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Fahrbericht Alfa 159: Schnittig und schön, aber durstig
Mit dem neuen 159 Sportwagon ist Alfa ein sehr guter Einstieg in die gehobene Mittelklasse gelungen - der Wagen ist schnittig und schön
(Motorsport-Total.com) - Ein roter Wagen. Schnittig, in der Sonne erotisch glänzend. Der Turbomotor wild fauchend. Nein, die Rede ist nicht von einem Ferrari - auch wenn der Wagen zur gleichen Familie gehört - die Rede ist vom Alfa 159 Sportwagon, dem Sieger des begehrten Internet Auto Awards 2007 des Internet-Portals AutoScout24.

© Fiat/Alfa Romeo Österreich
Ein sportlicher, aber auch durstiger Begleiter - Alfa Romeo 159 Sportwagon
Laut Martin Khom, dem Alfa-Countrymanager Österreich, durchlebt Alfa eine Phase der Konsolidierung, die vor dem Abschluss steht. Das Model 147 verkauft sich nach einem Facelift und Weiterentwicklungen - obwohl seit 2001 am Markt - "auf tollem Niveau", freut sich Khom. Der 159er geht noch einen Schritt weiter, womit Alfa in die Mittelklasse einsteigt. Alfa-Besitzer Fiat selbst wirbt, dass der 159 Sportwagon "Leistung und dynamisches Fahrverhalten eines Sportwagens mit dem Komfort einer echten Reiselimousine" vereint. Und damit haben die Italiener gar nicht so Unrecht.#w1#
Schöne Optik
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist die neue Linienführung des 159er durch Stardesigner Giugiaro außergewöhnlicher. Die Leder-Sonderausstattung ist italienische Handwerkskunst in Vollendung - und übrigens auch im Alfa Spider und Alfa Brera zu finden. Sehr fahrerfreundlich ist das in seine Richtung geneigte Armaturenbrett, das auch dem Beifahrer das Gefühl von mehr Freiraum vermittelt. Dennoch wirkt der Wagen nicht immer ganz stimmig. So passen etwa Exterieur und Inneneinrichtung nicht immer zusammen, oder etwa das Heck wird der Front stilistisch nicht gerecht.
Mit seinen Dimensionen - 4,66 Meter lang, 1,828 Meter breit und 1,425 Meter hoch - überragt der neue Sportwagon das Vorgängermodel deutlich und bietet auch viel Platz im Ladebereich. Die 445 Liter (Standard - 1235 Maximal-Volumen) sind wesentlich größer, wenn auch nicht riesig. Dafür sitzen die Passagiere nicht nur vorne, sondern auch im Fond ausgesprochen bequem, auch die Beinfreiheit ist nun Business-Class.
Viel Power, aber Untersteuern
Für den "Sportwagen" im 159er spricht eindeutig der 2.4 Liter Turbodieselmotor, der nicht nur 200 PS auf die Straße, sondern auch viele Männer- und Frauenherzen zum Rasen bringt. Das tiefe Brummen des Herzstücks, der Druck mit dem man beim Beschleunigen in den Sitz gepresst wird, versetzen einen auch im Großstadtdschungel in ungetrübte Fahrlaune.
Überland erlaubt einem das - für italienische Flitzer ungewöhnlich präzise - Getriebe bestes Schalten. Die direkte Lenkung macht viel Spaß, aber die besonders aufwändige High-Tech-Radaufhängung hält einen in schnellen Kurven unerwartet oft zurück. Im Gegensatz zu so manchem deutschen Konkurrenten, der förmlich auf der Piste klebt, untersteuert der Alfa zeitweise massiv, was das angepriesene "dynamische Fahrverhalten" beeinträchtigt.
Bei Langstreckenfahrten schaffen der Geräuschkomfort und der Musikgenuss mit dem BOSE® Sound System ein großartiges Klangerlebnis, unterstützt durch die Regel am Lenker. Das multifunktionale Display wird ergänzt durch ein Audiosystem mit CD-Player und auf Wunsch mit MP3-Player, Satellitennavigation mit Kartendarstellung, Sprachsteuerung und integriertem Dual-Band-Telefon mit Freisprecheinrichtung.
Durstige Gefährte
Der neue Alfa-Diesel - 2,4-Liter-Fünfzylinder - scheint seine fast schon traditionelle Anfahrschwäche abgelegt zu haben - auch wenn der Motor in der Früh oftmals "noch selbst zu schlafen" scheint. Einziges Manko ist, dass auch das neue Alfa-Aggregat seinen unbändigen Durst behalten hat. Der Verbrauch dürfte durchaus etwas niedriger sein.
Der bestverkaufte Alfa in Österreich liegt stilistisch, aber auch preislich in ähnlichen Höhen wie Mercedes oder Audi, aber ist ganz klar das sportliche Mittelklasse-Flafschiff der Italiener. Das Fahrerlebnis mit dem Sportwagon ist für jeden ein Genuss, und das Fahrzeug vor allem als Firmenwagen ein Traum.
Daten: Alfa Romeo 159 Sportwagon
Fünfzylinder-Diesel, 2387 ccm, 200 PS, 400 Nm
6-Gang-Automatik, Frontantrieb, Gewicht 1775 kg
Länge 4661 mm, Kofferraum 445-1235 Liter
Vmax 226 km/h, 0-100 km/h in 8,6 s; Verbrauch im Test: 10 l
Preis: 40.500 Euro (Topversion Distinctive)

