Ist die GP2 zu teuer?

In der Saison 2012 muss die GP2 den Verlust von Super Nova, Jules Bianchi und Sam Bird hinnehmen - Sind die Kosten zu hoch?

(Motorsport-Total.com) - Die wirtschaftliche Lage macht auch vor der GP2 keinen Halt. In der anstehenden Saison muss die Serie Federn lassen. Unter anderem wird Jules Bianchi, der bei Force India dritter Fahrer ist, der Serie untreu werden. Der Franzose konnte in den vergangenen zwei Jahren jeweils Dritter werden und wäre einer der Favoriten für 2012 gewesen.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi ist einer derjenigen, die der GP2 den Rücken zukehren werden

"Bianchi wird der dritte Fahrer in einem Formel-1-Team sein. Offensichtlich fehlt ihm zudem das Budget, eine weitere GP2-Saison zu bestreiten", analysiert Serienmanager Bruno Michel. Gegenüber 'Autosport' stellt er klar, dass er keinem Fahrer eine Träne hinterher weinen wird: "Wenn sein Management der Meinung ist, dass er weiter Rennen fahren soll und es deutlich günstiger ist, in einer anderen Serie zu fahren, dann sage ich mir: So ist das Leben."

"Wir werden die Kosten in der GP2 nicht reduzieren, um Fahrer zu halten, die diese Kosten nicht tragen wollen", fügt Michel hinzu. Bianchi selbst begründet seinen Wechsel in die Formel Renault damit, dass er sonst zu viel Stress gehabt hätte: "Ein Verbleib in der GP2 wäre durch die Freitagstests zu kompliziert gewesen. Ich denke, dass sich die Formel Renault gut entwickelt hat. Es wird also sicher eine tolle Saison. Das neue Auto wird interessant sein: neue Reifen, ein neuer Motor und das DRS."

Der finanzielle Druck hat das britische Traditionsteam Super Nova überfordert. Vergangene Woche verkündete Michel, dass Lazarus die Nachfolge antreten wird. "Super Nova war vergangenes Jahr in einer schwierigen finanziellen Lage", erinnert Michel. "Das was über den Winter passiert ist, war also keine große Überraschung."

"Dennoch ist es ein großer Verlust, weil Super Nova seit vielen Jahren im Rennsport aktiv war und seit der Gründung der GP2 dazu gehörte. Wir hatten sofort Nachfragen von Teams, die an dem Platz interessiert waren. Wir waren bei der Auswahl sehr vorsichtig und haben die technischen Fähigkeiten und die Finanzen genau analysiert. Bei Lazarus waren beide Fronten sehr stabil", so der Serienmanager.