekehrt, nachdem man sich selbst neu erfunden hat, was sich mit Sicherheit in den Ergebnislisten und in der Bilanz ausbezahlt hat. WGPE besitzt ein einzigartiges Geschäftsmodell und ist das einzige Formel-1-Team an der Börse: 50 Prozent werden von Gründer Frank Williams gehalten, neun Prozent von Partner Patrick Head. Toto Wolff (Mercedes) kontrolliert zehn Prozent, ein US-Investor fünf Prozent, Mitarbeiter besitzen vier Prozent und 22 Prozent werden öffentlich gehandelt.
© LAT
Williams kassiert immer noch Geld von Maldonado-Sponsor PDVSA Zoom
Williams besitzt drei Einnahmeströme: Teamsponsoren, fahrerbezogene Beteiligungen und FOM-Einnahmen, zudem profitiert man 2014 von einer Abfindungszahlung der staatlichen Ölfirma PDVSA aus Venezuela, nachdem Pastor Maldonado seinen Vertrag gebrochen hat. Daraus resultiert eine Bilanzabweichung und auf dem Papier ein Verlust in diesem Jahr.
Teamchefin Claire Williams sagt: "Ich denke, dass das Team sehr glücklich ist, dass sich die Arbeit vom vergangenen Jahr ausbezahlt. Das hat natürlich auch einen Einfluss auf die zukünftigen kommerziellen Diskussionen."
Lotus
Lotus - Witney, Großbritannien (in luxemburgischem Besitz) ***
Ausgaben 2014: 166 Millionen
Einnahmen 2014: 153 Millionen (25 Millionen PDVSA / 77 Millionen Sponsoren / 51 Millionen FOM-Gelder für 2013)
Mitarbeiter: 470 (inklusive 40 Subunternehmer)
Verlust 2013: 13 Millionen
Nicht Fisch nicht Fleisch: Lotus schwimmt in der Mitte zwischen den Großen und den Privaten und tätigt Ausgaben eines großen Teams bei mäßigen Einnahmen - und das ohne Sicherheitsnetz der CCB-Zahlungen. Das Team wurde neu strukturiert und verkleinert: Das Personal wurde um 100 Stellen abgebaut. Obwohl die Chefetage darauf hofft, in den neutralen Bereich zu kommen, wird ein geringer Verlust anvisiert, was allerdings weit entfernt von dem 115 Millionen Gesamtverlust des Vorjahres ist, was vor allem fahrerbezogen zustande kam.
Die Herausforderung liegt darin, hochwertige Sponsoren wie Microsoft, Rexona und Burn (Coca Cola) trotz der enttäuschenden Resultate zu behalten, die auch einen Einfluss auf die FOM-Einnahmen haben. Die Mercedes-Power ab 2015 sollte das Performance-Defizit wieder ausgleichen können.
"Wir haben es von einem großen Verlust dahin gebracht, dass wir hoffentlich in die Nähe der Gewinnschwelle kommen", erklärt Geschäftsführer Matthew Carter. "Wir haben den Plan, dass wir erst finanziell alles sicherstellen, und uns dann um die Verbesserungen auf der Strecke kümmern."
Sauber
Sauber - Hinwil, Schweiz ***
Ausgaben 2014: 115 Millionen
Einnahmen 2014: 109 Millionen (32 Millionen Sponsoren / 32 Millionen extern / 45 Millionen FOM-Gelder für 2013)
Mitarbeiter: 320
Verlust 2013: 6 Millionen
Sauber schwimmt in der Mitte des Stromes: Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten ist man dadurch im Nachteil, dass man in US-Dollar abrechnet, allerdings mit den schwankenden Schweizer Franken handelt. Dieses Missverhältnis vermischt mit den ungleichen Einkommensstrukturen der FOM ist die Wurzel allen Übels.
Saubers hochmoderne Anlagen sind seine Lebensversicherung, da die Vermietung zusätzliches Budget bringt. Die Struktur des Einkommens besteht aus einem Mix von Teamsponsoren, Fahrerbeteiligungen und FOM-Geldern.
"Wir hoffen, dass wir einen Investor an Land ziehen können, zielen aber darauf ab, die Drittgeschäfte zu erhöhen, um das reduzierte FOM-Geld auszugleichen. Das ist nicht einfach", so der Kommentar von Teamchefin Monisha Kaltenborn.
Force India
Force India - Silverstone, Großbritannien (in indischem Besitz) ***
Ausgaben 2014: 128 Millionen
Einnahmen 2014: 115 Millionen (26 Millionen Partner / 38 Millionen Sponsoren / 51 Millionen FOM-Gelder für 2013)
Mitarbeiter: 350
Verlust 2013: 13 Millionen
Trotz ähnlicher Zahlen wie Sauber könnte das Geschäftsmodell von Force India nicht unterschiedlicher sein. Es wird von Aktionärsdarlehen, Gruppenunternehmen, Fahrerbeteiligungen und FOM-Einnahmen finanziert. Ein Teil der Einnahmen von Force India kommt aus beteiligten Unternehmen, von denen viele in Indien unter Druck stehen, was ein Grund zur Sorge ist.
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Force-India-Besitzer Vijay Mallya hat mit seinen anderen Geschäften Probleme Zoom
Für die Basis in Silverstone sind Upgrades geplant, und neue Sponsoren wurden verpflichtet. 2014 ist Force India mit Mercedes GP eine technische Partnerschaft eingegangen, die sich gut ausbezahlt hat. Man kämpft Kopf-an-Kopf mit McLaren, die die gleiche Power-Unit haben - aber das doppelte Budget.
"Wir betreiben mit großen Teilen unserer Produktion Outsourcing und versuchen, eine Balance zu finden, unsere Produktion auf Vollzeit laufen zu lassen und größere Posten outzusourcen", kommentiert der stellvertretende Teamchef, Robert Fernley.
Toro Rosso
Scuderia Toro Rosso - Faenza, Italien (in österreichischem Besitz) *
Ausgaben 2014: 115 Millionen
Einnahmen 2014: 115 Millionen (47 Millionen Red Bull / 23 Millionen Sponsoren / 45 Millionen FOM-Gelder für 2013)
Mitarbeiter: 320
Gewinn 2013: -
STR existiert als Ausbildungsteam für den Red-Bull-Kader an Nachwuchsfahrern und wurde zuletzt durch die aufeinanderfolgenden Aufstiege von Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat seinem Zweck gerecht.
Das Team befindet sich budgettechnisch im Aufwind und hat die Größe seines Sitzes in Faenza verdoppelt, während die Verpflichtung von Mitarbeitern für den Windkanal in Bicester (Großbritannien) vorangeht. Als Schule operiert STR auf einer Break-Even-Basis und wird von einem wachsenden Portfolio an externen Sponsoren und Budget von Red Bull finanziert. STR erhält intensiven Support von RBT, besonders da man nun die gleiche Technologie wie RBR im Heck hat.
Caterham:
Caterham - Leafield, Großbritannien (in malaysischem Besitz?) **
Ausgaben 2014: 77 Millionen
Einnahmen 2014: 64 Millionen (19 Millionen Sponsoren / 19 Millionen Fahrerbeteiligungen / 26 Millionen FOM-Gelder für 2013)
Mitarbeiter: 200
Verlust 2013: 38 Millionen
Ein Chaos: Nachdem ein mysteriöses schweizerisch-arabisches Konsortium das Team "gekauft" hat, hat das Management das Team auf 200 Mitarbeiter mit einem Budget von 77 Millionen reduziert. Das Budget setzt sich aus Sponsoren, Fahrerbeteiligungen (Renn-, Test- und Entwicklungsfahrer) und (sinkenden) FOM-Einnahmen zusammen.
Das partnerschaftliche Versorgungsunternehmen CSL befindet sich mittlerweile in Insolvenz, und das Rennteam wird von Gerichtsvollziehern besessen, die nach einem Käufer suchen. Der Plan sieht vor, zwei Rennen auszulassen, was sich auch auf zukünftige FOM-Einnahmen auswirkt.
Marussia
Marussia - Banbury, Großbritannien (in russischem Besitz) *
Ausgaben 2014: 89 Millionen
Einnahmen 2014: 64 Millionen (32 Millionen Teilhaber / 19 Millionen Fahrer und Sponsoren / 13 Millionen FOM-Gelder für 2013)
Mitarbeiter: 200
Verlust 2013: 32 Millionen
Marussia befindet sich wohl in der bedenklichsten Situation von allen, weil der Oligarch, der seit 2011 mehr als 130 Millionen investiert hat, das Interesse verliert. Zudem gibt es die Unsicherheiten nach den Vorkommnissen in Suzuka - gerade als die Zukunft des Teams durch die deutlich höheren FOM-Gelder für 2015 so gut wie noch nie aussah. Die Insolvenz ist bereits bestätigt.
Zusammenfassung
Die Gesamtkosten der Formel 1 2014 belaufen sich auf 1,9 Milliarden - exklusive Motorenkosten von Mercedes, Renault und Ferrari (und Honda 2015), die zu Forschung und Entwicklung gezählt werden. Nur rund ein Drittel (677 Millionen) wurden vom FOM erhalten, das wiederum rund 380 Millionen mit der Formel 1 gemacht hat, obwohl man in den vergangenen Jahren null Direktinvestitionen in die Formel 1 tätigte.
Das ist die wahre Belastung für das finanzielle Management durch Investmentfond CVC Capital Partners - was durch die Auflösung von zwei der neusten Teams des Sports unterstrichen wird...