Weber: Sieben Deutsche sind zu viel

Nico Hülkenbergs Manager Willi Weber glaubt, dass sein Job wegen der vielen deutschen Fahrer in der Formel 1 schwieriger geworden ist

(Motorsport-Total.com) - Nicht weniger als sieben Deutsche waren 2010 in der Formel 1 am Start: Weltmeister Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Michael Schumacher, Adrian Sutil, Nico Hülkenberg, Nick Heidfeld und Timo Glock. Hülkenberg und Heidfeld ist es allerdings nicht mehr gelungen, für 2011 erneut ein Stammcockpit zu finden.

Titel-Bild zur News: Willi Weber und Nico Hülkenberg

Willi Weber und Nico Hülkenberg hoffen auf ein Grand-Prix-Comeback

Hülkenberg verlor seinen Platz im Williams-Team trotz Pole-Position beim vorletzten Saisonrennen an Pastor Maldonado, der venezolanische Sponsorengelder mitbringt, denen die Briten nicht widerstehen konnten. Willi Weber brachte seinen Schützling daraufhin als Testfahrer bei Force India unter, angeblich mit einer Option auf eine Beförderung zum Grand-Prix-Piloten, sollten Adrian Sutil oder Paul di Resta unerwartet ausfallen oder wechseln.

Erschwert wurde Webers Job als Manager durch die Tatsache, dass der deutsche Formel-1-Markt ziemlich gesättigt ist: "Nico hat durchaus die Qualitäten, auf dieser Bühne langfristig mitzuspielen. Muss er diese Bühne mit sechs anderen Deutschen teilen, wird es natürlich eng", erklärt er im Interview mit 'Motorsport aktuell'. "Das ist wie mit einem Kuchen: Wenn ich den durch zwei teile, dann hat jeder eine Hälfte. Muss ich den Kuchen durch sieben teilen, werden die Stücke halt kleiner."

Der frühere Schumacher-Manager hätte aber ohnehin nicht vorgehabt, Hülkenberg nur dank zahlungskräftiger Sponsoren ein Renncockpit zu verschaffen. Erstens hätte das die Gefahr mit sich gebracht, dass sein Schützling dauerhaft als Paydriver abgestempelt wird, und zweitens hat Williams nie angedeutet, dass die Situation mit fünf Millionen Euro mehr anders gewesen wäre. Maldonado soll ein Vielfaches dieser Summe mitbringen.

¿pbvin|512|3424||0|1pb¿Weber erklärt weiter: "Auch der Fokus spielt eine Rolle. Der ist für die große Masse auf zwei bis drei Fahrer gerichtet. Was dahinter abgeht, wird nur am Rande wahrgenommen. So quasi: Ach, der Glock, der ist wieder ein gutes Rennen gefahren, ist aber nur 20. geworden. Was ich sagen will: Ich als Manager muss schauen, dass ich die Aufmerksamkeit auf den siebten Piloten richten kann. Das ist sehr schwierig."

"Man kann also schon sagen: Sieben von einer Nation sind zu viel. Das ist wie mit Aktien. Wenn ich zu viel herausgebe, mindert das den Wert", räumt der Deutsche ein. Auch dieses Jahr sind übrigens mindestens fünf Deutsche in der Formel 1 am Start - und Heidfeld zählt zu den Anwärtern auf die Nachfolge des schwer verletzten Robert Kubica bei Renault, der derzeit im künstlichen Koma liegt und um die Fortsetzung seiner Karriere bangt.