Frankreich
Im Jahr 2006 stellte Peugeot zunächst die Studie eines Prototypen vor, baute anschließend die ersten Chassis auf.
In den Werkshallen in Velizy tüftelten die Peugeot-Fachleute ein Konzept aus, das dem von Audi mindestens ebenbürtig sein sollte.
Es fehlte an nichts. Die Sportabteilung der Franzosen wurde schrittweise auf bis zu 200 Personen ausgebaut, der PSA-Konzern pumpte reichlich Geld in das Projekt.
Kernstück des Prototypenprogramms sollte der 12-Zylinder-Turbodiesel werden. Man bot somit Audi die Stirn und vermarktete die HDi FAP Technologie, die Peugeot auf der Straße große Erfolge brachte.
Die Fachleute in Velizy konnten aus dem Vollen schöpfen. Den Technikern standen modernste Simulationen und Testumgebungen zur Verfügung.
Im Oktober 2006 stellte Peugeot den ersten fertigen 908 HDi FAP vor. Zum Start in das Jahr 2007 machte man deutlich, dass man an die sportlichen Traditionen des 905 anknüpfen will.
Eine ganze Nation feierte mit, als sich die Löwen im Juni 2007 erstmals wieder dem Wettbewerb in Le Mans stellten.
Mit einem großen und namhaften Aufgebot präsentierte sich der Hersteller beim wichtigsten Rennen des Jahres.
Beim Fahrerkader setzte Peugeot immer auf Speed. Schon zum Start des Programms überraschte man beispielsweise mit der Verpflichtung von Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve.
Die süßesten Früchte ernetete zunächst Stephane Sarrazin an der Sarthe. In den ersten drei Jahren des Engagements (2007 bis 2009) holte der Franzose aus Ales jeweils die Pole-Position in Le Mans.
Zum Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans reichte es zunächst nicht, aber man verbuchte Achtungserfolge. Zum Beispiel in Valencia...
...oder auch in Monza, wo der eindrucksvolle Speed des 908 HDi FAP deutlich zu erkennen war.
Zur Saison 2008 ließen die Peugeot-Techniker aller Erkenntnisse des Debütjahres in die Entwicklung einfließen. Der Arbeitsplatz der Piloten wurde immer weiter verbessert.
Doch auch 2008 klappte es mit dem ersehnten Sieg an der Sarthe nicht. Audi schnappte den Franzosen den Triumph weg, kam den Löwen auch auf anderen Strecken immer wieder in die Quere. Aber dann kam 2009...
...endlich gelang beim Klassiker der Durchbruch. Peugeot siegte beim Heimspiel und versetzte damit eine ganze Nation in Freudentaumel.
Marc Gene, Alexander Wurz und David Brabham fuhren mit dem 908 HDi FAP zum Sieg und wollten diesen Titel im Folgejahr nur zu gern verteidigen.
Aber 2010 folgte die große Ernüchterung. Peugeot hatte den LMP1-Diesel zur neuen Saison noch einmal verbessert. Ein Produktionsfehler machte jedoch im Verlauf des Rennens alle Motoren kaputt.
Franck Montagny war der letzte Siegkandidat der Franzosen im Verlauf des Rennens. Doch auch der frühere Formel-1-Pilot rollte am frühen Sonntagmorgen schließlich aus - ein Drama.
Zum Jahr 2011 brachte Peugeot den 908 mit kleinerem Aggregat und veränderter Aerodynamik. Der Wagen schlug auf Anhieb perfekt ein, siegte bei allen Vorbereitungsrennen vor dem Klassiker in Le Mans. Aber an der Sarthe siegte Audi mit hauchdünnem Vorsprung.
Den letzten Sieg fuhr Peugeot im November 2011 im chinesischen Zhuhai ein. Man holte zum zweiten Mal in Folge den ILMC-Titel, gewann 14 der letzten 16 Rennen - nur eben nicht mehr in Le Mans.
Der Rückzug kam völlig überraschend. Peugeot hatte das Fahrzeug für die Saison 2012 eigentlich schon fertig vorbereitet. Der 908 HYbrid4 sollte neue Technologie nach Le Mans bringen. Daraus wird nun nichts mehr.
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