"Einiges war schon besser": Rosenthalers Bilanz nach zwei Moto3-Wildcards
Nach Spielberg fährt Jakob Rosenthaler in Misano seine zweite Moto3-Wildcard - Der Österreicher berichtet über seine Erfahrungen und was die nächsten Schritte sind
(Motorsport-Total.com) - Mit Jakob Rosenthaler hat wieder ein Österreicher einen Fuß in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Das deutsche IntactGP-Team ermöglichte dem Linzer zwei Wildcard-Starts in der Moto3-Klasse. Beim Debüt in seiner Heimat Spielberg sah Rosenthaler als 22. die Zielflagge.
© IntactGP/Lekl, Ronny
Jakob Rosenthaler (in der Mitte) im Kampf mit anderen Fahrern Zoom
Drei Wochen später gab es in Misano die zweite Chance auf der Weltbühne. "Es war eigentlich ganz gut", zieht er ein erstes Fazit. "Einiges war besser als beim letzten Rennen. Vor allem waren die Trainings recht gut. Ich konnte gute Rundenzeiten fahren und mich relativ gut platzieren."
"Was so wie beim ersten Mal nicht so gut funktioniert hat, war das Qualifying. Da war ich die ganze Zeit alleine, die Strategie hat nicht gepasst. In diesem Feld alleine gute Zeiten zu fahren, ist noch nicht so drinnen. Ich brauche noch eine Referenz, um konkurrenzfähige Zeiten zu fahren."
In Spielberg hatte sich Rosenthaler für den 25. Startplatz qualifiziert. Nun in Misano war es der 27. und letzte Startplatz. Beim Start kam er nicht ganz optimal von der Linie weg und eilte dem Feld hinterher. Da es in Kurve 1 zu einem Unfall kam, spülte es ihn nach vor.
Die erste Runde beendete Rosenthaler an der 20. Stelle. "Das Rennen war nicht extrem gut, aber auch nicht extrem schlecht. Ich habe in einer kleinen Gruppe einen guten Fight mit zwei, drei Leuten gehabt."
"Auch in der ersten Runde habe ich mich gut aus dem Chaos heraushalten und einige Plätze gutmachen können. In den letzten Runden ist noch von hinten ein schnellerer Fahrer gekommen, der uns gezogen hat. Da sind die Zeiten auch besser geworden."
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Der 18-jährige Linzer träumt von einem Fixplatz in der Moto3-WM Zoom
"Der letzte Teil vom Rennen war sicher besser", so das Misano-Fazit des 18-Jährigen. Er beendete sein zweites Moto3-Rennen in der Weltmeisterschaft auf Platz 19. Die beiden Wildcard-Einsätze waren eine wichtige Erfahrung und Standortbestimmung.
"Wir sind ohne Erwartungen hergekommen, weil wir nicht wussten, was wir erwarten konnten. Man konnte nur die Zeiten von der JuniorGP vergleichen. Wir haben uns ungefähr in diesem Bereich gesehen. So wie es vorher ausgesehen hat, hat sich mehr oder weniger bestätigt."
"Man lernt einfach mit jeder Session, in der man hinter jemandem herfährt", schildert Rosenthaler. "Dadurch wird man von Session zu Session auch besser, wenn man alleine fährt. Man lernt hier auf jeden Fall mehr als überall anders." Eine weitere Wildcard ist in dieser Saison nicht geplant.
Wichtige restliche Rennen in der JuniorGP
Aktuell fährt Rosenthaler im Juniorteam von IntactGP seine dritte Saison in der JuniorGP. Nach acht Punkten in seiner Debütsaison, 53 in seiner zweiten (inklusive erstem Podestplatz) hat er in der laufenden Saison 33 Punkte auf dem Konto.
Im Herbst stehen noch die Rennwochenenden in Jerez (2 Rennen), Aragon (1 Rennen) und Valencia (2 Rennen) auf dem Programm. Im Mai hat der Oberösterreicher in Barcelona nur knapp das Podest verpasst. Dort machte er auch mit der schnellsten Rennrunde auf sich aufmerksam.
"Das Ziel muss auf jeden Fall sein, in jedem Rennen in den Top 5 oder auf dem Podium zu sein", lautet sein Plan für die restlichen JuniorGP-Rennen. "Wenn man dort dabei ist, ist auch ein Sieg schnell möglich. Das Ziel ist auf jeden Fall, richtig vorne anzugreifen."
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In der JuniorGP will sich Rosenthaler mit starken Ergebnissen empfehlen Zoom
"Ich werde dort sehen, was ich bei den beiden Wildcards gelernt habe und wo wir uns dort einreihen." Wie groß ist der Unterschied zwischen JuniorGP und Weltmeisterschaft? "Es ist schon noch ein gescheiter Unterschied", antwortet Rosenthaler auf diese Frage.
"Die Fahrer in der JuniorGP sind schon richtig schnell, aber hier ist wirklich jeder richtig schnell. Es kommt auch auf die Events an. In Misano ist der Zeitunterschied zwischen WM und JuniorGP schon eine bis eineinhalb Sekunden."
"Ich wollte natürlich etwas bringen, womit vielleicht keiner gerechnet hat. Aber es ist hier [in der Moto3-WM] nicht leicht. In dieses Feld kann man nicht kommen und etwas Besonderes erreichen. Das ist extrem schwer."
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Mit Platz 19 verabschiedete sich Jakob Rosenthaler (34) aus Misano Zoom
Trotzdem waren die beiden WM-Einsätze eine wichtige Standortbestimmung. Rosenthaler weiß, wo er den nächsten Schritt machen kann: "Man sieht an den Daten, dass wenn ich in einer Kurve alles richtig mache, dann bin ich knapp dran und verliere nicht viel."
"Aber das über eine ganze Runde, geschweige denn ein ganzes Rennen zu bringen, das fehlt momentan noch. Es sind einige kleine Details beim Fahren. Technische Sachen, die ich beim Fahren verbessern kann. Es ist nichts Großes, sondern kleine Details, die zusammenspielen müssen."
Konkrete Pläne für die Saison 2025 gibt es noch nicht. "Es kommt auch auf die letzten JuniorGP-Rennen an", so das österreichische Nachwuchstalent. Aber das Fernziel ist mit einem Fixplatz in der Moto3-WM klar: "Das ist das Ziel!"
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