SS13-14: Loeb vergrößert Vorsprung

(Motorsport-Total.com) - Am Morgen der dritten Etappe der Rallye Finnland ging die Citroen-Dominanz weiter. Sebastien Loeb und Mikko Hirvonen schrieben sich in SS13 und SS14 je eine Bestzeit gut. Da der Finne aber leichte Probleme hatte, vergrößerte sich Loebs Vorsprung in der Gesamtwertung auf 7,4 Sekunden. Ford-Werksfahrer Jari-Matti Latvala büßte wieder wenige Sekunden ein und liegt als Dritter nun 24,9 Sekunden zurück. Sein Teamkollege Petter Solberg ließ noch mehr Zeit liegen und hat als Vierter schon 40 Sekunden Rückstand. Für Ken Block ist die Rallye vorbei. Der US-Amerikaner verunfallte in SS14 und beschädigte sich die Vorderradaufhängung seines Ford Fiesta. Ansonsten gab es keine Platzverschiebungen in den Top 10.

Der letzte und entscheidende Tag in Finnland begann mit zwei Sonderprüfungen im Morgengrauen. Zunächst stand die "Surkee"-Strecke auf dem Programm. Diese Prüfung ist schon seit einigen Jahren im Kalender, aber diesmal wurden die 14.95 Kilometer in entgegengesetzter Richtung als sonst gefahren. Die Voraussetzungen waren am Samstag etwas anders, denn Solberg ging als 14. auf die Bahn. Direkt dahinter folgten Latvala, Hirvonen und Loeb. Der Weltmeister musste die Zeiten also nicht mehr seinen Konkurrenten vorlegen und konnte sich an deren Zwischenzeiten orientieren.

Loeb stellte auch gleich die Bestzeit auf. "Ich bin etwas überrascht", kommentiert er seine Zeit, die um 1,2 Sekunden schneller war als Latvalas. Viel wichtiger war aber, dass er Hirvonen 3,9 Sekunden abnahm. "Ich hätte nicht gedacht, dass mein Vorsprung am Ende dieser Prüfung so groß sein würde. Ich bin zufrieden mit meinem Start, aber Mikko kann reagieren, also ist es noch nicht vorbei." Hirvonen büßte die Zeit ein, weil er mit dem rechten Hinterrad einen Stein traf.

"Zu Beginn der Prüfung bin ich von der Linie abgekommen und habe einen Stein getroffen. Ich musste die Prüfung mit einem leeren Reifen fahren", berichtet der Finne sein Missgeschick. In der Gesamtwertung war er immer noch Zweiter, aber sein Rückstand vergrößerte sich auf 8,9 Sekunden. Dafür lief es bei Latvala optimal: "Ich bin heute Morgen glücklich und relaxt. Das Auto fühlt sich gut an und alles funktioniert. Mir gefällt diese Prüfung."

"Ich versuche Citroen in einen Fehler zu treiben", kündigt der Finne an. Als Drittem fehlen ihm immer noch 21,5 Sekunden auf Loeb. Bei Solberg war es dagegen nicht perfekt. Sein Fiesta war zu niedrig eingestellt, wodurch der Norweger elf Sekunden einbüßte. Auch Jari Ketomaa hatte zu kämpfen, denn die DMACK-Reifen sind einen Tick härter als die Michelin-Pneus der Konkurrenz. Dadurch wurde es im Kampf um Platz sieben wieder spannend, denn Matti Rantanen konnte die Lücke auf 12,8 Sekunden verkleinern.

Spektakulär war wieder einmal Block unterwegs. Er versuchte seinen zehnten Platz zu verteidigen, ging es aber stürmisch an und die Front seines Fiesta war nach der Prüfung leicht beschädigt. Beim Kühler hatte sich auch viel Dreck gesammelt. Bei Sebastian Lindholms Ford fehlte eine Stoßstange, aber der Finne wusste nicht genau, wo er sie verloren hatte. Thierry Neuville startet wieder unter Rallye-2-Regel, liegt im Gesamtklassement aber auf Rang 23.

SS14: Block fliegt ab

Anschließend wurde die 14. Sonderprüfung "Leustu" ebenfalls in die entgegengesetzte Richtung zu den Vorjahren absolviert. Die Strecke war 21,94 Kilometer lang. Hirvonen schlug zurück, markierte die Bestzeit und nahm Loeb 1,5 Sekunden ab. "Ich habe mich sehr über die erste Prüfung geärgert, nachdem ich einen Baum getroffen hatte und in einigen Kurven stark gerutscht bin. Das hat mein Vertrauen beeinflusst. Wir müssen abwarten, wie Sebastien reagiert, aber ich werde pushen und versuchen zu gewinnen."

Loebs Vorsprung schrumpfte auf 7,4 Sekunden. Der Franzose dachte, er hätte einen Reifenschaden. Dem war aber nicht der Fall. Stallorder wird es keine geben, wie Teamchef Yves Matton gegenüber 'WRC.com' klargestellt hat: "Sie wissen seit Neuseeland, dass sie in Finnland aufgrund der WM-Position und der normalerweise engen Abstände hier, bis zum Ende tun können, was sie wollen." Die Spannung bleibt also erhalten.

Ansonsten änderte sich an der Spitze nicht viel. Latvala büßte weitere 4,9 Sekunden ein und kann mit seinem Rückstand von 24,9 Sekunden nicht mehr aus eigener Kraft gewinnen. Solberg ließ 7,9 Sekunden liegen und hat kaum noch Chancen auf einen Podestplatz, denn es fehlen schon 40 Sekunden auf Loeb. Östberg fuhr ein kontrolliertes Tempo und liegt sicher auf Platz fünf. Auch Tänak machte nichts falsch und behauptete souverän Rang sechs.

Pech hatte Block: Nach einem Sprung gab es einen heftigen Unfall. Die Vorderradaufhängung wurde stark beschädigt, aber der US-Amerikaner und sein Co-Pilot Alex Gelsomino blieben unverletzt. Dadurch verbesserte sich Sebastien Ogier (Skoda Fabia S2000) auf den zehnten Platz. Die weiteren Positionen blieben unverändert. Auf den Rängen sieben bis neun sind Ketomaa, Matti Rantanen und Martin Prokop (alle drei Ford) zu finden. Außerhalb der Top 10 kämpften die MINI-Piloten. Armindo Araujo konnte Riku Tahko für Rang 16 überholen. Chris Atkinson ist am Samstag ebenfalls wieder unter Rallye-2-Regel dabei, spielt im Klassement aber keine Rolle mehr.

Gesamtwertung nach 14 von 18 Prüfungen (Top 10)
01. Sebastien Loeb (Citroen) - 1:39:03.4 Stunden
02. Mikko Hirvonen (Citroen) +7,4 Sekunden
03. Jari-Matti Latvala (Ford) +24,9
04. Petter Solberg (Ford) +40,0
05. Mads Östberg (Ford) +1:06,4 Minuten
06. Ott Tänak (Ford) +1:51,7
07. Jari Ketomaa (Ford) +3:17,6
08. Matti Rantanen (Ford) +3:32,2
09. Martin Prokop (Ford) +4:09,3
10. Sebastien Ogier (Skoda) +6:05,2