Massa: "Im Trockenen ging Eau Rouge voll"
Ferrari-Fahrer Felipe Massa über sein Abschneiden in Belgien, die schwierigen Bedingungen und seinen Ausblick auf den Großen Preis von Italien
(Motorsport-Total.com) - Gegen McLaren und Red Bull war in den belgischen Ardennen kein Kraut gewachsen - Ferrari-Pilot Felipe Massa musste sich im Gegenteil sogar noch hinter Renault-Fahrer Robert Kubica anstellen und beschloss den Grand Prix in Spa-Francorchamps auf dem vierten Rang. Damit kann sich Massa sehr gut arrangieren, zumal die Wetterverhältnisse alles andere als einfach waren. In seiner Medienrunde spricht der brasilianische Rennfahrer über seine Sicht der Dinge zum Belgien-Rennen 2010.
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Felipe Massa hielt die Ferrari-Fahne hoch und holte in Belgien den vierten Platz
Frage: "Felipe, du hast den vierten Rang belegt. Wie war der Große Preis von Belgien aus deiner Sicht?"
Felipe Massa: "Das Auto hat sich so verhalten, wie ich das erwartet hatte. Vor allem in den Sektoren eins und drei war ich sehr gut unterwegs. Im zweiten Abschnitt der Strecke hatte ich indes so meine Schwierigkeiten - vor allem während der trockenen Bedingungen im Rennen."#w1#
"Das war aber schon am Samstag ähnlich. Im Rennen war das Fahrzeug allerdings etwas mehr so, wie ich es gebraucht habe. Im Nassen war es ebenfalls okay, auch wenn mein Setup eher auf Trockenheit ausgerichtet war. Ich hatte keine Probleme und das Auto war mehr oder weniger in Ordnung."
Der Reifenwechsel als große Herausforderung
Frage: "Als es zehn Minuten vor dem Ende des Rennens noch einmal zu regnen begann, wie schwierig war es da, eine Entscheidung in Bezug auf den Reifenwechsel zu treffen?"
Massa: "Das war eine recht seltsame Situation. Man sagte mir, dass der Regen eintreffen würde - und genau so kam es auch."
"Es hieß auch, dass es zunächst nur wenig Regen geben würde und dass die Niederschläge dann aber zunehmen würden. In der ersten Runde war es prompt etwas rutschig und ich fragte meinen Ingenieur, ob ich bereits zu diesem Zeitpunkt hereinkommen sollte."
"Ich erinnerte mich aber an die vorangegangenen Geschehnisse in diesem Rennen. Als es erstmals geregnet hatte, war die Strecke nur eine Runde danach schon wieder trocken. Die Niederschläge kamen und gingen recht schnell. Es war daher klüger, noch eine Runde länger auf den Slicks zu fahren."
"Vielleicht wäre es aber besser gewesen, eine Runde vor allen anderen an die Box abzubiegen, denn in der folgenden Runde kamen alle herein. Es war aber sehr schwierig, diese Entscheidung zu treffen. Die Strecke war nämlich nicht zu nass für Trockenreifen. Eine Runde danach hatte der Regen zugenommen und es wurde noch kniffliger."
Frage: "Kannst du beschreiben, wie es war, die Eau Rouge mit vollem Tank zu durchfahren? Was ist anders als mit wenig Sprit an Bord?"
Massa: "Im Trockenen ging die Eau Rouge zweifelsfrei voll - selbst mit vollem Tank. Im Nassen war es etwas schwieriger. Probleme bereitete uns das aber nicht."
Frage: "Du hast zwar den vierten Rang belegt, doch für Ferrari war es dennoch kein guter Tag. Wie siehst du nun die Situation in der Gesamtwertung der Teams?"
Massa: "Es war sicher nicht das perfekte Rennen, das wir uns ausgemalt hatten. Wir sind zwar auf dem vierten Rang ins Ziel gekommen, doch einige Leute, die vor uns klassiert sind, liegen auch in der Gesamtwertung vor uns."
"Belgien war also gewiss nicht das perfekte Wochenende für uns. Wenn man sich aber die Bedingungen in der Qualifikation und im Rennen sowie die gute Form von McLaren und Red Bull in Erinnerung ruft, war das Ergebnis doch positiv für uns."¿pbvin|512|3059|ferrari|0|1pb¿
Was ist drin für Ferrari beim Heimspiel?
Frage: "Denkst du, Ferrari kann auf technischer Seite einen großen Fortschritt machen, um in den letzten Rennen des Jahres ein Titelkandidat zu sein?"
Massa: "Die Entwicklung ist wichtig, aber nur eine Sache. Man muss auch bedenken, auf welchen Strecken wir antreten."
"Seit Silverstone konnten wir das Auto wesentlich verbessern. Wir hatten nicht viele Neuerungen dabei, waren in Deutschland aber dennoch das schnellste Fahrzeug auf der Strecke. Wie erklärt man sich das?"
"Der jeweilige Kurs spielt eben auch eine gewisse Rolle. McLaren hat seit dem vergangenen Rennen in Ungarn sicherlich keine Sekunde gefunden. Sie hatten zuletzt etwas zu kämpfen, waren hier aber richtig schnell. Es kommt einfach auf viele Faktoren an."
Frage: "Wie würdest du die Strecke in Monza einschätzen? Ist das ein Kurs, der Ferrari liegen sollte?"
Massa: "Monza weist eine große Ähnlichkeit zu Spa-Francorchamps auf, denn auch hier geht es um hohe Geschwindigkeiten und lange Geraden. In Belgien hast du aber noch den kurvenreichen zweiten Sektor."
"In Monza musst du lediglich nach den langen Geraden bremsen und die Schikanen durchfahren. Schnelle Kurven gibt es dort nicht viele. Monza ist anders. Entsprechend kann es dort schon wieder ganz anders aussehen. Wir werden sehen, wie gut unser Auto dort funktioniert."