Laurents Hörr als Fahrercoach: "Wollte zweiten Fahrer schneller machen"

Laurents Hörr ist nicht nur Rennfahrer, sondern trainiert auch mit Fahrern aus der ganzen Welt - Gerade seinen Teamkollegen möchte er helfen

(Motorsport-Total.com) - "Im Normalfall ist man als angehender Profi oder [vollwertiger] Profi der Schnellere auf dem Auto. Dann war es zumindest mein Interesse immer, meinen zweiten Fahrer schneller zu machen", sagt Laurents Hörr gegenüber 'Motorsport-Total.com' über seine Tätigkeit als Fahrercoach, die er neben sein Dasein als Rennfahrer ausübt.

Titel-Bild zur News: Laurents Hörr

Laurents Hörr greift Talenten und Gentleman-Fahrern unter die Arme Zoom

Auch andere Gentlemen-Piloten und Talente, mit denen er nicht zusammen startet, gehören zu seinen Schülern. "Das ging schon sehr lange Hand in Hand mit dem, was ich immer getan habe, da der Prototypensport stark auf Gentlemen-Fahrern basiert", erklärt Hörr, der auf der ganzen Welt Prototypen bewegt.

Wenn er einen Teamkollegen coacht, hat er selbst auch etwas vom Lerneffekt des Gentleman-Fahrers: "Wenn ich ihn schneller mache, durch das Wissen, das ich habe, dann ist es ja für mich auch besser. So hat sich das schon früh entwickelt." Das Coaching von Fahrern hat für Hörr einen besonderen Reiz, auch weil es "etwas anderes" ist, als selbst ein Rennen zu fahren.

Laurents Hörr: Habe immer schon nach anderem geguckt

"Aber in den vergangenen Jahren gab es für mich an der Rennstrecke immer Fahren und Coaching. Es war nie nur Fahren und nicht nur nach mir selber gucken, sondern ich habe immer schon nach dem anderen Fahrer geguckt. Deswegen ist es für mich etwas total Normales."

Neben den Gentleman-Fahrern kümmert sich Hörr auch um den Nachwuchs, der von seiner Erfahrung profitieren kann, obwohl der Rennfahrer aus Gerlingen selbst erst 25 Jahre alt ist. "Da gibt es einen Unterschied. Man muss sich vorher wirklich Gedanken machen. Vor allem geht es um die Vorerfahrung."


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Während ältere Piloten meist mit wenig Kenntnissen zu ihn kommen, haben junge Fahrer in der Regel öfter "Grenzbereich-Erfahrung" gesammelt. "Mit den jungen Fahern kann man dann an kleineren Sachen arbeiten, während man meistens mit den Gentlemen-Fahrern Basis-Sachen anpackt, um sie schneller zu machen, aber oft auch sicherer."

Detail-Arbeit mit jungen Talenten

"Das ist beispielsweise etwas, was ich in diesem Jahr viel mit meinem Gentlemen-Fahrer im Le-Mans-Cup mache." Dabei ginge es hauptsächlich nicht darum, die Rundenzeiten zu verbessern, sondern die Konstanz auf ein höheres Level zu hieven.

Für jeden Piloten muss dabei ein individuelles Konzept entwickelt werden: "Das muss man sich vorher überlegen, auch den Fahrer vorher ein bisschen kennenlernen. Manche Fahrer können besser Informationen aufnehmen, manche ein bisschen schlechter", erklärt Hörr den Alltag als Coach.

"Das sind sehr unterschiedliche Herausforderungen, wo man sich ein bisschen anpassen muss. Das macht es eigentlich auch ein bisschen spannend und interessant."

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