Seit 1975 lässt BMW immer wieder Fahrzeuge von berühmten Künstlern gestalten: Ein Überblick über alle Art-Cars des Münchner Autobauers
#1 Alexander Calder / BMW 3.0 CSL / 1975: Der US-amerikanische Bildhauer Alexander Calder eröffnet die Tradition der BMW-Art-Cars. Die Idee stammt von Fahrer und Teamchef Hervé Poulain, der den bunten Rennwagen 1975 bei den 24h von Le Mans einsetzt. Ohne Erfolg, denn nach 73 Runden war vorzeitig Schluss.
#2 Frank Stella / BMW 3.0 CSL / 1976: Ein Jahr später, wieder Le Mans, wieder ein Art-Car. Diesmal aus der Feder von Calders Landsmann Frank Stella. Das Design des zweiten Kunst-BMWs ist in schwarz-weiß gehalten und erinnert an ein überdimensionales Millimeterpapier. Wegen eines Öllecks war noch im ersten Rennviertel Feierabend.
#3 Roy Lichtenstein / BMW 320i Turbo / 1977: Im darauffolgenden Jahr lieferte der US-Amerikaner Roy Lichtenstein das Design für einen BMW in Le Mans. Diesmal sollte das Art-Car-Projekt von Erfolg gekrönt sein, denn Hervé Poulain und Marcel Mignot erreichten den neunten Gesamtrang und waren bestes Privat-Duo in der IMSA-GT-Klasse.
#4 Andy Warhol / BMW M1 / 1979: Das wohl bekannteste Art-Car ist der Warhol-M1, der 1979 in Le Mans zum Einsatz kam. Den Lack trug die Pop-Art-Ikone höchstpersönlich auf, sechs Kilogramm Farbe waren in weniger als 30 Minuten verbraucht. Das Fahrzeug landete auf dem sechsten Gesamtrang und wanderte danach ins Museum.
#5 Ernst Fuchs / BMW 635 CSi / 1982: Das erste Serienfahrzeug in der Art-Car-Reihe ist der von Ernst Fuchs designte 635 CSi. Es war von Anfang an als reines Ausstellungsstück konzipiert. Fuchs war zuvor bekannt für großflächige Heiligenbilder.
#6 Robert Rauschenberg / BMW 635 CSi / 1986: Pop-Art-Künstler Rauschenberg legte vier Jahre nach Fuchs das nächste Serien-Art-Car nach. Es ist bis heute das einzige, das im Straßenverkehr bewegt wurde, und zwar vom Künstler höchstpersönlich. Rauschenbergs Design wollte zeigen, wie die drei Welten Kunst, Natur und Technik zusammenhängen.
#7 Michael Jagamara Nelson / BMW M3 Gruppe A / 1989: Der Australier Nelson legte 1989 zusammen mit befreundeten Künstlern Hand an einem Gruppe-A-M3 an. Herauskam ein Design, das an die Tradition der Aboriginies erinnert. Um die Kunst ihrer Kultur zu hüten, verschlüsseln Australiens Ureinwohner ihre Bilder - daran knüpft Nelson hier an.
#8 Ken Done / BMW M3 Gruppe A / 1989: Ein zweites Art-Car australischen Ursprungs ist der Gruppe-A-M3 von Done. Dieser Wagen sollte für ein buntes und modernes Down Under stehen. Dones Ziel war es, mit seinem BMW-Art-Car die fröhlichen Seiten seiner Heimat zu veranschaulichen.
#9 Matazo Kayama / BMW 535i / 1990: Dieser Serienwagen war 1990 das erste Art-Car eines asiatischen Künstlers. Kayama dachte sich für das Auto ein spezielles Airbrush-Kleid aus. Mithilfe eines speziellen Foliendruckverfahrens zauberte er auf die Karosserie eine stilisierte Landschaft, die von einem Fluss geprägt wird.
#10 César Manrique / BMW 730i / 1990: Der spanische Avantgardist Manrique verpasste einem 7er-BMW einen Anstrich, der für Naturverbundenheit steht. Schwarz steht für das Lavagestein der kanarischen Insel, Grün für den Regenwald, Rot für das Leben. Diese Elemente sind gehüllt in ein dynamisches Design, das den Speed des Autos symbolisiert.
#11 A.R. Penck / BMW Z1 / 1991: Der Dresdner Künstler A.R. Penck nahm sich vier Jahre nach dessen Markteinführung einen Z1 vor. Dabei ließ er sich von der Höhlenmalerei inspirieren. Doch über die genaue Bedeutung der abstrakten Zeichen und Formen verlor der Künstler nie ein Wort ...
#12 Esther Mahlangu / BMW 525i / 1991: Die afrikanische Künstlerin Mahlangu war die erste Frau, die sich an einem Art-Car-Design versuchen durfte. Sie nahm dabei Bezug "auf die Hausdekoration meines Stammes". Eine Woche nahm sich Mahlangu Zeit, um ihren Beitrag zu gestalten.
#13 Sandro Chia / BMW M3 GTR / 1992: Der nächste Rennwagen in der Art-Car-Reihe ist dieser M3 GTR von Chia. Der Künstler verpasste dem Fahrzeug rundherum Gesichter, die den Betrachter beobachten - schließlich ist solch ein Art-Car selbst ein Blickfang. Diese Wechselwirkung greift das Design auf.
#14 David Hockney / BMW 850 CSi / 1995: Einen 8er-BMW nahm sich Hockney 1995 nach langwierigen Anwerbeversuchen vor. Der Gestaltungsprozess dauerte lange, der britische Künstler nahm das Fahrzeug auf seine Weise auseinander. Das Muster des 8er soll das Innerste des Fahrzeugs zum Vorschein bringen: Seine Technik.
#15 Jenny Holzer / BMW V12 LMR / 1999: Für starke Botschaften ist die Künstlerin Jenny Holzer bekannt, und solche verpackte sie auch in das Design des Le-Mans-Prototypen von 1999. Sie ließ dafür Sätze mit reflektierenden Chrombuchstaben und fluoreszierender Folie auf der weißen Lackierung des Rennwagens aufbringen.
#16 Olafur Eliasson / BMW H2R / 2007: Nachhaltigkeit, Wasserstoff, das spielte bei diesem Art-Car eine große Rolle. Das Auto befindet sich im abgebildeten "Kokon". Die Hülle setzt sich aus Metallplättchen zusammen, die mit Wasser besprengt wurden und das in einem riesigem Kühlraum. So entstand ein Eispanzer, der den Wagen gefangen hält.
#17 Jeff Koons / BMW M3 GT2 / 2010: Zurück zu den Ursprüngen in Sachen Design-Art und Einsatzgebiet. Der Koons-M3 startete 2010 mit einem auffälligen Pop-Art-Design in Le Mans und wurde damit sofort populär. Weniger populär ist das Ergebnis, denn wegen eines defekten Sensors war schon nach 53 Runden Feierabend.
#18 Cao Fei / BMW M6 GT3 / 2017: Das erste Art-Car, das mit Augmented-Reality funktioniert, ist der schwarze M6 GT3 der Multimedia-Künstlerin Cao Fei. Die Basis bildet ein schwarzes Karbon-Design. Mit diesem Fahrzeug startete Augusto Farfus 2017 beim FIA-GT-Weltcup in Macau. Der Brasilianer wurde Vierter.
#19 John Baldessari / BMW M6 GTLM / 2016: Dieser von Baldessari designte M6 GTLM mit einem relativ minimalistischen Muster ging 2017 bei den 24h von Daytona an den Start. Das Motto "FAST" füllte das Quartett Auberlen/Sims/Farfus/Spengler mit Leben aus. In der hochklassig besetzten GTLM-Klasse reichte es aber nur für Platz acht.