• 13.07.2010 12:32

  • von Markus Miksch

Horner: "Hätte Flügelwechsel mit Mark absprechen sollen"

Christian Horner betrachtet den Streit rund um den Wechsel des Frontflügels zwischen Webber und Vettel in Silverstone als seinen Fehler

(Motorsport-Total.com) - Es schien ein unspektakuläres Rennwochenende in Silverstone zu werden. Red Bull dominierte bereits die Freien Trainings nach Belieben. Doch der österreichische Rennstall sorgte dennoch für den Aufreger des Wochenendes. Vor dem Qualifying montierten die Mechaniker den neuentwickelten Frontflügel an Mark Webbers Auto ab und schraubten ihn an Sebastian Vettels Boliden. Der Flügel des Deutschen war nämlich im Training kaputt gegangen. Der Australier musste daraufhin mit einem älteren Modell vorlieb nehmen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner und Sebastian Vettel

Christian Horner meint, Sebastian Vettel genießt keinen Nummer-eins-Status

Webber schäumte vor Wut. Nach seinem Sieg in Silverstone meinte er sogar, er hätte keiner Vertragsverlängerung zugestimmt, wenn er gewusst hätte, dass er zur klaren Nummer zwei im Team degradiert wird. Der Australier scheint seinen Schuldigen in Christian Horner gefunden zu haben. Zwischen den beiden herrschte am Wochenende Eiszeit. Nun aber versuchte der Teamchef die Situation im Gespräch mit 'The Daily Telegraph' zu beruhigen.#w1#

Der Brite räumte gleich mit den Gerüchten auf, Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und sein Motorsportkonsulent Dr. Helmut Marko hätten gefordert, Vettel einen Nummer-eins-Status zu geben. "Es wurde von Red Bull niemals Druck gemacht, einen der Fahrer zu bevorzugen", so Horner, der hinzufügt, dass der Flügelwechsel ebenfalls nicht von oben her gefordert wurde: "Ich habe weder mit Helmut noch jemand anderem von Red Bull im Zusammenhang mit der Entscheidung, Sebastian den Flügel zu geben, gesprochen."

"Es war eine rein technische Entscheidung, zu welcher ich gemeinsam mit Adrian Newey gekommen bin", führte Horner weiter aus, der sich selbst nicht aus der Schuld nimmt. "Was ich als Einziges bedauere ist, dass ich keine Zeit hatte, die Angelegenheit mit Mark persönlich vor dem Qualifying zu klären. Ich bin mir sicher, er hätte es verstanden." Die große Frage wird nun sein, ob Red Bull in Zukunft über die Ressourcen verfügt, um beide Fahrer gleich zu behandeln.

Horner bestätigt allerdings die Gerüchte nicht, wonach die Ingenieure und Mechaniker ihren Fokus auf Vettel legen: "Das ist lächerlich. Von unseren Mechanikern arbeitet jeder für jeden, egal für welches Auto. Das ist der Grund, warum wir die schnellsten Boxenstopps aller Formel-1-Teams machen. Es gibt ein Mechaniker-Team für beide Fahrer. Uns ist die Konstrukteurs-WM wichtiger als die Fahrer-WM, also wird hier niemand bevorzugt."