Lopez setzt erste Bestzeit in Argentinien

Aprilia-Pilot Francisco Lopez hat sich die erste Bestzeit der Rallye Dakar gesichert - Marc Coma folgt knapp dahinter, während Cyril Despres an Boden verloren hat

(Motorsport-Total.com) - Francisco "Chaleco" Lopez begann die Rallye Dakar 2012 gleich mit einem Feuerwerk. Auf der ersten Etappe in Argentinien setzte sich der Aprilia-Pilot an die Spitze der Rangliste. Das Feld liegt aber noch sehr eng beisammen, denn Titelverteidiger Marc Coma war mit seiner Werks-KTM nur um 14 Sekunden langsamer. Die drittschnellste Zeit ging an den Argentinier Javier Pizzolito. Mitfavorit Cyril Despres reihte sich an der 13. Stelle ein.

Titel-Bild zur News: Francisco Lopez

Francisco "Chaleco" Lopez hat sich zum Auftakt an die Spitze der Wertung gesetzt

Coma eröffnete mit der Startnummer 1 die Marathon-Rallye in Südamerika. Insgesamt 178 Motorräder standen an der Startlinie in Mar del Plata. Der erste Tag ging über insgesamt 856 Kilometer nach Santa Rosa de la Pampa. Die Wertungsprüfung fiel mit lediglich 57 Kilometern kurz aus. Es war ein Aufwärmen für die kommenden Tage.

Die Spezialprüfung fand in einer Küstenlandschaft statt. Im mittleren Abschnitt gab es kleine Sanddünen zu bewältigen. Die Prüfung fand relativ zu Beginn des Tages statt und es musste anschließend noch eine lange Verbindungsstrecke über Bahia Blanca bis zum abendlichen Biwak zurückgelegt werden. Da die Prüfung kurz ausfiel, liegen die Teilnehmer noch sehr dicht beisammen. So liegen die ersten 33 Piloten innerhalb von lediglich fünf Minuten.

Lopez setzte gleich ein Ausrufezeichen, denn lange war überhaupt nicht sicher, ob er bei der Dakar starten wird können. Bei der Tunesien-Rallye hatte er sich im vergangenen Frühjahr mehrere Knochenbrüche zugezogen. Erst nach mehreren Operationen konnte "Chaleco" wieder gehen. Die Bestzeit ist Balsam auf seiner Haut. "Ich bin heute Morgen nicht sehr schnell losgefahren, denn der Anfang der Spezialwertung war sehr kompliziert in den Dünen, wo es auch viele Zuschauer gab."

"Die erste Sonderprüfung bei der Dakar ist immer überaus schwierig", sagt Lopez in einer ersten Reaktion. "Man muss erst die Konzentration des Rennens wiederfinden, und das neue GPS ist ein wenig kleiner, ich war daher sehr aufmerksam. Zum Glück waren die letzten 20 Kilometer der Spezialwertung sehr schnell, und da habe ich schon mehr auf Angriff fahren können." Es war der insgesamt sechste Etappensieg von Lopez bei der Dakar. Damit führt er auch vorübergehend das Gesamtklassement an.

Coma war als Erster gestartet und kam auch als Erster über die Linie, doch am Ende musste sich der Spanier um 14 Sekunden geschlagen geben. "Allen ein gutes Neues Jahr", wünscht der KTM-Pilot allen Fans. "Diese erste Spezialwertung war wunderschön, am Meeressaum entlang mit einigen schönen kleinen Dünen, das war wirklich ein phantastisches Warm-up! Doch der Tag ist noch lang, mit einer langen Verbindungsstrecke, die uns noch erwartet."

Die große Überraschung des Tages lieferte Pizzolito ab. Mit der drittbesten Zeit hat er das beste Ergebnis eines Argentiniers bei der Dakar erzielt. Der US-Amerikaner Quinn Cody reihte sich an der vierten Stelle ein. Dabei hatte er noch Glück, denn seine Honda war nach Umwegen über die USA und Peru erst im letzten Moment in Mar del Plata angekommen. Die Top 5 komplettierte Jakub Przygonsky (KTM).

Paolo Goncalves vom Speedbrain-Team startete das Dakar-Abenteuer mit seiner Husqvarna auf Position 16. Ein wenig besser lief es für Mitfavorit Despres. Der Franzose büßte 1:48 Minuten auf Lopez an der Spitze ein. "Ich bin froh, unterwegs zu sein, auf dem Motorrad zu sitzen, in der Spezialwertung zu sein, das Roadbook wiederzufinden, die Notizen - man muss sich wieder daran gewöhnen."

"Es war eine recht vorsichtige Sonderprüfung für mich. Ich habe gesehen, dass es ziemlich viele Schlaglöcher gab, ein wenig Fesch Fesch, Stau - und Zuschauer, ich habe demnach cool angefangen." Am Ende der Spezialwertung mussten noch 620 Kilometer bis zum Zielort Santa Rosa de la Pampa zurückgelegt werden. Am morgigen zweiten Tag warten insgesamt 781 Kilometer auf die Teilnehmer, davon zählen 295 als Wertungsprüfung.

Ergebnis Etappe 1: (Top 10)

01. Francisco Lopez (Aprilia) 32:37 Minuten
02. Marc Coma (KTM) +14 Sekunden
03. Javier Pizzolito (Honda) +27
04. Quinn Cody (Honda) +30
05. Jakub Przygonsky (KTM) +49
06. Joan Barreda Bort (Husqvarna) +57
07. Sam Sunderland (honda) +1:05 Minuten
08. Ruben Faria (KTM) +1:18
09. David Casteau (Yamaha) +1:26
10. Jonah Street (KTM) +1:30