IndyCar St. Louis 1: Dixon hält Sato knapp auf Distanz, feiert 50. Sieg

Nach Startcrash im Mittelfeld machen dieselben Piloten wie beim Indy 500 den Sieg unter sich aus, wobei sich diesmal Scott Dixon knapp gegen Takuma Sato durchsetzt

(Motorsport-Total.com) - Vom Indy 500 direkt weiter auf ein kurzes Oval: Diese einst jahrzehntelang mit Milwaukee gepflegte Tradition im IndyCar-Kalender ist in der Saison 2020 wiederaufgenommen worden, allerdings nicht mit Milwaukee, sondern mit St. Louis.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Vierter Saisonsieg 2020 und 50. IndyCar-Sieg überhaupt für Scott Dixon Zoom

Das 1,25-Meilen-Oval im Gateway Motorsports Park ist an diesem Wochenende der Austragungsort eines Double-Headers mit zwei Rennen. Im Samstagsrennen lief es nach einem Startcrash letztlich auf ein Duell der beiden Piloten hinaus, die sich schon am vergangenen Sonntag beim Indy 500 um den Sieg duelliert hatten: Scott Dixon (Ganassi-Honda) und Takuma Sato (Rahal-Honda) (Fotos: IndyCar-Doppel in St. Louis).

Diesmal war es Dixon, der Sato knapp auf Distanz hielt. Damit ist dem Neuseeländer nicht nur die Revanche für Indy gelungen. Er hat bei dieser Gelegenheit auch den 50. Sieg seiner IndyCar-Karriere eingefahren.


Fotostrecke: Die Bestenliste der IndyCar-Rennsieger

Bevor das erste der beiden 250-Meilen-Rennen beim Bommarito Automotive Group 500 gestartet wurde, gab es am Samstag zunächst das Qualifying. Dieses wurde im gleichen Format ausgetragen wie schon Mitte Juli beim Double-Header auf dem Iowa Speedway.

Es gab ein Einzelzeitfahren über zwei fliegende Runden, wobei die erste Runde über die Startaufstellung für das Samstagsrennen und die zweite Runde über die Startaufstellung für das Sonntagsrennen entschied.

Will Power (Penske-Chevrolet) legte mit 24,672 Sekunden (182,394 Meilen pro Stunde) die schnellste erste Runde hin und ging somit von der Pole-Position in das erste der beiden Rennen des Wochenendes. Unter stark bewölktem Himmel und vor ein paar tausend zugelassenen Fans auf den Tribünen führte Power das Feld an. Aber der Start ging direkt schief.

Startcrash: Mehrere Andretti-Piloten draußen, bevor es losging

Angeführt von Alex Palou (Coyne-Honda) beschleunigten im Mittelfeld einige Fahrer zu früh. Oliver Askew (McLaren-Chevrolet) schob dabei Simon Pagenaud (Penske-Chevrolet) in Alexander Rossi (Andretti-Honda), woraufhin sich Rossi in die Boxenmauer drehte.

Im nachfolgenden Chaos rauschten Rossis Teamkollegen Zach Veach und Marco Andretti sowie Ed Carpenter (Carpenter-Chevrolet) ineinander. Die Bilanz: In Person von Rossi und Andretti waren zwei Andretti-Piloten aus dem Rennen, bevor sie überhaupt die Startlinie passiert hatten! Veach, Carpenter und Pagenaud mussten wenig später aufgeben.

Nach zwölf Runden unter Gelb, um aufzuräumen, klappte der Start im zweiten Anlauf besser. Polesetter Power führte das übrig gebliebene Feld vor Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) und Scott Dixon auf die ersten Runden im Renntempo.

Bis zum ersten Boxenstopp, der zwischen der 60. und 70. Runde eingelegt wurde, lag Power in Front. An der Box aber verlor der Penske-Pilot nicht nur die Führung, sondern auch die zweite Position. Denn nach dem ersten Boxenstopp unter Grün lautete die Reihenfolge O'Ward vor Dixon und Power.

Power: Abweichende Strategie geht nach hinten los

Der zweite Boxenstopp wurde teilweise unter Grün, teilweise unter Gelb absolviert. Während Power schon kurz nach der 100. Runde unter Grün stoppte, kam der Großteil des Feldes während der zweiten Gelbphase, die durch ein paar Regentropfen ausgelöst wurde. Zur Gruppe derer, die unter Gelb stoppten, zählten O'Ward und Dixon.

Und weil O'Ward das Beschleunigungsduell gegen Dixon am Ausgang der Boxengasse ganz knapp für sich entschied, lag er weiterhin ganz vorne. Power und Co., die unter Grün gestoppt hatten, fanden sich hinter der gesamten Gruppe der "Gelbstopper" außerhalb der Top 10 wieder, weil sie unter Gelb ihren Tank nochmals auffüllen ließen. Am Ende wurde es für Power nach einem weiteren Boxenstopp nicht mehr als Platz 17 mit zwei Runden Rückstand.

Führungswechsel an der Box und Schlussspurt von Takuma Sato

Beim Restart führte derweil O'Ward vor Dixon und dessen Ganassi-Teamkollege Marcus Ericsson das Feld an. Im folgenden Stint ließ Dixon O'Ward nicht aus den Augen. Und in der 163. der 200 Rennrunden kamen beide gemeinsam unter Grün zum letzten Boxenstopp. In diesem Fall war es Dixon, der das Beschleunigungsduell am Ausgang der Boxengasse für sich entschied. Damit übernahm der Ganassi-Routinier die virtuelle Führung.

Patricio O'Ward

McLaren-Youngster Patrico O'Ward führte lange, wurde am Ende aber "nur" Dritter Zoom

Aus der virtuellen Führung wurde für Dixon die tatsächliche, nachdem alle weiteren Piloten - allen voran Takuma Sato ihren letzten Boxenstopp absolviert hatten. Sato, der zeitlich als letzter an der Box war, reihte sich nach seinem Stopp, der nicht ganz optimal über die Bühne ging, als Dritter wieder ein. Das war für den Indy-500-Sieger aber noch nicht das Ende der Fahnenstange.

21 Runden vor Schluss überrumpelte Sato den an zweiter Stelle liegenden O'Ward mit einem aggressiven Manöver auf der Außenbahn von Turn 1. Und einmal so richtig in Fahrt, machte Sato nun Jagd auf Spitzenreiter Dixon.

Zehn Runden vor Schluss war Sato direkt im Windschatten von Dixon angekommen. Einen Angriff musste er aber abblasen, weil der hoffnungslos zurückgefallene Will Power zur Überrundung anstand. Sato legte sich Dixon abermals zurecht. Vorbei kam er aber nicht mehr. Am Ende fehlten dem Japaner 0,140 Sekunden zum zweiten Saisonsieg hintereinander, was für ihn nach 2019 auch der zweite St.-Louis-Sieg hintereinander gewesen wäre.

50. IndyCar-Sieg für Scott Dixon

So aber war es Scott Dixon, der sich seinen bereits vierten Saisonsieg 2020 und den insgesamt 50. seiner IndyCar-Karriere sicherte. Mit diesem hat der Ganassi-Pilot seinen ohnehin satten Punktevorsprung in der Gesamtwertung weiter ausgebaut.


IndyCar 2020: St. Louis 1

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Hinter Takuma Sato musste sich Langzeitspitzenreiter Patricio O'Ward mit dem dritten Platz im Rennen zufriedengeben. Für das schon vor dem Start arg dezimierte Fünf-Wagen-Team von Michael Andretti gab es dank Platz vier für Colton Herta (Harding/Andretti-Honda) zumindest noch eine kleine Entschädigung.

Ryan Hunter-Reay brachte den einzigen weiteren Andretti-Honda, der die Zielflagge sah, auf dem siebten Platz ins Ziel. Indes machte Marcus Ericsson als Fünfter die Top 5 komplett. Sechster wurde Rinus VeeKay (Carpenter-Chevrolet).

Das zweite 250-Meilen-Rennen in St. Louis beginnt am Sonntag mit Takuma Sato auf der Pole-Position, da er im Qualifying die schnellste zweite Runde aller 23 Piloten hingelegt hat.

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