Mercedes-AMG-Piloten beklagen Ballast: "Audi und BMW auf anderem Level"

Warum man bei Mercedes-AMG nicht mehr an die Samstag-Hochform anknüpfen konnte, nur drei Piloten in den Top 10 landeten und Auer dennoch Dritter wurde

(Motorsport-Total.com) - Von der Mercedes-Stärke am Samstag, als man im Qualifying die ersten vier Plätze belegte und zwei Autos auf das Podest brachte, ist am Sonntag beim DTM-Auftakt in Monza nicht viel übrig geblieben: Winward-Mercedes-Pilot Lucas Auer rettete dank einer gelungenen Strategie als Dritter einen Podestplatz, nachdem man im Qualifying fünf anderen Herstellern den Vortritt lassen musste.

Titel-Bild zur News: Lucas Auer

Dank der Strategie rettete Lucas Auer am Sonntag einen AMG-Podestplatz Zoom

"Das war sehr schwierig, denn Audi und BMW waren heute auf einem anderen Level", zieht Lucas Auer Bilanz. "Aber wir hatten eine tolle Strategie, kamen früher an die Box, und haben auch noch einen neuen Reifensatz gehabt. Deshalb habe ich auch den massiven Undercut ziehen können."

Der brachte den Österreicher, der als Fünfter bei erster Gelegenheit nach der fünften Runde stoppte und gleich die schnellste Rennrunde fuhr, auf Platz drei nach vorne. Abgesehen von Auer kamen mit Teamkollege Philip Ellis auf Platz sechs und Maximilian Götz nur zwei weitere AMG-Piloten in die Top 10.

"Audi vorne in einer eigenen Liga gefahren"

Dass Audi und BMW konkurrenzfähiger waren, ist auch auf die am Sonntagmorgen vor dem Qualifying geänderte Balance-of-Performance-Einstufung zurückzuführen: Der Mercedes-AMG erhielt 25 Kilogramm Zusatzgewicht, während der Ferrari um 30 Kilogramm schwerer gemacht wurde.

Dadurch war der Mercedes-AMG GT3 mit 1.355 Kilogramm das schwerste Auto im Feld, während der Audi R8 LMS um 60 Kilogramm weniger wog. "Die Audi vorne sind heute in einer eigenen Liga gefahren", verweist Winward-Mercedes-Teamchef Christian Hohenadel auf Sieger Kelvin van der Linde und Nico Müller. Zu allem Überdruss erhielten die HRT-Mercedes-Piloten Vincent Abril und Götz auch noch zusätzlich 18 beziehungsweise 15 Kilogramm Erfolgsballast für ihre Podestplätze ins Auto.

"Heute war es ein bisschen schwer für uns mit der BoP-Änderung", sagt Götz. "Das Zusatzgewicht war nicht so gut für unsere Pace." Warum der Franke im Laufe des Rennens immer weiter zurückfiel? "Das Auto war ab dem Start beschädigt, weil ich einen Stupser von Albon von hinten bekommen habe", erklärt er.

Warum Götz nur Zehnter wurde

"Danach war es wirklich schwierig. Dann kam noch ein Divebomb von ihm ein paar Runden später in Turn 1. Da war das Auto auch ein bisschen verstellt - die Spur war krumm. Wir haben uns dann durchs Rennen gehangelt." Platz zehn sei mit seinem Boliden "das Maximum" gewesen, so der HRT-Mercedes-Pilot.


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Dass Abril, der nach dem Qualifying mit Platz sechs noch bester Mercedes-AMG-Pilot war, nur auf Platz elf ins Ziel kam, ist darauf zurückzuführen, dass er nach dem Dreher von AF-Corse-Ferrari-Pilot Liam Lawson in der zweiten Schikane ausweichen musste und von Platz sechs auf Platz 15 zurückfiel.

"Das Zusatzgewicht hat es uns natürlich schwer gemacht", verweist auch der Monegasse auf die veränderte Ausgangslage. "Ich konnte meine Position am Start dennoch halten und war in einem guten Rhythmus. Aber dann war ich einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und musste über das Kiesbett ausweichen, was mich weit zurückgeworfen hat."

Mercedes-AMG in der Fahrerwertung nicht in den Top 3

Teamchef Hubert Haupt zieht nach dem Auftaktwochenende eine durchwachsene Bilanz. "Das erste Rennen gestern lief super mit den Plätzen zwei und drei. Heute hat uns das Erfolgsgewicht und die BoP das Leben schwer gemacht, dann kam noch die unglückliche Situation für Vincent dazu, aber beide Autos sind durchgekommen. Das müssen wir als Erfahrung aus dem ersten Rennwochenende mitnehmen."

In der Meisterschaft sieht es für die Mercedes-AMG-Piloten nach dem ersten Wochenende mittelprächtig aus: Während Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde an der Spitze bereits 38 Punkte hat, liegt mit Abril der beste Mercedes-Piloten mit 21 Zählern auf Platz vier. Auf den Plätzen sechs und sieben folgen mit Götz und Auer die nächsten Markenkollegen: Beide haben 16 Punkte auf dem Konto.

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