MotoGP-Test Misano Mittwoch: 2022er-Entwicklungen intensiv getestet
Letzter Test vor Saisonende umfangreich für Vergleichstests zwischen 2022er- und 2021er-Bikes genutzt - Gardner und Fernandez mit MotoGP-Einstand
(Motorsport-Total.com) - Auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli ist am Mittwoch bei besten äußeren Bedingungen der zweitägige MotoGP-Test zu Ende gegangen, den die Hersteller schon intensiv als Vorbereitung auf die Saison 2022 genutzt haben. (Fotos: MotoGP-Test in Misano)
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In Misano ist am Mittwoch der zweitägige MotoGP-Test zu Ende gegangen Zoom
Wie schon am Dienstag, so waren wieder 25 Piloten auf der Strecke im Einsatz, wobei die aktuellen Moto2-Titelrivalen Remy Gardner und Raul Fernandez am Mittwoch ihre erste Runden auf einem MotoGP-Bike drehten. Beide fuhren eine KTM RC16 des Tech-3-Teams, für das sie 2022 als Rookies in der Königsklasse antreten werden.
Weil Tech 3 Gardner und Fernandez fahren ließ, kamen die beiden aktuellen Stammfahrer Danilo Petrucci und Iker Lecuona am zweiten Testtag nicht mehr zum Einsatz. Lecuona "kotzt das wirklich an", wie er klar zu verstehen gab.
Die Tagesbestzeit ging am Mittwoch an Aprilia-Pilot Aleix Espargaro. Mit 1:31.584 Minuten war er auf vergleichbarem Level unterwegs wie Ducati-Pilot Francesco Bagnaia bei seiner Tagesbestzeit am Dienstag (1:31.524 Minuten). Bagnaias Pole-Zeit vom Samstag war eine halbe Sekunde schneller. Allerdings standen beim zweitägigen Test die ultimativen Rundenzeiten nicht im Vordergrund.
Tagesbestzeit für Aprilia - Früher Feierabend bei Ducati
Bei Aprilia wurden das Testprogramm mit der neuen Aerodynamik für die RS-GP fortgesetzt. Dieses hatte man am Dienstag mit Espargaro, Maverick Vinales und auch Testfahrer Lorenzo Savadori begonnen. Am Mittwoch waren erneut jene Winglets zu sehen, die kleiner sind als die im Saisonverlauf eingesetzten.
Weil es in der MotoGP-Saison 2022 erlaubt sein wird, zwei unterschiedliche Aero-Konfigurationen homologieren zu lassen, kann man sich laut Espargaro gut vorstellen, davon Gebrauch zu machen. So hätte man die Möglichkeit, je nach Streckencharakteristik die passende Konfiguration einzusetzen. Andere Hersteller dürften diesem Beispiel folgen.
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Die Tagesbestzeit von Francesco Bagnaia vom Dienstag besteht als Testbestzeit Zoom
Ducati setzte die Tests mit der neuen Verkleidung fort, die man tags zuvor mit Francesco Bagnaia und Jack Miller begonnen hatte. Die beiden Werkspiloten erhielten am zweiten Testtag Unterstützung durch Testfahrer Michele Pirro. Der Italiener fuhr anstelle von Pramac-Ducati-Pilot Johann Zarco, weil dieser sich in Frankreich planmäßig einer Armpump-Operation unterzogen hat. Hingegen fuhr Zarcos Teamkollege Jorge Martin auch den zweiten Testtag, an dem Bagnaia und Miller schon früh ihr Programm abgespult hatten und somit früh Feierabend machten.
Auch bei die beiden Esponsorama-Ducati-Piloten Enea Bastianini und Luca Marini waren wieder im Einsatz. Im Falle von Bastianini aber war es wie schon tags zuvor ein kurzer Arbeitstag. Dienstags hatte "Bestia" infolge eines Sturzes nach nur elf Runden Feierabend machen müssen. Am Mittwoch stürzte der Drittplatzierte des Rennens vom vergangenen Sonntag erneut, diesmal in Kurve 16, und kam sogar nur auf zehn Runden. Daher halten sich die Erfahrungswerte mit dem neuen Getriebe, das man für die GP19 von Bastianini dabei hatte, in Grenzen.
Suzuki testet neues Chassis - Einsatz noch 2021?
Suzuki rückte am Mittwoch erstmals mit einem neuen Chassis aus, nachdem man tags zuvor den 2022er-Motor im aktuellen Chassis probiert hatte. Mit dem Debüt des neuen Chassis zeigte man auch eine neue Verkleidung für die GSX-RR. Ob das Renndebüt des neuen Chassis erst 2022 oder sogar noch in diesem Jahr geschehen wird, bleibt abzuwarten. Die Hoffnung im Team ist letzteres.
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Suzuki testete ein neues Chassis, das noch 2021 im Rennen debütieren könnte Zoom
Im Einsatz war für Suzuki am Mittwoch neben den beiden Stammfahrern Joan Mir (der einen Sturz verzeichnete) und Alex Rins auch Testfahrer Sylvain Guintoli. Am Dienstag hatte der Franzose noch gefehlt, nachdem er erst am vergangenen Sonntag zusammen mit Xavier Simeon und Gregg Black den Langstreckenklassiker Bol d'Or in Le Castellet gewonnen hat.
Für Honda probierte am Mittwoch auch Pol Espargaro das 2022er-Bike, das am Dienstag bereits von Teamkollege Marc Marquez und Testfahrer Stefan Bradl gefahren wurde. Marquez drehte am Mittwoch weitere Runden mit der Neuentwicklung, wobei diese sich in einigen Bereich von der Version unterschied, die Espargaro fuhr. Im Gegensatz dazu waren die beiden LCR-Piloten Takaaki Nakagami und Alex Marquez mit der 2021er-Honda unterwegs. Espargaro rollte in der letzten halbe Stunde des Tests aus. Bradl war am Mittwoch gar nicht mehr auf der Strecke.
Rossis letzter MotoGP-Test: Dovizioso auf Augenhöhe
Bei Yamaha gab es wie schon am Dienstag Vergleichstests zwischen 2021er- und 2022er-Bike, die von beiden Werkspiloten - Fabio Quartararo und Franco Morbidelli - durchgeführt wurden. Mit konkreten Aussagen zur neuen M1 hielt sich Quartararo am Dienstag ganz bewusst zurück. Morbidellis Testprogramm wurde zum einen durch sein noch nicht wieder voll belastbares linkes Knie beeinträchtigt, zum anderen durch zwei Stürze am Mittwochvormittag.
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Valentino Rossi absolvierte seinen letzten Testeinsatz Zoom
Für Petronas-Yamaha griffen wie tags zuvor die Routiniers Valentino Rossi und Andrea Dovizioso in den Lenker ihrer jeweiligen Bikes, die sich von der technischen Spezifikation her um zwei Jahre unterscheiden. Ungeachtet dessen waren Rossi und Dovizioso quasi gleichschnell. "Dovi" kommt mit der 2019er-M1 schon deutlich besser zurecht als noch vor wenigen Tagen am Rennwochenende. Für Rossi auf der 2021er-M1 war es nach aktuellem Stand der Dinge der letzte Testeinsatz seiner langen MotoGP-Karriere. Allerdings schließt er es für die Zeit ab 2022 nicht gänzlich aus, nochmals zu testen, falls er das MotoGP-Fahren vermissen sollte.
Im KTM-Lager waren die Augen am Mittwoch auf die beiden Debütanten Remy Gardner und Raul Fernandez gerichtet. Sowohl der Australier als auch der Spanier legten für Tech 3 ihre ersten MotoGP-Runden überhaupt zurück. Gardner legte sich beim Debüt direkt mal auf die Nase (Kurve 10), Fernandez blieb sitzen und war gut eine halbe Sekunde schneller.
Für das KTM-Werksteam war neben den beiden Stammfahrern Brad Binder und Miguel Oliveira auch Testfahrer Dani Pedrosa wieder im Einsatz. Am Vormittag aber gab es an seiner RC16 ein technisches Problem. Die meisten Runden aller Piloten am zweiten Testtag fuhr Maverick Vinales auf der Aprilia mit 109.
Der Misano-Test war der einzige MotoGP-Test seit Saisonbeginn, bei dem alle Teams vor Ort waren. Zwar gibt es in diesem Jahr noch einen Test, aber der findet erst nach Saisonende statt. Am 18./19. November (wenige Tage nach dem Finalrennen in Valencia) testen die Teams in Jerez.
Ergebnis MotoGP-Test in Misano (Mittwoch):
01. Aleix Espargaro (Gresini-Aprilia) - 1:31.584 Minuten (82 Runden)
02. Francesco Bagnaia (Ducati) +0,080 Sekunden (39)
03. Joan Mir (Suzuki) +0,123 (68)
04. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +0,151 (67)
05. Jack Miller (Ducati) +0,214 (81)
06. Pol Espargaro (Honda) +0,342 (89)
07. Fabio Quartararo (Yamaha) +0,375 (77)
08. Maverick Vinales (Gresini-Aprilia) +0,418 (109)
09. Miguel Oliveira (KTM) +0,552 (71)
10. Marc Marquez (Honda) +0,567 (69)
11. Luca Marini (Esponsorama-Ducati) +0,572 (64)
12. Brad Binder (KTM) +0,591 (83)
13. Alex Marquez (LCR-Honda) +0,675 (90)
14. Michele Pirro (Ducati) +0,747 (61)
15. Alex Rins (Suzuki) +0,768 (77)
16. Jorge Martin (Pramac-Ducati) +0,828 (34)
17. Franco Morbidelli (Yamaha) +1,051 (38)
18. Andrea Dovizioso (Petronas-Yamaha) +1,246 (79)
19. Valentino Rossi (Petronas-Yamaha) +1,258 (42)
20. Dani Pedrosa (KTM) +1,375 (53)
21. Enea Bastianini (Esponsorama-Ducati) +1,391 (10)
22. Raul Fernandez (Tech-3-KTM) +2,404 (51)
23. Lorenzo Savadori (Gresini-Aprilia) +2,459 (60)
24. Sylvain Guintoli (Suzuki) +2,557 (33)
25. Remy Gardner (Tech-3-KTM) +3,057 (47)
26. Stefan Bradl (Honda) - keine Zeit
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