Valentino Rossi: Mehr als 20 Jahre lang der unumschränkte Superstar der MotoGP-Szene - Eine beeindruckende Zweirad-Karriere in Bildern
Valentino Rossi wird am 16. Februar 1979 in Urbino (Italien) geboren. Mit 89 Siegen ist er der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der Königsklasse. Er gewinnt 115 Grands Prix und liegt damit in der ewigen Bestenliste hinter Giacomo Agostini (122) auf Platz zwei. Seit seinem Rücktritt Ende 2021 ist Rossi auch offziell eine MotoGP-Legende.
Rossis Stern geht im Jahr 1997 auf. Er gewinnt elf Rennen und wird überlegen 125er-Weltmeister. 1998 geht es in die 250er-Klasse, wo er sich nur Landsmann Loris Capirossi geschlagen geben muss. 1999 macht Rossi mit neun Siegen alles klar und wird 250er-Weltmeister. In den kleinen Klassen fährt er Aprilia-Motorräder.
Im Jahr 2000 geht es in die 500er-Klasse. Rossi erhält ein Werksmotorrad und ein Team, das um den ehemaligen Mick Doohan Crewchief Jeremy Burgess aufgebaut ist. Es dauert neun Rennen, bis Rossi zum ersten Mal gewinnt. Es folgt noch ein weiterer Sieg. In der WM wird es hinter Kenny Roberts jun. Platz zwei.
2001 ist das letzte Jahr der 500er-Klasse und das große Duell zwischen Valentino Rossi und Max Biaggi. Auf und neben der Strecke geraten die beiden Italiener aneinander. Am Ende wird Rossi mit elf Siegen Weltmeister. Er hat 106 Punkte Vorsprung auf Biaggi.
2002 bricht die MotoGP-Ära mit 990 Kubikzentimetern an. Die Fünfzylinder-Honda RC211V ist klar überlegen. Rossi gewinnt elf Rennen. Gegner hat er in diesem Jahr nur einen. Als Alex Barros ebenfalls eine RC211V erhält ist er am Saisonende plötzlich ein harter Gegner für Rossi.
Im Jahr 2003 ist Rossi wieder der große Favorit, doch plötzlich ist Sete Gibernau nach dem Tod von Daijiro Kato ein Herausforderer. Rossi muss sich strecken, stellt den WM-Titel mit neun Siegen aber dann doch klar.
Honda meint, Rossi gewinnt nur, weil das Motorrad überlegen ist. Der Italiener wechselt 2004 zu Yamaha und gewinnt gleich das erste Rennen in Südafrika. Beim vorletzten Rennen in Australien besiegt er Gibernau und ist mit Yamaha auf Anhieb Weltmeister.
Im Jahr 2005 ging es im Feld der Verfolger zwischen Marco Melandri und Nicky Hayden spannend zu, aber gegen Valentino Rossi hat niemand eine Chance. Der Italiener gewinnt zum fünften Mal in Folge den WM-Titel. Er gewinnt elf Rennen und steht mit Ausnahme eines einzigen Ausfalls bei jedem Grand Prix auf dem Podest.
2006 beginnt mit einem Startunfall in Jerez, dann gewinnt Rossi das zweite Rennen in Katar und rückt die Hackordnung wieder gerade. Im Laufe der Saison gibt es aber Zuverlässigkeitsprobleme, die Yamaha lässt ihn bei drei Rennen im Stich. Zu viel, denn Honda-Konkurrent Nicky Hayden punktet konstant und fährt dem WM-Titel entgegen.
Die Entscheidung fällt beim Finale in Valencia und das Undenkbare passiert: Rossi stürzt in der Anfangsphase und beraubt sich aller Chancen. Nicky Hayden wird Dritter und ist damit Weltmeister. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 ist Rossi nicht mehr Weltmeister.
Und auch 2007 wird nicht Rossis Jahr. Ducati startet besser in die 800er-Ära und Casey Stoner wird souverän Weltmeister. Für Rossi bleibt sogar nur der dritte WM-Platz hinter Dani Pedrosa.
2008 geht das Duell Rossi gegen Stoner in die nächste Runde. Höhepunkt ist der beinharte Zweikampf in Laguna Seca, den der Ducati-Pilot verliert. Rossi gewinnt psychologisch die Oberhand und holt sich den WM-Titel zurück.
Im Jahr 2009 erwächst Rossi teaminterne Konkurrenz. Jorge Lorenzo ist in seinem zweiten MotoGP-Jahr auf gleichen Bridgestone-Reifen ein harter Konkurrent. Das beste Saisonrennen ist Barcelona: Rossi überholt Lorenzo in der letzten Kurve und weist den Spanier in die Schranken.
Zwei Wochen darauf gewinnt Rossi auch den Klassiker in Assen. Es ist insgesamt sein 100. Grand-Prix-Sieg. Bis heute haben nur er und Giacomo Agostini diese Marke übertroffen. Rossi wird 2009 zum siebten und bis heute letzten Mal Weltmeister.
Im Training zum Grand Prix in Mugello 2010 der große Schock: Rossi bricht sich bei einem Sturz das rechte Bein. Es ist die erste gröbere Verletzung seiner Karriere. Rossi muss drei Rennen auslassen und kehrt in Deutschland wieder zurück.
Es dauert aber bis Malaysia im Herbst, bis Rossi wieder ein Rennen gewinnt. Dieser Sieg im Jahr 2010 war der Beginn einer zweieinhalbjährigen Durststrecke für alle seine Fans...
Für 2011 wechselt Rossi zu Ducati. Die erhoffte italienische Traumehe wird aber schnell zum Desaster. In Jerez räumt er Casey Stoner ab, die Ergebnisse bleiben hinter den Erwartungen. Lediglich in Le Mans schafft es Rossi auf das Podest. Ein Bild mit Seltenheitswert.
Der absolute Tiefpunkt ist Sepang. Rossi ist in den tödlichen Unfall von Marco Simoncelli verwickelt.
Und auch 2012 gibt es nicht den erhofften Umschwung. Rossi fährt weiterhin frustriert hinterher. Zwei zweite Plätze in Le Mans und Misano sind die einzigen Lichtblicke.
Rossi hat genug und wechselt zurück zu Yamaha. Gleich beim ersten Rennen fährt er als Zweiter aufs Podest. In Assen gelingt ihm der erste Sieg seit 2010. Insgesamt ist Rossi im Jahr 2013 der viertbeste Fahrer.
Besser läuft es in der Saison 2014. Rossi etabliert sich als zweitbester Fahrer hinter Marc Marquez. Die Duelle der beiden Ausnahmekönner faszinieren die Fans. Mit zwei Siegen wird Rossi Vizeweltmeister. Kann er Marquez 2015 herausfordern und Weltmeister werden?
2015 startet Rossi mit einem Sieg und mausert sich zum WM-Favoriten. Die ersten zwölf Rennen beendet er dank cleverer Taktik auf dem Podest. Sein Teamkollege Jorge Lorenzo ist vom Speed her der schnellere Mann.
In Sepang beschuldigt Rossi Marquez, dass er Lorenzo im WM-Kampf hilft. Im Rennen kommt es zu einer Berührung zwischen den beiden. Marquez stürzt, Rossi wird bestraft und muss beim entscheidenden Saisonfinale als Letzter starten.
Beim Finale in Valencia gelingt Rossi eine tolle Aufholjagd und wird Vierter. An der Spitze gewinnt Lorenzo und sichert sich mit fünf Punkten Vorsprung den WM-Titel. Rossi verpasst sein Ziel ganz knapp. Seine Popularität bei den Fans weltweit ist ungebrochen.
2016 gewinnt Rossi nur zwei Rennen und scheidet gleich dreimal durch Stürze aus. Dazu kam ein kapitaler Motorschaden ausgerechnet beim Heimrennen in Mugello. Dadurch hat er keine WM-Chance gegen Marc Marquez. Rossi wird zum dritten Mal in Folge Vizeweltmeister.
2017 beginnt mit Podestplätzen vielversprechend, aber dann gibt es Gripprobleme mit der Yamaha. Rossi holt in Assen seinen einzigen Saisonsieg, der ihn zum ältesten MotoGP-Sieger macht. Im Herbst bricht er sich beim Motocross-Training ein Bein und kehrt schon nach 18 Tagen zurück!
2018 wird für den "Doctor" zur Katastrophe. Die Yamaha ist den Bikes von Honda und Ducati technisch unterlegen, und Rossi bleibt zum ersten Mal seit seinem zweiten Ducati-Jahr 2012 ohne Sieg. Auf Yamaha ist dem Rekordchampion das seit 2004 sogar noch nie passiert!
Und 2019 gestaltet sich noch schwieriger. Im Frühling steht Rossi zweimal als Zweiter auf dem Podest, aber dann passieren Stürze und die Yamaha ist weiterhin unterlegen. Es wird eine sieglose Saison. Rossi wird nur WM-Siebter - sein schlechtestes Ergebnis seit seinem ersten Ducati-Jahr.
2020 ist das Jahr der Coronavirus-Pandemie und es gibt nur 14 Grands Prix. Beim zweiten Rennen steht Rossi auf dem Podest. Es bleibt sein einziges Highlight. Bei drei Rennen hintereinander scheidet er durch Stürze aus. Dann wird er positiv auf das Coronavirus getestet und muss zwei Rennen auslassen. Mit WM-Platz 15 ein Jahr zum Vergessen.
Für 2021 wechselt Rossi innerhalb des Yamaha-Lagers vom Werksteam ins Petronas-Team. Die Ergebnisse aber werden nicht besser, ganz im Gegenteil. Nach der ersten Saisonhälfte liegt er mit nur einer Top-10-Platzierung abgeschlagen auf WM-Platz 19.
In der Sommerpause fällt Rossi seine Entscheidung. Diese verkündet er am Donnerstag vor dem Steiermark-Grand-Prix in Spielberg. Sie lautet: Rücktritt vom aktiven Motorradrennsport zum Ende der MotoGP-Saison 2021. Damit geht Rossis Karriere auf zwei Rädern nach 26 Jahren in der WM zu Ende. Für die Zukunft hat er Autorennen geplant.
Als sich Rossi in Valencia 2021 mit einer Top-10-Platzierung aus der Motorrad-WM verabschiedet, hat er an 44 Prozent aller Grands Prix der WM-Geschichte teilgenommen. Seine eindrucksvolle Bilanz: 432 Rennen, 235 Podestplätze, 115 Siege, 65 Poles, 96 schnellste Rennrunden. MotoGP-Weltmeister 2002,2003,2004,2005,2008,2009, 500er-Weltmeister 2001, 250er-Weltmeister 1999, 125er-Weltmeister 1997.
Valentino Rossi: Mehr als 20 Jahre lang der unumschränkte Superstar der MotoGP-Szene - Eine beeindruckende Zweirad-Karriere in Bildern