• 22.03.2025 17:13

  • von Roland Hildebrandt

Audi A5 Avant und A6 Avant im ersten Vergleich

In kurzem Abstand bringt Audi zwei neue wichtige Kombis auf den Markt: Wo liegen die Unterschiede zwischen A5 Avant und A6 Avant?

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Ein neuer Name, ein bekannter Name: Audi erneuert seine wichtigen Baureihen Schlag auf Schlag. Nachdem der Audi A4 zum A5 mutierte, folgte beim neuen A6 die Rolle rückwärts. Er durfte seinen altbekannten Namen behalten. Künftig gibt es einen rein elektrischen A6 e-tron plus einen A6 mit TDI, TFSI und Co.. Jetzt wurde der neue A6 Avant präsentiert. Und so mancher denkt bei dessem Anblick spontan: Ein großer A5 Avant?

Titel-Bild zur News: Audi A6 Avant vs. Audi A5 Avant

Audi A6 Avant vs. Audi A5 Avant Zoom

Ob dem so ist oder ob beide Modelle doch deutlich verschieden sind, soll ein erster Vergleich auf dem Papier klären.

Exterieur/Abmessungen

Sehen wir uns zunächst den neuen Audi A5 Avant an. Er ist 4,83 Meter lang, 1,86 Meter breit und 1,45 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2.899 Millimeter. Doch parallel hat auch der neue A6 Avant deutlich zugelegt: Mit 4,99 Meter Gesamtlänge ist er 60 Millimeter länger als das Vorgängermodell. Der Radstand beträgt 2.927 Millimeter, also knapp drei Zentimeter mehr als beim A5.

In der Breite misst der A6 Avant knapp 1,88 Meter ohne Spiegel. "Nur" 1,88 Meter, möchte man beinahe sagen, denn live wirkt er deutlich breiter. Und es überrascht dahingehend, dass der A5 Avant nur zwei Zentimeter schmaler ist.

Im Design sind sich beide nicht unähnlich, der A6 sticht durch einen größeren Grill hervor. Besonders durch das klare Plus in der Länge verläuft der hintere Dachabschluss beim A6 Avant eleganter, aber auch flacher. Und das kostet ihm etwas an Gepäckraum. Mickrig ist dieser keineswegs, er fasst bis zu 503 Liter Ladevolumen - je nach Motorisierung. Doch beim Vorgänger waren es noch bis zu 565 Liter.


Fotostrecke: Audi A6 Avant (2025)

Dank seiner Breite von 1.050 Millimetern passen laut Audi zwei große Koffer problemlos nebeneinander in den neuen A6 Avant. Die serienmäßige im Verhältnis 40:20:40 umklappbaren Rücksitze sorgen für variables Beladen, beispielsweise mit Ski-Ausrüstung. Bei komplett geklappten Fondlehnen erweitert sich das Kofferraumvolumen auf bis zu 1.534 Liter. Auch wieder der Vergleich zum Vorgänger, dort waren es bis zu 1.680 Liter.

Wir notieren: 503 bis 1.534 Liter als Maximalwerte beim neuen A6 Avant. Und wo steht der A5 Avant? 448 bis 1.396 Liter beim 2.0 TDI, 476 bis 1.424 Liter beim Basis-Benziner mit 150 PS. Je nach Motorisierung ist der kleinere Bruder also gar nicht so weit entfernt. Übrigens: In einem Skoda Superb Combi bekommen Sie zwischen 690 und 1.920 Liter. Nur so als Info ...

Interieur

Das erstaunt: Im Cockpit sind sich A5 Avant und A6 Avant im Grundsatz fast identisch, lediglich die Ausgestaltung im Detail unterscheidet sich. Die digitale Bühne ist bei beiden eine Kombination aus dem Audi MMI-Panoramadisplay und dem optionalen MMI-Beifahrerdisplay. Das freistehende Panoramadisplay ist im Curved Design und in OLED-Technologie ausgeführt. Es besteht aus dem Audi virtual cockpit mit 11,9 Zoll sichtbarer Bildschirmdiagonale und dem 14,5 Zoll großen MMI Touchdisplay.

Qualitativ hat Audi in letzter Zeit einige Prügel einstecken müssen. Tatsächlich war die Materialanmutung in einigen Bereichen schon mal besser. Letztlich bleibt dieser Punkt aber eine subjektive Sache, potenzielle Kunden mögen sich ihr eigenes Urteil bilden.

Motoren

Was steckt unter der Haube des A6? Die Antriebe mit der Mild-Hybrid-Technologie MHEV plus sind bereits vom neuen A5 und Q5 bekannt. Immerhin: Ein 3.0 TDI mit Sechszylinder dürfte noch folgen, der künftige RS 6 hingegen wohl wie schon der BMW M5 in Richtung Plug-in-Hybrid wechseln.

Zum Marktstart gibt es neben dem 2.0 TDI-Vierzylinder mit 150 kW (204 PS) auch den 3.0 TFSI-Sechszylinder mit 270 kW (367 PS) mit 48V-Teilelektrifizierung. Das MHEV plus-System besteht aus drei wesentlichen Komponenten: einer 48-Volt-Batterie, dem Riemenstartergenerator (RSG) sowie dem Triebstranggenerator (TSG) mit integrierter Leistungselektronik. Der TSG ermöglicht rein elektrisches Einparken und Rangieren.

Darüber hinaus erzeugt der TSG beim Anfahren oder Überholen ein zusätzliches Antriebsmoment von bis zu 230 Newtonmetern und bis zu 18 kW (24 PS) Leistung. Beim Verzögern gewinnt der TSG Energie zurück: Bis zu 25 kW lassen sich rekuperieren.

Cockpit des Audi A5 Avant

Cockpit des Audi A5 Avant Zoom

Auf die gleiche Technik setzt auch der A5 Avant, dort ist das Antriebsportfolio aber schon breiter gefächert. Auf Benzinerseite gibt es den 2.0 TFSI mit 110 kW (150 PS) und 150 kW (204 PS), letzteren auch mit Allrad. Einziger Diesel ist vorerst der 2.0 TDI mit 150 kW (204 PS), auch ihn gibt es optional mit Allrad. Schaltgetriebe gibt es in A5 und A6 keine mehr.

Beide haben serienmäßig eine sogenannte "Progessivlenkung" an Bord. Neben dem serienmäßigen Stahlfederfahrwerk stehen optional ein Sportfahrwerk und das S-Sportfahrwerk mit adaptiver Dämpferregelung zur Wahl. Bei allen A5 mit Exterieur-S-Line-Paket sowie bei den S5-Modellen ist das Sportfahrwerk serienmäßig. Beide Varianten des Sportfahrwerks senken das Auto um 20 Millimeter ab. Die Spreizung beim Adaptivfahrwerk soll spürbarer sein als bisher.

Für den A6 Avant stehen drei Fahrwerksoptionen zur Wahl:
• das Standardfahrwerk, das im Vergleich zum Vorgänger noch komfortabler ausgelegt ist
• das Sportfahrwerk, das die Karosserie für eine dezidiert sportliche Fahrwerksabstimmung 20 Millimeter tieferlegt (serienmäßig beim S line Exterieurpaket)
• das adaptive Luftfederfahrwerk, die adaptive air suspension mit geregelter Dämpfung, die dem Fahrzeug eine große Spreizung zwischen hohem Abrollkomfort und sportlichem Handling verleiht

Preise

Der günstigste A5 Avant mit Benziner beginnt in Deutschland samt Einzonen-Klimaautomatik bei 46.850 Euro, der Diesel startet bei 55.850 Euro. Der neue Audi A6 Avant ist ab März 2025 bestellbar und rund 6.000 Euro teurer: Mit der Einstiegsmotorisierung kostet er in Deutschland als TFSI mit 204 PS ab 58.000 Euro. Der 2.0 TDI mit der MHEV plus-Technologie beginnt bei 61.700 Euro. Die ersten Auslieferungen an Kundinnen und Kunden erfolgen Ende Mai 2025.

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