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Bergrennen: In Mickhausen fallen die Entscheidungen
Im internationalen Bergrennsport steht in Mickhausen das Saisonfinale an: Zum Spektakel am Wochenende werden dort 200 Fahrer aus sieben Nationen erwartet
(Motorsport-Total.com) - Während in München auf dem Oktoberfest gefeiert wird, fallen rund 60 Kilometer weiter westlich in Mickhausen wichtige nationale und internationale Entscheidungen im automobilen Bergrennsport. Zum Saisonfinale kommen regelmäßig über 20.000 Zuschauer. Sie wollen sich den traditionellen Automobilsport, aus dem in der Vergangenheit nahezu alle Profifahrer hervorgegangen sind, nicht entgehen lassen. Rund 200 Fahrer aus sieben Nationen stehen am Start dieses Top-Events.

© Francesco Rimoli
Lionel Regal macht Jagd auf seinen fünften Gesamtsieg am Mickhauser Berg
Die FIA hat heuer den letzten Lauf beider Regionen zum European Hill Climb Cup wieder nach Süddeutschland vergeben. Der Warngauer Titelverteidiger Georg Plasa hat bei seinem "Heimrennen" in Mickhausen die letzte Chance, die nötigen 20 Punkte zu ergattern, um den Pokal in der Region 2 nicht abgeben zu müssen. Die gibt es aber nur für den Gruppensieg! Schaut man auf das elitäre Starterfeld der Gruppe E1, wird es dieses Jahr für den Profi so schwer wie noch nie.#w1#
Mit seinem BMW V8 Judd bringt er zwar ein "Teufelsgerät" an den Mickhauser Berg, die Konkurrenz mit dem neuen Deutschen Meister der Tourenwagen, Reto Meisel, steht leistungsmäßig aber nicht einen Hauch nach. Der Schweizer Rennfahrer hat mit seinem Mercedes V8 Judd sogar die neuere Technik an Bord. Und dass er Georg Plasa schlagen kann, hat er in der Vergangenheit bereits gezeigt. Auf dieses Duell werden sich die Zuschauer besonders freuen, ist es doch die einzige Veranstaltung, an der die beiden Kontrahenten heuer aufeinander treffen.

© Ralph Goppelt
Georg Plasa will seinen Titel im European Hill Climb Cup verteidigen Zoom
Doch nicht allein Meisel lässt das Fragezeichen dick erscheinen. Der Salzburger Herbert Stolz kehrt mit seinem Überporsche mit rund 800 PS an die Strecke zurück und Herbert Pregartner ebenfalls aus Österreich hat seinem "Ferstl-Porsche" nicht weniger Kraft eingehaucht. Ein weiterer pfeilschneller Schweizer kommt mit einem ehemaligen DTM Opel Astra angereist, um seine vergangenen Topzeiten hier zu bestätigen. Sollte die Strecke feucht werden, darf man wohl die Allrad-Gilde mit Norbert Handa, Deutscher Vize auf Lancia Delta und dem Österreicher Felix Pailer, ebenfalls auf Lancia Delta, ganz vorne erwarten.
In der Region 2 ist Dan Michel aus der Tschechischen Republik bereits als Sieger durch und konzentriert sich auf die Meisterschaft in seiner Heimat. Er verzichtet deshalb auf die Anreise nach Deutschland.
FIA International Hill Climb Challenge
In zwei Regionen wird heuer auch wieder die FIA International Hill Climb Challenge ausgetragen und in Mickhausen finden ebenfalls die letzten Läufe beider Regionen statt. Und die Sieger werden bei Augsburg gekürt werden. Ein Deutscher spielt hier allerdings nicht vorne mit.
In der Region 1 führt der in Mickhausen gut bekannte Slowake Jaroslav Kraijci vor dem Ungarn Laszlo Hernadi und dem sympathischen Südtiroler Rudi Bicciato. Letzterer hat in dieser Region nur noch theoretische Chancen auf den Titel. Krajci hat mit seinem Formel 3000 aber traditionell Konkurrenz im Gesamtsiegerformat. Mit Lionel Regal und Fausto Bormolini stehen die Favoriten in seiner Gruppe vor den wichtigen Platzierungspunkten. Aber auch Hernadi darf in seiner Gruppe nicht der vollen Punktzahl sicher sein. Es wird ein überaus spannendes Rechenexempel mit jedem der vier Rennläufe, wer letztlich die FIA-Trophäe gewinnen wird.
Spannung ist auch in der Region 2 der Challenge angesagt. Rudi Bicciato kommt an zweiter Stelle liegend nach Mickhausen. Vor ihm liegt Hernadi mit zehn Punkten in Führung. Gewinnt Bicciato die Gruppe, erhielte er die maximalen 20 Punkte. Dann muss er aber auf die sehr starken Fahrer aus Österreich und Deutschland hoffen, die Hernadi mindestens auf den vierten Platz verdrängen müssten, um Punktegleichstand zu erzielen. In diesem Fall wäre der Italiener aufgrund der Anzahl an Gruppensiegen der Gewinner.
In der Wertung zur Deutschen Meisterschaft der Rennsportfahrzeuge wird der Gewinner wieder in Mickhausen entschieden. Der mit deutscher Lizenz fahrende Schweizer Marcel Steiner kann den führenden Jörg Weidinger noch in die Suppe spucken. Beide haben sich ebenfalls im Fight um den Titel im vergangenen Jahr zu solch unglaublichen Leistungen getrieben, dass sogar Seriensieger Lionel Regal nur von hinten zusehen konnte. Beide standen ganz oben auf der Siegertreppe und könnten heuer die Meisterkrone tauschen.

© Francesco Rimoli
Diese Dame zeigt deutlich, für welche Nation ihr Herz schlägt Zoom
Bei den Österreichern sind in der Automobil-Bergstaatsmeisterschaft nach Mickhausen noch im italienischen Cividale Punkte einzufahren. Sowohl bei den Tourenwagen, als auch bei den Rennsportfahrzeugen sind die Lorbeeren noch nicht vergeben. Besonders muss das Abschneiden der Rivalen Andreas Stollnberger auf dem Formel Opel Lotus mit diesmal heftiger Konkurrenz und Hermann Waldy mit dem Formel 3000 beobachtet werden. Waldy muss sich realistisch im Mittelfeld der Division einordnen und Stollnberger wird in Mickhausen wohl etwas an Führungsluft verlieren. Das bedeutet, beide haben keinen Punkt, heißt keinen Platz zu verschenken, zu knapp führt der Oberösterreicher Stollnberger vor dem vorletzten Wettbewerb.
Lionel Regal konnte die vergangenen beiden Jahre nicht in Mickhausen gewinnen. Im Vorfeld hat er aber angekündigt, dass er kommt, um endlich seinen fünften Gesamtsieg beim 29. Mickhauser Bergrennen zu holen. Die Sterne auf seiner Mütze sind schon lange gestickt, konnten aber vom Veranstalter noch nicht überreicht werden. Heuer kann es wieder knapp werden. Sein wohl stärkster Widersacher, Fausto Bormolini, kennt die Tücken des Mickhauser Berges zwischenzeitlich ebenfalls schon sehr gut. Eigentlich wollte er den brandneuen Osella FA30 für die kommende Saison testen. Da derzeit nur drei Fahrzeuge auf dem Markt und leider im zeitgleichen letzten italienischen Meisterschaftslauf verleast sind, wird man mit Spannung auf den Formel 3000-Kampf schauen müssen, wer den Preisgeldtopf mitnehmen wird. Letztlich ist mit dem weiteren Italiener Renzo Napione ein Toppilot der Europameisterschaft angekündigt, der auch schon Mickhauser Luft geschnuppert hat.
Die Zuschauer können die Rennläufe wieder entlang der gesamten 2,2 km langen Strecke und auf der Großbildleinwand verfolgen. Am Freitag- und Samstagabend trifft man die Stars im Festzelt bei guter Unterhaltung und Technikfans dürfen im Fahrerlager ohne zusätzlichen Eintritt ganz nahe an die maschinellen Herzen der Rennboliden treten und sich Informationen von Fahrern und Technikern zu den Feinheiten der Fahrwerkskunst holen.
Mickhausen liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Augsburg. Die Rennstrecke führt über die Kreisstraße A16 von Münster nach Birkach, das Fahrerlager befindet sich in der Ortschaft Münster. Am Freitag, 2. Oktober, findet die technische Abnahme statt, am Samstag, 3. Oktober, stehen von 08:45 Uhr bis 18:00 Uhr die Qualifikationsläufe auf dem Programm und am Sonntag, 4. Oktober, werden von 08:00 bis 17:00 Uhr die Rennen ausgetragen.
Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Die Tageskarte kostet am Samstag zehn, am Sonntag 13 Euro. Die Wochenendkarte ist für 15 Euro erhältlich. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Veranstalters, www.asc-bobingen.de.

