• 16.03.2013 13:20

  • von Dieter Rencken aufgezeichnet

Maldonado über den FW35: "Nicht schwierig, unmöglich"

Der Williams-Pilot lässt kein gutes Haar an seinem Arbeitsgerät und zählt das Team aus Grove sowohl im Trockenen als auch bei Nässe zu den Geschlagenen

(Motorsport-Total.com) - Frustriert, frustrierter, Pastor Maldonado. Die Laune des Venezolaners, der schon im Freien Training am Freitag dem Feld der etablierten Teams hinterher fuhr, war nach dem Qualifying am Samstag auf ihrem absoluten Tiefpunkt. Im Interview schimpft der Williams-Pilot über einen Williams FW35, der nicht um den Kurs zu steuern sei und tappt völlig im Dunkeln, wenn es um Abhilfe geht. Maldonado hofft zwar auf ein Wunder, hat aber kaum Optimismus für das Auftaktrennen in Melbourne übrig.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado wäre am Samstag lieber nicht aus dem Bett geklettert Zoom

Frage: "Pastor, du hast gesagt, das Auto sei unfahrbar. Was macht der Wagen genau?"
Pastor Maldonado: "Es fehlt nicht die Konstanz. Wir hatten keinen Grip. Wir müssen verstehen, ob wir von der aerodynamischen Seite her Probleme haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist. Das habe ich im Gefühl. Im Moment wissen wir nicht, wo das Problem ist."

Frage: "Ist das Auto schwierig zu fahren?"
Maldonado: "Es ist nicht schwierig zu fahren, es ist unmöglich zu fahren. Das ist ein Unterschied."

Frage: "An welchen Stellen der Strecke genau?"
Maldonado: "Überall."

Skepsis schon in Barcelona

Frage: "Es liegt nicht am Kurs?"
Maldonado: "Nein, nein. Das ist doch für jeden das Gleiche, selbst für die älteren Teams."

Frage: "Du merkst keinen Unterschied zwischen nassen und trockenen Bedingungen?"
Maldonado: "Es ist komplett unterschiedlich, aber immer unmöglich zu fahren. Sogar im Trockenen hatten wir Probleme mit dem Tempo im Qualifying. Bei Nässe ist der Unterschied zu den Topteams noch größer."

Frage: "Hattet ihr die Probleme schon bei den Wintertests?"
Maldonado: "Wir haben da einige neue Teile eingeführt, die nicht funktionieren, wie wir uns das vorgestellt hatten. Der zweite Barcelona-Test ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir hätten nicht gedacht, dass es hier so schlecht würde. Vielleicht liegen uns die Strecke und die Bedingungen auch nicht, aber es gibt etwas im Auto, das wir herausfinden müssen."


Fotos: Pastor Maldonado, Großer Preis von Australien


Frage: "Du bist verdammt enttäuscht?"
Maldonado: "Natürlich. So die Saison zu beginnen ist nicht gut. Unser Ziel ist es, immer in den Top 10 zu sein und davon sind wir weit entfernt. Aber das Rennen ist morgen, nicht heute."

Frage: "Trotzdem gibt es doch keinen Grund, anzunehmen, dass das Auto im Rennen ein anderes ist?"
Maldonado: "Alles kann passieren. Wir werden sehen."

Abbruch nicht zwingend nötig

Frage: "Der neue Auspuff hat nicht funktioniert, ihr seid auf den alten zurückgegangen."
Maldonado: "Es liegt nicht immer am Auspuff. Vielleicht haben die Reifen ja gut funktioniert, wir haben wohl andere Probleme zu lösen. Es ist nicht nur der Auspuff, der nicht funktioniert. Vielleicht funktioniert der ja gut. Es gibt ein anderes Problem. Wir sind nicht auf der Höhe."

Frage: "Was müsst ihr tun, um das Problem zu lösen?"
Maldonado: "Vielleicht können wir etwas machen, vielleicht nicht. Im Moment ist alles getan und es ist schwierig, weil wir nicht wissen, wo das Problem liegt."

"Die Bedingungen waren an der Grenze." Pastor Maldonado

Frage: "Wie waren denn die Bedingungen auf der Strecke?"
Maldonado: "Es war gut, zur Mitte der Session wurde die Strecke besser. Ganz am Ende hat es wieder stärker geregnet. Es war an der Grenze, aber wir haben teilweise sogar die Intermediates verwendet. Das war gut. Nässe eben."

Frage: "So viele Fahrer hatten Schwierigkeiten."
Maldonado: "Ja, weil sie die Strecke verlassen haben. Wenn man das tut, ist dort Kunstrasen. Die Markierungen auf der Oberfläche sind auch so rutschig. Da sollte man die Linie, auf der man fährt, ändern, damit man diese Markierungen meidet."