Mikkelsen für Volkswagen ein potenzieller Weltmeister
Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito traut Andreas Mikkelsen schon in zwei bis drei Jahren zu, in der WRC um den WM-Titel zu fahren
(Motorsport-Total.com) - Bei der Rallye Portugal feierte Andreas Mikkelsen eine erfolgreiche Rückkehr in die WRC. Der Norweger, der ab sofort für das zweite Team von Volkswagen Motorsport in der Rallye-Weltmeisterschaft antritt, fuhr bei seiner ersten Rallye im Polo R WRC gleich auf einen starken sechsten Platz. Besser war der 23-Jährige nur 2008 bei der Rallye Schweden gewesen. Der gute Auftritt Mikkelsens in Portugal war für Jost Capito aber nur der Auftakt. Der Volkswagen Motorsportdirektor sieht in dem Norweger einen potenziellen Weltmeister der Zukunft.

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Andreas Mikkelsen genießt das Vertrauen des Volkswagen-Teams Zoom
Auf die Frage, wann Mikkelsen in der Lage sein werde, um den WM-Titel zu kämpfen, sagt Capito 'World Rally Radio': "Zwei bis drei Jahre sollten ihm ausreichen." Titelgedanken sind derzeit jedoch noch Zukunftsmusik, in dieser Saison geht es für Mikkelsen zunächst einmal darum, Erfahrungen in einem WRC-Werksteam zu sammeln. "Er ist jetzt seit vier Jahren nicht mehr in der WRC gefahren und davor war er nie in einem stabilen Team. Er hat eine schwierige Zeit hinter sich", sagt Capito. "Wir glaube, dass er in der Zukunft sehr gut sein kann, wenn er permanent in einem Auto und einem Team antritt, in dem er sich heimisch fühlt."
Die Rückkehr in die WRC hatte sich Mikkelsen unter anderem durch zwei Titelgewinne in der Intercontinental-Rally-Challenge (IRC) verdient. "Er hat in den vergangenen beiden Jahren bei Skoda gezeigt, dass er sehr schnell und stark ist und hat die Meisterschaft zwei Mal gewonnen. Das gibt ihm das Recht, in der WRC zu fahren", meint Capito. Durch die Erfolge bei der Konzernschwester wurde auch Volkswagen auf den jungen Norweger aufmerksam und holte ihn ins Werksteam.
Die Einsätze im Polo R WRC, mit dem Mikkelsen alle weiteren WM-Läufe der Saison 2013 bestreiten wird, seien daher laut Capito zwangsläufig gewesen: "Es ist wichtig, dass er bei allen weiteren Rallyes an den Start gehen wird. Es ist für einen Hersteller nicht sinnvoll, einen Fahrer unter Vertrag zu haben, dem man dann keine ernsthafte Möglichkeit zum Fahren gibt. Damit würde die Karriere eines jungen, hoch talentierten Fahrers beschädigen." Allerdings benötigt Mikkelsen, nachdem er in den vergangenen vier Jahren Super2000-Autos gefahren war, noch Eingewöhnungszeit im WRC-Boliden.
Die will ihm Volkswagen geben: "Er musst sich noch in das Team einleben und hat weniger Erfahrung im Auto als Jari-Matti (Latvala, Anm. d. Red.). Er muss die Rallyes nutzen, um Erfahrungen zu sammeln. Die Testarbeit werden hauptsächlich die anderen beiden Fahrer machen, weil sie im ersten Team sind", so Capito, der mit einer steilen Lernkurve des Norwegers rechnet: "Wir erwarten, dass er am Ende der Saison den Zeiten von Seb (Sebastien Ogier, Anm. d. Red.) und Jari-Matti immer näher kommen wird."

