Trotz Ausfall: Lamborghini sieht "viele ermutigende Zeichen" beim SC63
Der Lamborghini SC63 hat es in Fuji erstmals in die Hyperpole geschafft, kam wegen technischer Probleme aber nicht ins Ziel - Warum dennoch Zufriedenheit überwiegt
(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Fuji (Rennbericht!) war für Lamborghini ein Wechselbad der Gefühle: Nachdem die Italiener im Qualifying erstmals die Hyperpole erreicht hatten, schieden Edoardo Mortara, Daniil Kwjat und Mirko Bortolotti im Rennen wegen eines Defekts vorzeitig aus.
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Lamborghini kämpfte in Japan wieder einmal um die Top 10 Zoom
Dennoch scheint Lamborghini alles andere als enttäuscht! "Ich denke, dass es an diesem Wochenende viele ermutigende Zeichen gab", lobt Kwjat das starke Wochenende mit tragischem Ausgang. "Die Stärke des Wochenendes war natürlich das Qualifying, das wirklich ermutigend war."
Das Lamborghini-Trio erreichte den neunten Startplatz - und damit das bisher beste Saisonergebnis. "Wir haben es geschafft, das Auto gut ins Arbeitsfenster zu bringen, und der Kniff ist jetzt, sicherzustellen, dass wir das konstant tun."
Nach dem Start am Ende des Feldes
Auch im Rennen konnte das Lamborghini-Trio lange Zeit für Aufsehen sorgen, obwohl Startfahrer Mortara nach einem Gerangel in der Startphase zunächst bis auf den letzten Platz in der Hypercar-Klasse zurückgefallen war. Während der Boxenstopp-Phase übernahm der SC63 zeitweise sogar die Gesamtführung.
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In Le Mans erzielte Lamborghini die ersten und bislang letzten WM-Punkte Zoom
"Bis zum Defekt gab es einige ermutigende Anzeichen für eine Pace, die irgendwo in der Nähe der Top 10 lag", sieht Kwjat einen deutlichen Fortschritt. Rund 90 Minuten vor dem Ende musste der 30-Jährige den SC63 allerdings abstellen. "Offensichtlich hatten wir ein Getriebeproblem und mussten auf der Strecke anhalten, was schade und frustrierend ist, aber so ist der Rennsport."
Lamborghini will "Problem auf den Grund gehen"
Die genaue Ursache für den Ausfall ist offenbar noch unklar, im offiziellen Pressebericht ist lediglich von einem "mechanischen Defekt am Antriebsstrang" die Rede. Genaue Details lässt Lamborghini zunächst offen. "Wir werden versuchen, dem Problem auf den Grund zu gehen", kündigt Mortara an, der insgesamt von "einer Mischung aus Höhen und Tiefen" spricht.
Lamborghini lieferte sich viele Zweikämpfe mit der Konkurrenz, und "wir haben versucht, eine alternative Strategie zu nutzen", verrät der frühere DTM-Pilot. "Die funktionierte über weite Strecken des Rennens ganz gut, und es wäre interessant gewesen zu sehen, wo wir am Ende gelandet wären", ärgert sich Mortara, der ein mögliches Ergebnis im Mittelfeld vermutet.
Nach seinem unglücklichen Start kämpfte der 37-Jährige im ersten Stint mit einem erhöhten Reifenverschleiß. Erst in der zweiten Stunde zeigte der SC63 im Renntrimm eine deutlich bessere Leistung, weil die Reifen mehr Grip und Stabilität boten als in der ersten Stunde.
Damit konnte sich die italienische Mannschaft, die während des Rennens auch noch eine 10-Sekunden-Strafe absitzen musste, weil das Auto beim Betanken nicht dauerhaft am Boden stand, langsam nach vorne kämpfen und zeitweise sogar zum ersten Mal in diesem Jahr die Gesamtführung übernommen - wenn auch infolge der "off sequence"-Strategie.
Dennoch schaffte es Lamborghini nicht, die gute Leistung in ein zählbares Ergebnis umzuwandeln. Beim Finale in Bahrain besteht die letzte Chance, sich mit einem Top-10-Ergebnis aus der diesjährigen Saison der Langstrecken-WM zu verabschieden.
"Hoffentlich können wir in Zukunft, wenn wir das Auto verbessern können, zurückkommen und um Punkte kämpfen, wie wir es in Le Mans getan haben", sagt Mortara.
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