Toprak Razgatlioglu: Bautista-Dominanz "macht es für alle langweilig"
Mit drei Podestplätzen in Misano ist Toprak Razgatlioglu zwar zufrieden - Aber Ducati hat das Motorrad stark verbessert - Alleine zu fahren, ist für den Türken langweilig
(Motorsport-Total.com) - Toprak Razgatlioglu setzte in Misano seine Serie von Podestplätzen fort, aber Alvaro Bautista konnte er erneut nicht besiegen. Eine Chance hatte es dennoch gegeben, und zwar im Superpole-Rennen. Bis zum Abbruch gab es ein spannendes Duell zwischen der Ducati und der Yamaha. Letztendlich wurde Bautista als Sieger gewertet.
© Ducati
Nur im Superpole-Rennen konnte Razgatlioglu Bautista herausfordern Zoom
Es war das knappste Ergebnis an diesem Wochenende, denn in den beiden Hauptrennen fuhr der Spanier in seiner eigenen Liga. Im Samstagsrennen musste sich Razgatlioglu dem Ducati-Werksduo Bautista und Michael Ruben Rinaldi geschlagen geben.
Auch im zweiten Hauptrennen fuhr Bautista auf und davon. Razgatlioglu lieferte sich mit Rinaldi ein Duell um Platz zwei, bis Rinaldi schließlich stürzte, als er in Kurve 1 auf das Hinterrad der Yamaha aufgefahren war.
Warum konnte Razgatlioglu nur im kurzen Sprintrennen Bautista herausfordern? "Im Superpole-Rennen war das Level ähnlich wie von Alvaro, aber mit dem Rennreifen suchen wir nach Grip", lautet die Erklärung des Ex-Weltmeisters.
"Normalerweise bin ich in Misano sehr stark. In diesem Jahr sind wir vier, fünf Sekunden schneller als im Vorjahr. Bei Alvaro scheinen es zehn Sekunden zu sein. Ducati hat das Motorrad in diesem Jahr wirklich deutlich verbessert."
"Es ist nicht nur Alvaro, sondern alle Ducati-Fahrer sind schnell. Ihre Elektronik funktioniert jetzt auch in den Kurven sehr gut. Sie haben ein sehr gutes Gesamtpaket gefunden. Die Ducati ist jetzt einfach zu fahren."
Einen Unterschied gab es in den beiden Hauptrennen. Am Samstag fuhr Razgatlioglu mit dem SCX-Hinterreifen von Pirelli. Am Sonntag stand er im zweiten langen Rennen mit dem gleichen SCX-A-Hinterreifen wie die beiden Ducati-Fahrer in der Startaufstellung.
© Yamaha
Als WM-Zweiter wächst sein Rückstand auf Bautista kontinuierlich an Zoom
"Meiner Meinung nach haben wir uns dadurch nicht stark verbessert", meint aber der Türke. "Es war nicht einfach, Michael zu folgen. Sein Motorrad ist auf der Geraden sehr schnell, und auch bei der Traktion. Er kann in jeder Kurve Vollgas geben. Ich habe nach Grip am Hinterrad gesucht."
"Ich habe gesehen, wie er gestürzt ist. Er hatte Pech. Ich habe versucht stark zu bremsen, weil Ducati auf der Geraden so schnell ist. Ich glaube, er wollte etwas schneller in die Kurve fahren. Ich weiß es nicht, vielleicht war es sein Fehler."
"Schade, dass er gestürzt ist. Ich hatte Glück, denn ich habe ihn gespürt, bin aber nicht gestürzt. Das ist Racing", kommentiert Razgatlioglu diese entscheidende Szene. Rinaldi hatte sich im Windschatten beim Bremspunkt verschätzt.
Mit Ausnahme des Ausfalls im Sonntagsrennen auf Phillip Island stand Razgatlioglu in allen anderen 14 Saisonrennen auf dem Podest. Der WM-Rückstand auf Bautista ist dennoch auf 86 Punkte angewachsen.
"Generell bin ich zufrieden, weil ich an diesem Wochenende drei Podestplätze erobert habe. Das Superpole-Rennen war Pech, weil ich das Gefühl hatte, dass ich gewinnen hätte können. Ich kämpfe trotzdem, weil ich immer an den Sieg denke."
"Ich freue mich jetzt auf Donington, denn das ist meine Lieblingsstrecke. Es wird aber nicht einfach, weil auch Alvaro dort sehr stark ist. Auch Johnny ist dort sehr stark. Ich hoffe, dass wir alle gemeinsam kämpfen werden, denn jetzt ist es langweilig."
"Es ist für die Fans langweilig, weil er immer alleine fährt. Mir ist auch langweilig, weil ich im Rennen nicht kämpfen kann", hält Razgatlioglu fest. "Das ist nicht mein Stil. Es ist nicht gut, wenn ich immer alleine fahre. Ich hoffe für Donington auf einen großen Kampf."
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