• 07.06.2010 16:40

  • von Britta Weddige

Verletzter Wilks will so schnell wie möglich wieder fahren

Ein Aufschrieb-Fehler war der Grund für den Unfall auf Sardinien, bei dem sich Guy Wilks einen Wirbelbruch zugezogen hat - Comeback schon in Belgien?

(Motorsport-Total.com) - Guy Wilks ist für viele einer der Titelkandidaten in der IRC, aber bei der Rallye Sardinien musste der Pilot des Teams ?koda UK einen herben Rückschlag hinnehmen. Bei einem schweren Unfall in der ersten Prüfung zog er sich einen Wirbelbuch zu. Wann er wieder fahren kann, ist noch unklar. Aber Wilks hat sich vorgenommen, so schnell wie möglich ins Cockpit zurückzukehren, um im Titelkampf weiter mitmischen zu können.

Titel-Bild zur News: Guy Wilks

Guy Wilks will trotz seines Wirbelbruchs so schnell wie möglich wieder fahren

Der Unfall sei passiert, weil er bei der Recce einen Fehler beim Aufschrieb gemacht hat. Bei der Besichtigung sei er durch irgendetwas abgelenkt worden, deshalb habe er sich die Stelle, an der die breite Piste in einen schmaleren Abschnitt überging, nicht richtig notiert, räumt Wilks gegenüber 'Autosport' ein. Er sei dann "im vollen Angriffsmodus" in die Rallye gestartet.#w1#

"Wir haben uns im Auto gut gefühlt und wollten einen guten Start hinlegen. Wir waren wirklich entschlossen. Ich bin nicht sicher, welcher Gang für diese Linkskurve der richtige gewesen wäre, aber es war sicher nicht richtig, so wie wir im sechsten Gang mit Vollgas durchzufahren", bekennt Wilks. Er schaffte es zwar noch, in die Kurve einzulenken, aber dann ging ihm die Piste aus und es ging die Böschung herunter auf ein paar Büsche zu.

"Dadurch wurde das Auto 30 Meter weit ins Feld katapultiert." Guy Wilks

"Für einen Sekundenbruchteil dachte ich noch: 'Das könnte gut ausgehen...'. Wir hatten zwar einen hohen Speed drauf, aber es sah so aus, als ob wir einfach ins Feld fahren könnten", schildert er weiter. Doch das erwies sich als trügerische Hoffnung. Denn unter den Büschen, die Wilks' Fabia S2000 plattwalzte, waren einige größere Felsen versteckt. "Das waren die einzigen Felsen im ganzen Feld und wir haben sie gerammt. Dadurch wurde das Auto 30 Meter weit ins Feld katapultiert."

Es sei frustrierend, weil es kein Fahrfehler war, sondern ein Recce-Fehler. "Aber er kam mich teuer zu stehen. Ich bin verletzt und habe in der Meisterschaft Punkte verloren", so Wilks.

Für die Heimreise nach Großbritannien muss er nun ein Stützkorsett tragen. Die Schmerzen seien erträglich, berichtet er - mehr dumpf als stechend. Wilks will sich nun in Ipswich von einem Spezialisten untersuchen lassen, der Erfahrung mit Rückenverletzungen bei MotoGP-Fahrern hat.

Und dann will er wieder fahren und Punkte sammlen, und zwar "so früh wie möglich". Er schließt nicht aus, dass er schon beim nächsten IRC-Lauf, der belgischen Ypern-Rallye in drei Wochen (24. bis 26. Juni) wieder ins Lenkrad greift: "Alles ist möglich. Aber erst müssen wir abwarten, was der Arzt sagt."