IndyCar nennt neuen Termin für Renndebüt der Hybridmotoren 2024

Nach mehreren Verschiebungen im Zeitplan sollen die IndyCars nun ab dem neunten Rennen der laufenden Saison 2024 mit ESS-Komponente für die V6-Turbos antreten

(Motorsport-Total.com) - Die IndyCar-Serie nennt (mal wieder) einen Termin für das Renndebüt der hybridisierten Antriebstechnik. Geht man davon aus, dass es sich diesmal um die endgültige Zeitschiene handelt, dann werden die V6-Turbomotoren von Chevrolet und Honda in der laufenden Saison 2024 beginnend ab Mid-Ohio (5. bis 7. Juli) auch im Rennbetrieb mit der elektrischen Komponente fahren. Die wurde seit Frühjahr 2023 in unterschiedlichen Konfigurationen mehrfach getestet.

Titel-Bild zur News: Start zum IndyCar-Rennen in Mid-Ohio 2022

Anfang Juli in Mid-Ohio soll nun das Renndebüt der Hybridmotoren erfolgen Zoom

Mid-Ohio am ersten Juli-Wochenende ist im IndyCar-Kalender 2024 das neunte von 17 Rennen, die zur Meisterschaft zählen. Für das All-Star-Race Ende März in Palm Springs gab es keine Punkte. Die technischen Gegebenheiten würden sich mit dem Hybrid-Debüt Anfang Juli also für die zweite Saisonhälfte unterscheiden von der ersten Saisonhälfte.

Laut aktuellem Fahrplan soll die Hybridtechnik in der Saison 2024 bei neun Rennen zum Einsatz kommen, wobei es sich bei der Mehrzahl, nämlich sechs Rennen, um Ovalrennen handelt. Auf dem Iowa Speedway (13./14. Juli) und auf der Milwaukee Mile (31. August und 1. September) werden jeweils zwei Rennen gefahren. Hinzu kommen die Ovale in St. Louis (17. August) und anlässlich des verlegten Saisonfinales in Nashville (15. September).

Die einzige Rundkurse, auf denen in dieser Saison mit Hybrid gefahren werden soll, sind die permanenten Rundstrecken Mid-Ohio (7. Juli) und Portland (25. August) sowie der Stadtkurs in Toronto (21. Juli).

Ursprünglich hätte die IndyCar-Serie sogar schon 2022 mit Hybridmotoren fahren sollen, wobei man bei der erstmaligen Verkündung (die bereits im Sommer 2019 erfolgte) erklärte, dass von 2,2-Liter- auf 2,4-Liter-Motoren umgerüstet wird. Dieses technische Szenario wurde anschließend mehrfach verschoben, zunächst von 2022 auf 2023 und dann von 2023 auf 2024.

Als nächstes wurde verkündet, dass man doch an den 2,2-Liter-Motoren festhalten wird. Und schließlich wurde das Debüt der Hybridtechnik nochmals verschoben, nämlich vom Saisonauftakt auf die zweite Saisonhälfte 2024. Mit der Bekanntgabe vom Dienstag hat man nun erstmals Mid-Ohio am ersten Juli-Wochenende als konkreten Termin genannt.

Hybrid: IndyCar mit Honda-Motor und ERS

Honda (Foto) und Chevrolet testen schon seit geraumer Zeit mit Hybridtechnik Zoom

Bei den ersten IndyCar-Testfahrten mit Hybridtechnik, die ausschließlich von den zwei Topteams Ganassi und Penske absolviert wurden, sprach man bezüglich der elektrischen Komponente noch von ERS (Energy Recovery System, also Energierückgewinnungssystem).

Weil es im weiteren Verlauf der Testfahrten aber zu Schwierigkeiten kam, wurde nachgebessert. Mit Blick auf die bevorstehende Einführung im Rennbetrieb spricht IndyCar nun offiziell nicht mehr von ERS, sondern von ESS (Energie Storage System, also Energiespeichersystem).

In der Konfiguration, wie sie in Mid-Ohio im Rennbetrieb debütieren soll, wurden die Hybridmotoren seit August 2023 von mittlerweile allen IndyCar-Teams mindestens einmal getestet. In diesem Zeitraum wurden laut IndyCar-Angaben zusammengerechnet 23.518 Meilen (37.840 Kilometer) Testfahrten zurückgelegt.

Getestet wurde mit der Hybridtechnik auf allen Streckentypen, wobei sich der Großteil des Pensums auf vier Teams beschränkte: Andretti und Ganassi für Honda, McLaren und Penske für Chevrolet.

Jay Frye

IndyCar-Präsident Jay Frye äußert sich - mal wieder - euphorisch Zoom

Nun soll es am 11. Juni auf der Milwaukee Mile einen letzten gemeinsamen Hybrid-Test mit allen Vollzeitteams der IndyCar-Serie geben, bevor man knapp vier Wochen später in Mid-Ohio erstmals in dieser technischen Konfiguration Rennen bestreiten will.

"Die speziell auf IndyCars zugeschnittene Hybrid-Antriebseinheit wird der IndyCar-Serie ein neues und aufregendes Element bringen, indem zusätzliche Energie und zusätzliche Überholoptionen bereitgestellt werden. Wir können es kaum erwarten, in Mid-Ohio den Beginn dieser neuen Ära zu erleben", so IndyCar-Präsident Jay Frye.