• 13.07.2013 13:17

  • von Alex Hofmann

Lappi vor Gill: Skoda dominiert auch in Australien

Am ersten Tag der APRC-Rallye in Australien gibt es das gewohnte Bild: Niemand kann mit den Skoda Fabia Super 2000 mithalten - Reifen sorgen für Spannung.

(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet indische Reifen haben den Inder Gaurav Gill bei der Internationalen Rallye von Queensland im Stich gelassen. Nach dem ersten Tag der dritten Runde in der Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft (APRC) in Australien hat der Skoda-Fahrer mit seinem Kopiloten Glen Macneall
(Neuseeland) 2:00,3 Minuten Rückstand auf seinen Teamkollegen Esapekka Lappi.

Titel-Bild zur News: Esapekka Lappi

Esapekka Lappi führt in Queensland vor Teammkollege Gaurav Gill Zoom

Der Finne fuhr mit seinem Landsmann Janne Ferm auf dem Beifahrersitz im Skoda Fabia Super 2000 souverän die Führung heraus und hat beste Chancen nach seinem Sieg im Auftaktrennen einen weiteren der insgesamt sechs Wettbewerbe zu gewinnen. Gill, der die zweite Rallye in Neukaledonien nach einem Ausfall Lappis gewonnen hatte, muss sich wohl damit begnügen, den zweiten Platz zu verteidigen.

Vorausgesetzt das Auto und die Reifen halten durch, dürfte das keine Problem sein. Auf dem dritten Platz hat die japanische Kombination Atsushi Masamura/Akiko Nakagawa (Mitsubishi Lancer Evo X) bereits 7:39,8 Minuten Rückstand auf Lappi. Die Rally rund zwei Stunden nördlich von Brisbane an der australischen Ostküste hatte zunächst ausgeglichen begonnen, Lappi und Gill waren praktisch gleich schnell. Dann handelte sich Gill ausgerechnet zu Beginn einer besonders langen Wertungsprüfung einen "Platten" an einem der Reifen des Co-Sponsors Madras Rubber Factory (MRF) ein und musste mehr schlecht als recht auf "drei Rädern" weiterfahren, was unter anderem zwei Dreher einbrachte.

Ein durch diese Fahrweise entstandener Schaden am Auto wurde beim zwischenzeitlichen Service schnell behoben, sodass er am Nachmittag mit den gleichen Chancen - und frischen Reifen - an den Start ging. Sofort waren die beiden Skoda-Fahrer wieder gleich schnell, man darf allerdings davon ausgehen, dass beide nicht mehr das letzte aus ihren Autos herausholten. Gill räumte freimütig an, dass er seine Position behaupten wolle um die "maximal möglichen Punkte für das Team" herauszuholen. "Zwei Minuten ist viel, schließlich ist er kein Amateur", zollte er seinem jungen Mannschaftskameraden Respekt.

Der flinke Finne war rundheraus mit seinem Tag zufrieden. "Das Auto war perfekt, und es war nicht ganz so rutschig wie ich befürchtet hatte und dadurch etwas leichter zu fahren. Der Reifenschaden war natürlich Pech für Gaurav." Solange der erfahrene Inder am Sonntag auf den abschliessenden neun Wertungsprüfungen über rund 111 Kilometer nicht mehr als 1:59 Minuten aufhole, sei ihm alles recht, sagte Lappi spitzbübisch.

Er zeigte vor den Augen des extra aus Europa angereisten Motorsport-Chefs von Skoda, Michal Hrabanek, warum die Tschechen so große Hoffnungen in den Skandinavier setzen. "Er war schnell und zuverlässig", lobte Hrabanek, wobei "zuverlässig" nach dem Lappis Fahrfehler und Unfall in Neukaledonien wohl das wichtigere Kriterium ist. Sollte sich an dem Stand am Sonntag nichts ändern, wird Lappi Gill in der Fahrerwertung etwas dichter auf die Pelle rücken. In der Hersteller-Wertung ist Skoda ohnehin kaum noch zu gefährden.