WEC 1.812 km Katar 2024: Dramen für Cadillac, Ferrari und Porsche
Peugeot führt eine Stunde das Rennen an, beide Werks-Ferrari mit Rückschlägen, Porsche #5 zurückgefallen: Die 1.812 Kilometer von Katar gehen munter los
(Motorsport-Total.com) - Turbulenter Auftakt zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2024: Porsche brauchte 90 Minuten, um eine beim Start verlorene Führung zurückzuerobern. Doch es ist der Porsche #6 (Estre/Lotterer/L. Vanthoor), der das Rennen anführt. Die #5 (Campbell/Christensen/Makowiecki) geriet ebenso in Schwierigkeiten wie die beiden Werks-Ferrari und der Cadillac. (TV-Zeiten und Livestream WEC-Auftakt Katar)
© Motorsport Images
Sekunden vor dem Unglück: Ferrari geht beim Start an die Spitze, der blaue Cadillac wird eine Startkollision auslösen Zoom
Gleich nach dem Start wurde der Cadillac #2 (Bamber/Lynn/Bourdais) beim dritten WEC-Rennen in Folge nach Fuji und Bahrain 2023 in einen Zwischenfall in Kurve 1 verwickelt - und wieder war der Ganassi-Bolide der Auslöser. Diesmal überbremste der LMDh-Bolide auf der Hinterachse und drehte den Peugeot #94 (di Resta/Duval/Vandoorne) um. Mehrere Autos konnten mit Glück ausweichen.
Es folgte wie schon in Bahrain ein Stint mit beschädigter Front, was zu einem längeren ersten Boxenstopp führte. Immerhin war der Caddy damit noch nicht aus dem Rennen wie in Bahrain und hat sich wieder in die Punkteränge verbessert - doch ganz vorne ist der Zug abgefahren.
Dort übernahm zunächst Miguel Molina im Ferrari #50 (Fuoco/Molina/Nielsen) das Kommando. Er stürmte vom vierten Startplatz noch vor Kurve 1 an die Spitze. In der Folge wehrte er die Angriffe des von der Poleposition gestarteten Porsche #5 (Campbell/Christensen/Makowiecki) ab.
Als einer dieser Angriffe ins Leere lief, zog Nico Müller im Peugeot #93 (Jensen/Müller/Vergne) am Porsche #5 vorbei. Nach knapp einer halben Stunde beendete Müller dann die Ferrari-Führung und ging an die Spitze.
Diese sollte der Peugeot eine Stunde lang halten. Erst dann ging Porsche vorbei, aber nicht die #5, sondern der Porsche #6. Dieser führt seitdem das Rennen an. Die #5 hingegen entwickelte Vibrationen, die offenbar von einem Verbremser herrührten. Porsche bestätigte jedenfalls, dass die Vibration ausschließlich vom Reifen kam.
Nach 100 Minuten gab es dann einen Doppelschlag im Rennen. Zuerst wurden die Vibrationen am Porsche #5 so stark, dass Michael Christensen den Porsche 963 in langsamer Fahrt an die Box bringen musste. Seitdem kämpft sich die #5 wieder nach vorne und liegt derzeit schon wieder auf Platz vier.
Beide Werks-Ferrari verlieren Führungsrunde
Fast zeitgleich hatte der Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) beim Überrunden eine Berührung und verlor dabei seine Heckpartie. Dies hatte einen Reparaturstopp zur Folge, der die Führungsrunde kostete. Dieser Zwischenfall löste auch die bisher einzige FCY des Rennens aus.
Das war schon der zweite Rückschlag für Ferrari, denn auch die #50 ist aus den Punkterängen rausgefallen. Im Gegensatz zur Konkurrenz benötigte Molina bereits beim ersten Stopp zwei Reifen auf der linken Seite. Beim zweiten Stopp wechselte AF Corse wie alle anderen Autos auch vier Reifen, sodass der Zeitverlust real war.
Bei der Anfahrt zum ersten Stopp überfuhr Molina zudem die Linie in der Boxeneinfahrt, was eine Durchfahrtsstrafe nach sich zog. Dieser doppelte Zeitverlust warf die #50 ebenfalls aus der Führungsrunde.
An der Spitze liegt nun der Porsche #6 vor dem Jota-Porsche #12 (Stevens/Ilott/Nato) und dem Peugeot #93, dahinter holt der Porsche #5 auf. Dahinter liegen der Jota-Porsche #38 (Button/Hanson/Rasmussen) und der Peugeot #94, der allerdings nach der Startkollision in einem früheren Boxenrhythmus fährt.
Der Toyota #7 (Conway/Kobayashi/de Vries) fiel schon beim Start zurück, als er ohne Fremdeinwirkung von der Strecke rutschte. Seitdem ist er nicht mehr richtig in Erscheinung getreten und liegt auf P7, gefolgt vom AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica/Schwarzman/Ye), dem Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) und dem Cadillac #2.
Mick Schumacher ist nach zwei Stunden erstmals in den Alpine #36 (Lapierre/Schumacher/Vaxiviere) gestiegen und liegt derzeit auf Rang 13, nur drei Sekunden hinter den Punkterängen. Allerdings musste er den Ferrari #50 bei dessen Aufholjagd passieren lassen.
Der Isotta Fraschini #11 (Vernay/Serravalle/Bennett) sorgte schon vor dem Start für ein Drama, als der Michelotto-Bolide in der Einführungsrunde stehen blieb. Er nahm das Rennen jedoch auf.
United verliert einen McLaren im Kampf aus LMGT3-Sieg
In der LMGT3 wurde der United-Autosports-McLaren #59 (Cottingham/Costa/Saucy) in der Startrunde vom Iron-Lynx-Lamborghini #85 (Bovy/Pin/Gatting) getroffen. Die Reparatur dauerte sieben Runden. Die "Iron Dames" wurden jedoch nicht bestraft.
An der Spitze liegen die beiden Manthey-Porsche. Allerdings ist das Bild mit Vorsicht zu genießen, denn in der LMGT3 entscheidet immer, wann der Amateur und wann der Profi im Auto sitzt. Dritter ist der Heart-of-Racing-Aston-Martin #27 (James/Mancinelli/Riberas) gefolgt vom WRT-BMW #46 (Al Harthy/Rossi/Martin) rund um Valentino Rossi.
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