• 18.01.2011 17:13

  • von Stefan Ziegler

Weber und Hülkenberg: "Das Angebot von Virgin war da"

Willi Weber ist auf Cockpitsuche für Nico Hülkenberg, will diesen aber nicht zum Bezahlfahrer machen - Freitagstests als beste Option für die Saison 2011?

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg krönte seine Debütsaison 2010 mit der Pole-Position in Brasilien, doch am Ende des Jahres musste der deutsche Rennfahrer bei Williams trotzdem seinen Hut nehmen. Seither bemüht sich Manager Willi Weber, ein neues Cockpit für seinen Schützling zu finden - bislang allerdings ohne Erfolg. Wie Weber gegenüber 'Auto Motor und Sport' verrät, gab es aber durchaus eine Möglichkeit.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg hat im Augenblick noch kein Cockpit für die Formel-1-Saison 2011

Und zwar bei einem britischen Rennstall, wie Weber erläutert: "Das Angebot von Virgin war da und das hat uns sehr gefreut." Ein Teamduell gegen Timo Glock wollte der Manager seinem Piloten allerdings nicht zumuten. Hätte Hülkenberg bei Virgin unterschrieben, wäre "das Risiko zu groß" gewesen, zumal Glock bereits eine komplette Rennsaison im Team ist und dieses gut kennt.

So ist Weber weiter auf der Suche nach einer Lösung für Hülkenberg. Die beste Option scheint eine Anstellung als Freitagstester bei einem Mittelfeldteam zu sein, statt ein Jahr komplett außen vor zu bleiben. "Ich bin der Meinung, dass es besser für Nico wäre, präsent zu sein, und zu einem Team zu gehen, wo er wenigstens im Freitagstraining fahren kann. Das wäre die Ideallösung", meint Weber.


Fotos: Highlights 2010: N. Hülkenberg


"Es muss schon ein Team vom Niveau von Williams sein, wo auch technische Weiterentwicklung stattfindet. Bei den kleinen Teams kann einer wie Nico, der schon eine Formel-1-Saison hinter sich hat, nicht mehr viel lernen", fügt der Deutsche hinzu. Ob sich bei Force India eine Möglichkeit für Hülkenberg auftun könnte, will Weber nicht weiter kommentieren, "bevor nichts offiziell ist".

Generell hofft der erfolgreiche Manager darauf, dass sich die Formel 1 nicht zu einer "Zweiklassen-Gesellschaft mit 14 'echten' Piloten und zehn Bezahlfahrern" entwickelt. "Wenn sich Teams nur noch mit Bezahlfahrern über Wasser halten können, ist etwas faul", sagt Weber. "Deshalb lehne ich es ab, für ein Cockpit für Nico Geld zu bezahlen. Machst du das einmal, musst du immer Geld bringen."

Damit würde man sich als Pilot automatisch selbst in ein gewisses Schema pressen. "So etwas spricht sich herum und du hast schnell ein Image weg", gibt Weber diesbezüglich zu Protokoll. Für ihn komme ein derartiger Ansatz aus diesem Grund nicht in Frage. "Ich will Leistung verkaufen", stellt der Manager klar und fügt abschließend hinzu: "Der Junge ist zu gut, um fürs Fahren zu bezahlen."