• 13.07.2010 14:16

  • von Markus Miksch

Horner: Kein Interesse an drittem Auto

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht keine Notwendigkeit, ein drittes Auto einzusetzen, und spricht über technische Neuerungen für 2011

(Motorsport-Total.com) - Zwar ging die zweite Saisonhälfte eben erst so richtig los, die Planungen für die nächste laufen aber bei allen Teams auf Hochtouren. Denn wieder kommt es zu kleineren Regeländerungen und zudem zu einem Wechsel des Reifenherstellers. Zwar werden viele Teams ihr neues Auto auf der Basis des Vorjahresboliden aufbauen. In so einem komplexen Sport wie der Formel 1 bedeutet aber auch dies einen enormen Aufwand. Viele der neuen Regeln werden von der FIA eingeführt, um die Spannung bei den Rennen zu erhöhen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Teamchef)

Horner findet es interessant zu sehen, wie andere Teams seine Autos kopieren

Christian Horner kann sich prinzipiell vorstellen, dass dies durch die Einführung eines verstellbaren Heckflügels und das Comeback von KERS gut für die Show sind. Zugleich mahnt er die Regelhüter gegenüber 'Formula1.com', es mit den Neuerungen nicht zu übertreiben: "Wir müssen aufpassen, dass es bei uns nicht zugeht wie beim Wrestling. Es ist wichtig, dass diese ganzen Änderungen gut durchdacht sind. Die Rennen waren meiner Meinung nach in diesem Jahr ausgezeichnet. Nach Bahrain gab es einige spannende Grand Prix. Wir sollten mit der DNS der Formel 1 nicht zu viel experimentieren."#w1#

Vor allem der verstellbare Heckflügel hat es dem Red-Bull-Teamchef angetan. "Das Potential dieses Teils ist sehr hoch. Es kann aber auch sehr gefährlich sein, wenn irgendetwas nicht funktioniert." In punkto technischen Innovationen hat Red Bull in den letzten Jahren der Konkurrenz einiges vorgelegt. Der auspuffangeströmte Diffusor wurde nach mehreren Monaten auch von den meisten anderen Teams kopiert. Dass die Konkurrenten dieses System teilweise erst nach Monaten zum Einsatz brachten, wundert Horner aber nicht.

"Man kann nicht einfach nur ein Teil ans Auto schrauben. Es muss zum Gesamtpaket passen damit man überhaupt einen Nutzen daraus ziehen kann. Es ist nicht nur der Auspuff, der unser Auto schnell macht. Aber es ist spannend zu sehen, wie unsere Ideen kopiert werden, wie es schon davor mit den Motorabdeckungen und dem Diffusor passiert ist. Aber so funktioniert die Formel 1", so Horner, laut dem der Fokus von Red Bull noch am aktuellen Auto liegt. Über das neue Auto sagte der Brite nur so viel: "Das 2011er-Auto wird eine Weiterentwicklung des aktuellen Boliden sein. Wir werden die Entwicklung erst spät angehen, so wie letztes Jahr."

Dass Motorenpartner Renault ab der kommenden Saison weitere Teams mit Motoren beliefern wird, stört den Red-Bull-Teamchef nicht. "Renault ist ein großartiger Partner. Unsere Beziehung wird sich dadurch auch 2011 nicht beeinflussen lassen. Sie haben bewiesen, dass sie ein verlässlicher Partner sind und ich bin mir sicher, dass sie sich nicht übernehmen werden." Im Gegensatz zu anderen Teams besteht aber bei Red Bull nicht das Verlangen, ein drittes Auto einsetzen zu dürfen. "Red Bull stellt bereits vier Autos, sie haben zwei Teams. Derzeit fahren zwölf Rennställe in der Formel 1, es gibt nur einen freien Platz. Ich glaube nicht, dass die Notwendigkeit besteht, ein drittes Auto einzusetzen", so Horner.