"Brauche eine Pause": Kein Start von Stephane Peterhansel bei Rallye Dakar

Erstmals seit 1994 nimmt Rekordsieger Stephane Peterhansel nicht die Rallye Dakar in Angriff - Stattdessen fährt er in Afrika mit dem Motorrad zum ursprünglichen Ziel

(Motorsport-Total.com) - Mit 14 Gesamtsiegen ist Stephane Peterhansel der erfolgreichste Fahrer bei der Rallye Dakar. Deshalb wird der Franzose auch "Monsieur Dakar" genannt. Der zweiterfolgreichste Fahrer ist der Russe Wladimir Tschagin, der siebenmal mit dem LKW gewonnen hat.

Titel-Bild zur News: Stephane Peterhansel

Rekordsieger Stephane Peterhansel tritt 2025 nicht bei der Rallye Dakar an Zoom

Sechsmal hat Peterhansel die Dakar in Afrika mit dem Motorrad gewonnen. Alle gelangen ihm mit einer Yamaha. 1999 stieg er ins Automobil um. Mit Mitsubishi triumphierte er dreimal in Afrika. Es folgten vier Siege in Südamerika - zwei mit X-raid Mini und zwei mit Peugeot.

Seinen bisher letzten Sieg hat Peterhansel 2021 mit einem Mini Buggy von X-raid in Saudi-Arabien erobert. Aber im Januar 2025 wird der mittlerweile 59-Jährige nicht am Start stehen. Er ist der große Abwesende auf der Nennliste.

Ende November bestätigte Peterhansel via Instagram: "Zum ersten Mal seit 36 Jahren werde ich nicht bei der Dakar dabei sein." Das ist aber nicht ganz korrekt, denn zum bisher letzten Mal ist er im Jahr 1994 als damals dreimaliger Motorrad-Sieger nicht angetreten.

Denn damals pausierte Yamaha für ein Jahr. 1992 hat Peterhansel mit dem Yamaha Modell YZE 850T gewonnen, das speziell für die Dakar entwickelt worden war. Für 1994 wurden die Regeln geändert, denn die Motorräder mussten auf Serienmaschinen basieren.

Yamaha entwickelte die XTR850R, die auf dem Serienmotor der TDM850 basierte. Dieses Motorrad wurde auch an Privatfahrer verkauft. Das Bike dominierte in den folgen Jahren die Dakar. Peterhansel holte drei weitere Siege, Edi Orioli einen.

Stephane Peterhansel

2021 hat Stephane Peterhansel seinen 14. und bisher letzten Dakar-Sieg erobert Zoom

Seit 1995 war Peterhansel ununterbrochen bei der Dakar am Start. 2008 musste die Rallye aufgrund von Terrorwarnungen abgesagt werden. Bei der Ersatzveranstaltung, die damals im April in Ungarn und Rumänien ausgetragen worden ist, wurde Peterhansel Zweiter.

In den vergangenen Jahren konnte er mit dem revolutionären Hybrid-Auto von Audi nicht an alte Erfolge anknüpfen. "Ich bin dreimal mit Audi an den Start gegangen. Zweimal hatten wir technische Probleme, einmal hatte ich einen Unfall", rekapituliert Peterhansel bei Automundo.

"Nach diesen drei Jahren war ich sehr müde. Ich war auch enttäuscht, es war genug. Ich habe zu mir gesagt, ohne Resultate ist es vorbei. Deshalb habe ich mich schon sehr früh nach der letzten Dakar entschieden, zwei Monate danach, dass ich nicht die Dakar fahren werde."

Stephane Peterhansel

Mit Audi gelang Stephane Peterhansel kein Spitzenergebnis Zoom

Trotzdem heißt das nicht, dass er nie wieder am Start stehen wird: "Ich möchte nicht sagen, dass ich für immer aufgehört habe, weil die Dakar meine Leidenschaft ist. Mir gefällt dieses Rennen, die Strategie. Aber es ist klar, dass ich eine Pause brauche."

"Vielleicht fahre ich noch einmal, aber vielleicht nicht so wie in der Vergangenheit. Ich weiß es nicht. Darüber muss ich erst nachdenken. Dafür habe ich Zeit. Momentan brauche ich eine Pause, um über meine Zukunft nachzudenken."

2025 besteht das Feld der Favoriten aus Dacia, Toyota, Ford und X-raid Mini. Peterhansel hatte Angebote, entschied sich aber bewusst dagegen. "Ich hatte Möglichkeiten mit verschiedenen Autos, aber wie gesagt, ich brauche wirklich eine Pause", bekräftigt der 59-Jährige.

Mit Yamaha zurück zu den Wurzeln in Afrika

Nach der langen Karriere bei der härtesten Rallye der Welt, Peterhansel ist 1988 zum ersten Mal angetreten, will er seine Zeit genießen und seiner Leidenschaft nachgehen. Im Januar wird der Franzose zu den Wurzeln zurückkehren und Afrika besuchen.

"Ich werde im Januar mit Yamaha auf den Strecken in Mauretanien sein, bis zur Stadt Dakar", hat Peterhansel Ende November bei Instagram angekündigt. Er wird sich also wieder in den Sattel eines Motorrads schwingen, einer Yamaha Tenere XTZ690D.

Das Yamaha Tenere World-Raid-Team steht zwar auf der Teilnehmerliste des Africa Eco Race, aber Peterhansel wird das Rennen selbst nicht fahren. In der zweiten Woche führt die Route durch Mauretanien und den Senegal. Das traditionelle Ziel liegt in Dakar.

"Mein Ziel ist es, wieder nach Dakar zu fahren", betont Peterhansel bei Automundo. Er freut sich vor allem darauf, wieder den Retba-See zu besuchen. Dieser Salzsee, auch Lac Rose genannt, befindet sich rund 35 Kilometer nordöstlich der Stadt Dakar in der Nähe der Atlantikküste.

Das war bei der ursprünglichen Dakar der Sehnsuchtsort beim Ziel. "Das war ein berühmter Ort", schwärmt Peterhansel von der Vergangenheit. Er war zuletzt im Jahr 2007 dort, als die originale Rallye zum letzten Mal in Afrika gefahren ist.

Sein Plan für Anfang Januar: "Ich werde parallel zur Route des Africa Eco Race fahren, aber nicht im Rennen. Ich werde vier Tage in Mauretanien und im Senegal fahren. Das ist nur für meine persönliche Freude, um zu den Wurzeln zurückzukehren."

"Das Ziel war damals bei diesem See. Dorthin möchte ich zurückkehren. Ich will aus Spaß und zur Freude fahren. Man kennt meine Leidenschaft für Motorräder. In meiner Garage stehen ungefähr 40 Motorräder, aber kein einziges Auto."

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