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Jota hatte Toyota-Strategie: Kostete der Reifenschaden den Sieg?
Der Jota-Porsche lag beim Restart vor dem siegreichen Toyota und hatte gleich viele frische Reifen übrig - Doch der Traum währte nur ganz kurz
(Motorsport-Total.com) - Happy End mit Schönheitsfehlern für Jota als Porsche-Kundenteam. Nach zwei Saisons und einigen Erfolgen holten Will Stevens, Callum Ilott und Norman Nato mit dem Jota-Porsche #12 den Titel im Weltcup der privaten Hypercar-Teams. Durch den Sieg ihrer Teamkollegen Jenson Button, Phil Hanson und Oliver Rasmussen in dieser Subwertung belegte die #38 den zweiten Platz noch vor dem privaten AF-Corse-Ferrari #83.
© Motorsport Images
Der Jota-Porsche wäre ohne Reifenschaden wohl mindestens auf dem Podium gelandet Zoom
Doch an der Privatierwertung wollte sich Jota längst nicht mehr messen lassen. Vor allem die #12 fuhr in der Saison 2024 oft auf dem Niveau der Werksautos. Spätestens seit dem Gesamtsieg von Ilott und Stevens (Nato war an jenem Wochenende bei der Formel E im Einsatz) in Spa-Francorchamps sah sich Jota Sport als Anwärter auf Gesamtsiege.
In Bahrain hätte es durchaus dazu kommen können, wäre nicht beim letzten Restart der Reifen hinten links kaputt gegangen. Den hatte sich Will Stevens bei einer Berührung mit einem GT-Fahrzeug beim Restart eingefangen. Das war mehr als ärgerlich, denn Stevens glaubt, dass er dem siegreichen Toyota das Leben hätte schwer machen können.
Highlights 8h Bahrain 2024
"Wir waren in einer guten Position", sagt Stevens gegenüber Sportscar365. "Die ganze Strategie für das Rennen war, Reifen für das Ende zu sparen, und das haben wir gut gemacht. In der ersten Rennhälfte haben wir viel weniger Reifen verwendet als die anderen."
Beim finalen Restart lag die #12 knapp vor dem später siegreichen Toyota #8, doch der Kampf war vorbei, bevor er begonnen hatte. Doch was war passiert? Obwohl der Porsche 963 mit einer Onboard-Kamera ausgestattet war, bekamen die Zuschauer nur den Verbremser in Kurve 1 von außen zu sehen, der aber Folge und nicht Ursache des Reifenschadens war.
Im Durchschnitt langsamer, aber ein frischer Reifen weniger
Der ehemalige Formel-1-Pilot erklärt: "Beim Restart kam ich auf Kurve 1 zu und versuchte, vier GT-Autos zu überholen. Ich glaube, einer von ihnen hat nicht gesehen, dass ich auf der rechten Seite war, und wollte innen an einem der GTs vorbei, hat mich hinten links getroffen und einen Reifenschaden verursacht.
Aber hätte das wirklich gereicht, um Sebastien Buemi in dessen "besten Stint meines Lebens" zu gefährden? "Er war wirklich sehr schnell", gibt Stevens zu. "Wir waren beim Restart vor ihm, ich glaube, wir hatten vier oder fünf GTs zwischen uns. Es besteht kein Zweifel, dass wir so stark wie er durchgekommen wären."
"Ich sage nicht, dass wir definitiv gewonnen hätten, aber wir wären im Kampf gewesen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir zumindest unter die ersten Drei gekommen wären."
© smg/Stritzke
Der Jota-Porsche #12 (Gold) und der Toyota #8 (Schwarz) im Vergleich: Zeitweise war Jota sogar schneller Zoom
Der Boxenstopp warf die #12 hoffnungslos zurück. Die Zeiten des letzten Stints zeigen, dass Stevens zeitweise schneller war als Buemi. Im Schnitt war der Toyota-Pilot aber schneller.
Nimmt man die 75 Prozent der schnellsten Runden nach dem Restart, wird deutlich: Buemis Durchschnittszeit liegt bei 1:53.011 Minuten, Stevens' bei 1:53.547 Minuten.
Doch Stevens führt ein gewichtiges Argument ins Feld: "Natürlich war der Toyota am Ende sehr stark, aber wir waren nicht weit weg. Und das mit nur zwei [neuen] Reifen - ohne den Reifenschaden hätten wir drei gehabt."
Frustrierende zweite Saisonhälfte
In der ersten Saisonhälfte hatte die #12 noch für positive Schlagzeilen gesorgt: Platz zwei beim Auftakt in Katar, der Sieg in Spa, dann die Meisterleistung der Mechaniker in Le Mans, die einen Porsche 963 innerhalb von zwei Tagen komplett aufbauten.
Doch die zweite Saisonhälfte verlief für die #12 frustrierend. Die markeninterne Kollision in Sao Paulo, der Ausfall in Austin und zuletzt der Reifenschaden in Bahrain trübten das Bild. Einzig in Fuji holte das Trio mit Platz fünf ein zählbares Ergebnis nach Le Mans. In der Fahrer-Weltmeisterschaft belegen Ilott und Stevens den siebten Rang und sind damit das sechstbeste Auto (Mike Conway belegt einen zusätzlichen Platz vor der #12, weil er nicht in Le Mans gefahren ist).
Jota Sport wird 2025 das Werksteam von Cadillac in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).
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