Scott Dixon (hier mit Ehefrau Emma) liebt und lebt scheinbar Fünfjahrespläne: Nach 2003 und 2008 holt sich der Neuseeländer 2013 seinen dritten IndyCar-Titel - mit einer unwiderstehlichen Aufholjagd in der zweiten Jahreshälfte.
Doch der Reihe nach: Der amtierende IndyCar-Champion Ryan Hunter-Reay (Andretti-Chevrolet) verzichtet zu Saisonbeginn auf seine Startnummer 28 und wählt dafür die ihm zustehende Startnummer 1. Dies praktizierte im US-Formelsport zuletzt Sebastien Bourdais (2007).
Die Schweizerin Simona de Silvestro kommt erstmals in das Vergnügen, in einem Top-Team zu fahren. Sie sitzt im zweiten KV-Chevrolet mit der Startnummer 78, ihr Teamkollege ist IndyCar-Veteran Tony Kanaan. De Silvestro wird 2014 ihr erstes IndyCar-Podium schaffen.
Noch eine Neuerung: Takuma Sato fährt ab sofort für A.J. Foyt. Das wirft natürlich die Frage auf: Wie werden der Formel-1-erfahrene Japaner und das texanisch-knorrige IndyCar-Urgestein miteinander auskommen?
Der endgültige Durchbruch für "Hinchtown". James Hinchcliffe gewinnt gleich das Auftaktrennen von St. Petersburg und lässt in Sao Paulo und Iowa zwei weitere Saisonsiege folgen. Allerdings unterlaufen dem Kanadier auch einige Fehler, am Ende reicht es nur zu Gesamtplatz sieben.
Long Beach im April: Takuma Sato gewinnt im April als erster Japaner ein IndyCar-Rennen. Wenig später fährt er sogar als Tabellenführer zum Indy 500. Was sich so gut anlässt, geht später komplett den Bach runter: Nur eine Top-10-Platzierung in den letzten 15 Saisonrennen ...
Das Indy 500 im Mai - wie immer der eindeutige Saisonhöhepunkt der IndyCars. "Drivers, start your engines!"
Schwere Unfälle bleiben in der Auflage 2013 glücklicherweise aus - die Ausnahme ist US-Youngster Conor Daly im zweiten Foyt-Honda mit der Startnummer 41. Passiert ist nichts.
Der Pole-Sitter von Indianapolis ist ein Lokalmatador: Es ist die Sternstunde von Ed Carpenter und seinem Carpenter-Chevrolet. Tolle Geschichte: Ein kleiner Owner/Driver schlägt das versammelte Establishment.
Ein Ehrengast in Indianapolis ist Alex Zanardi, der von seinem alten IndyCar-Boss Chip Ganassi eingeladen wurde. Gibt es irgendwann noch einmal ein Comeback? Wenigstens als Showrun?
Der Sieg geht in einem turbulenten Rennen mit unzähligen Positionswechseln am Ende an Tony Kanaan. Für IndyCar-Routinier "TK" ist es der erste Siegerschluck Milch seiner Karriere. Ein lange überfälliger Schluck.
Ebenfalls neu: Der langjährige IndyCar-Teambesitzer Derrick Walker ist neuer Rennchef und soll in Indianapolis für frischen Wind sorgen. Der ist auch ganz dringend nötig.
Er kam, sah und siegte: Mike Conway (Dale-Coyne-Honda) triumphiert in Detroit quasi aus dem Nichts heraus. Es war erst sein zweiter Saisonauftritt nach Long Beach.
Einen Tag später feiert Simon Pagenaud seinen ersten IndyCar-Erfolg. Der Franzose in Diensten von Sam Schmidt kristallisiert sich zunehmend als Best-of-the-Rest hinter den großen Drei heraus.
Rein sportlich gesehen, gibt Helio Castroneves immer Vollgas. Heimlich, still und leise schleicht sich der "Spiderman" an die Tabellenspitze. Klappt es 2013 endlich mit der überfälligen Meisterschaft?
In Texas untermauert Castroneves seine Gesamtführung mit seinem einzigen Saisonsieg. Der Penske-Pilot ist 2013 ein Muster an Konstanz, aber kann ein einziger Erfolg wirklich zum Titel reichen?
Das viel beachtete und groß umworbene IndyCar-Comeback von Pocono: Selbst NASCAR-Star Jeff Gordon lässt es sich nicht nehmen, den IndyCars einen Besuch auf dem "Tricky Triangle" abzustatten.
Achja: Team Ganassi war im ersten Halbjahr nirgendwo - nun kommt der große Turnaround: Scott Dixon siegt in Pocono.
Und nicht nur das: Rang zwei geht an Charlie Kimball, Dritter wird Dario Franchitti. Chip Ganassi kann sich über ein komplettes Podium freuen. Heute wissen wir: Die Aufholjagd hat begonnen.
Toronto - und Dixon macht weiter Druck: Doppelsieg im zweiten Double-Header. Was geht noch?
Der Ganassi-Zug ist nun mt Volldampf am Rollen: Charlie Kimball siegt in Mid-Ohio - wieder ein First-Timer in der Victory Lane.
Juan Pablo Montoya sorgt auch für Furore: Der NASCAR-Star kündigt im Sommer 2013 sein IndyCar-Comeback an. Er wird 2014 für Roger Penske fahren. Es ist der Transfer-Coup der Saison.
Deutschland ist nach längerer Pause auch wieder einmal bei den IndyCars vertreten. Lucas Luhr fährt in Sonoma ein Rennen für Sarah Fisher - freilich ohne Erfolg.
Den hat endlich wieder Will Power. Der Australier siegt in Sonoma nach einer fast eineinhalbjährigen Durststrecke. Für einen Angriff auf die Meisterschaft ist es freilich schon viel zu spät.
Flugshow im holprigen Baltimore: Hier Rookie Luca Filippi im Herta-Honda. Für Baltimore ist es zunächst das letzte IndyCar-Rennen.
Simon Pagenaud gewinnt in Baltimore sein zweites Saisonrennen und macht sich noch vage Hoffnungen darauf, in den Zweikampf Catsroneves/Dixon eingreifen zu können. Soweit kommt es aber nicht.
In Houston überschlagen sich dann die Eregnisse: Dario Franchitti erlebt den Horrorcrash der IndyCar-Saison 2013 ...
... die Schweizerin Simona de Silvestro feiert ihre Premiere auf einem IndyCar-Podium ...
... Scott Dixon räumt im dritten Double-Header des Jahres fast die maximale Punktezahl ab ...
... und Tabellenführer Helio Castroneves strandet zweimal mit defektem Getriebe. Führungswechsel! Dixon fährt als neuer und klarer Leader nach Fontana!
Der Sieger eines hoch-turbulenten Fontana-Rennens heißt Will Power ...
... aber der IndyCar-Titel 2013 ist Scott Dixon nicht mehr zu nehmen! Gratulation nach Neuseeland und Chip Ganassi hat Roger Penske wieder einmal bezwungen.