Reaktion auf Abgang von Jonathan Rea: Kawasaki tauscht die Crewchiefs
Stühlerücken bei Kawasaki: Pere Riba kümmert sich künftig um Alex Lowes - Marcel Duinker betreut Axel Bassani - Beim Jerez-Test ging es um die menschliche Seite
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Abschied von Rekord-Weltmeister Jonathan Rea hat Kawasaki das Team etwas umgebaut. Pere Riba ist nicht mit Rea zu Yamaha gewechselt. Der ehemalige Rennfahrer wird in der Superbike-Saison 2024 die Seite der Box wechseln und Alex Lowes als Crewchief betreuen. Dessen bisheriger Crewchief, Marcel Duinker, kümmert sich künftig um Teamneuling Axel Bassani.

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Marcel Duinker betreut nun Teamneuling Axel Bassani Zoom
"Es war eine Änderung, um wieder frischen Wind in die Arbeit zu bekommen", erklärt Teammanager Guim Roda. "Nach vier Jahren mit Marcel war es eine gute Möglichkeit, die Arbeit mit Alex zu ändern, um sein Potenzial zu maximieren."
"Gleichzeitig wird Axel die Erfahrung von Marcel helfen, sein Abenteuer bei Kawasaki zu beginnen." Es wurden auch andere Mechaniker getauscht, um beide Crews neu aufzustellen. Rea hat aus seiner Crew nur einen Mechaniker zu Yamaha mitgenommen.
Bei den beiden Testtagen in Jerez begann Kawasaki die Arbeit mit der neuen Aufstellung. "Wir haben uns bei diesem Test auf die menschliche Seite im Team konzentriert", betont Roda den Fokus, den es beim ersten Wintertest gab.
Für Bassani war es ein Kennenlernen der für ihn neuen Ninja ZX-10RR und seines neuen Umfeldes. Drei Jahre ist der Italiener die Ducati Panigale V4 R im kleinen Motocorsa-Team gefahren. Er hatte dort keinen Teamkollegen.
Die Struktur von Provec-Racing und Kawasaki ist im Vergleich deutlich größer. "Es ist etwas Besonderes", sagt Bassani bei WorldSBK.com. "Hier sind viele Leute mit Erfahrung. Es ist schön, hier zu sein. Ich hoffe, dass ich in Zukunft wie Tom [Sykes] sein kann."
"So wie Johnny zu sein, wird nicht einfach, aber vielleicht wie zehn Prozent von Johnny", lacht der 24-Jährige. Duinker war vor etwas mehr als zehn Jahren beim Kawasaki-Aufstieg beteiligt. 2013 gewann er als Crewchief von Sykes den Weltmeistertitel.

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Axel Bassani hat den Platz von Jonathan Rea übernommen Zoom
Nun soll er Bassani helfen, sich an die Ninja ZX-10-RR zu gewöhnen. "Es ist ganz anders als mit der Ducati. Ich muss alles lernen", merkt Bassani nach dem ersten Test an. "Mit jeder Runde habe ich mich auf dem Motorrad besser gefühlt. Es war eigentlich nur ein Testtag."
Axel Bassani: Die Kawasaki ist "ganz anders" als die Ducati
Wie unterscheidet sich die Kawasaki von der Ducati? "In allen Bereichen - auf der Bremse und bei der Beschleunigung. Es ist ein komplett anderes Motorrad. Man braucht Zeit, um alles zu verstehen. Es ist nicht einfach, mit einem anderen Motor zu fahren. Wir brauchen mehr Zeit."
Das bestätigt auch Bassanis neuer Teamkollege Lowes: "Die Kawasaki ist nicht das einfachste Motorrad zu fahren. Johnny und davor Tom haben das Motorrad unglaublich aussehen lassen. Das ist es auch in bestimmten Momenten, aber es wird ein bestimmter Fahrstil verlangt."

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Im Vergleich zur Ducati muss Axel Bassani seinen Fahrstil für die Kawasaki umstellen Zoom
"Axel ist drei Jahre die Ducati gefahren. Unterschiedlicher können die beiden Motorräder nicht sein. Man muss die Kawasaki ganz anders fahren." An beiden Tagen konnte Bassani 81 Runden fahren. Auf einen Qualifying-Versuch mit dem weichen Reifen wurde verzichtet.
"Wie er gefahren ist", lobt Duinker, "und wie er seine Gefühle beschrieben hat, war beeindruckend. Er hat auch den Finger auf die Bereiche gezeigt, die wir verbessern müssen. Unser Ziel war es, dass Axel das Motorrad versteht. Ich bin sehr optimistisch. Er ist auch ein sehr netter Kerl."
Alex Lowes testet Entwicklungsteile
Die Entwicklungsarbeit lastet nun auf den Schultern von Lowes, der seit 2020 für Kawasaki fährt, und der Erfahrung von Riba. "Er ist ein anderer Charakter", sagt Lowes bei WorldSBK.com über seinen neuen Crewchief. "Ich bin mir sicher, dass er mir mit seiner Erfahrung helfen kann."
Der Brite fuhr an beiden Tagen 82 Runden. Über das Entwicklungsprogramm sagt Lowes: "Die Basis der Kawasaki ist sehr stark und schwierig zu verbessern. Wir haben einige Dinge für 2024 probiert. Einige waren gut, andere weniger."

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Mit seiner Erfahrung muss nun Alex Lowes neue Entwicklungen beurteilen Zoom
"Die Motorspezifikation war anders und es gab andere Teile von Showa. Es geht um Details, die den Unterschied machen. Als Fahrer will man natürlich immer mehr. Man wünscht sich natürlich einen neuen Motor, mit dem man die Gerade entlang fliegt. Aber das ist nicht die Realität."
"Alle sind am Limit und alle fahren auf einem hohen Level. Kleine Fortschritte in verschiedenen Bereichen machen den Unterschied." Den nächsten Test plant Kawasaki für den 12. und 13. November im MotorLand Aragon (Spanien).


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