A2RL absolviert Demonstrationsläufe beim Super-Formula-Lauf in Suzuka

Die Abu Dhabi Autonomous Racing League (A2RL) ist zurück - Demonstrationslauf beim letzten Rennwochenende der diesjährigen Super-Formula-Saison

(Motorsport-Total.com) - Für die Liga für autonome Fahrzeuge A2RL war das Gastspiel der japanischen Super Formula in Suzuka ein willkommener Anlass. Schließlich basieren die A2RL-Boliden auf dem Dallara SF-23, dem Einheitschassis der japanischen Formel-Rennserie, die schon vielen Talenten den Weg in die Formel 1 geebnet hat.

Titel-Bild zur News: Der Wettbewerb zwischen der KI und Daniil Kwjat (Hintergrund) war schnell entschieden

Der Wettbewerb zwischen der KI und Daniil Kwjat (Hintergrund) war schnell entschieden Zoom

Ein geplanter "Mensch gegen KI"-Wettbewerb am Sonntagmorgen fiel allerdings ins Wasser. Zwei KI-Autos namens "Nova" und "Yalla" sollten nacheinander gegen Ex-Formel-1-Pilot Daniil Kwjat in einem echten Super-Formula-Boliden antreten.

Doch "Yalla" flog in der Einführungsrunde mit durchdrehenden Rädern ausgangs der Spitzkehre ab. Die Bergungsarbeiten dauerten so lange, dass "Nova" nicht mehr gegen Kwjat antreten konnte.


A2RL Suzuka 2024 - Sonntag (mit KI-Unfall)

Der Sonntag beim "Mensch vs. Maschine"-Kampf zwischen Daniil Kwjat und den autonomen A2RL-Fahrzeugen Weitere Formelsport-Videos

Als Grund für den Dreher nannte A2RL einen zu niedrigen Luftdruck "wahrscheinlich aufgrund eines defekten Reifenventils" - kombiniert mit einer längeren Standzeit in der Startaufstellung als geplant, wodurch die Reifen stärker abkühlten als vorgesehen.

Die Teams der autonomen Fahrzeuge lernen dennoch schnell dazu. Suzuka war eine ganz neue Herausforderung. Im Gegensatz zum Yas Marina Circuit in Abu Dhabi, wo das erste Rennen stattfand und der praktisch ein riesiger Parkplatz ist, hat der Suzuka International Racing Course eine echte Topographie. Außerdem gibt es im Gegensatz zu Abu Dhabi kaum asphaltierte Auslaufzonen.

All das ist für eine künstliche Intelligenz eine viel größere Herausforderung als die mehr oder weniger zweidimensionale Strecke am Persischen Golf. Hinzu kommt, dass die Suzuka-Strecke wenig Grip bot.

"Unser Kind lernt gerade erst laufen"

Deshalb wurde die KI so programmiert, dass sie nur mit 80 Prozent ihrer Leistung fuhr. 90 bis 95 Prozent wären möglich gewesen, so Technikchef Giovanni Pau. Doch wegen des Kampfes "Mensch gegen Maschine" wurde die Leistungsfähigkeit herabgesetzt, um Kwjat nicht zu gefährden.

Die schnellste Runde war mit 2:34 Minuten rund eine Minute langsamer als die Super-Formula-Zeiten. Fairerweise muss man dazu sagen, dass die Motoren der autonomen Boliden massiv gedrosselt sind, während die Menschen über 500 PS zur Verfügung haben. Kwjat fuhr ebenfalls mit dem gedrosselten Motor, deutlich hörbar an den niedrigen Drehzahlen.

Während auf der künstlichen Intelligenz große Hoffnungen für das autonome Fahren ruhen, zeigen die Ereignisse, dass es noch ein weiter Weg ist. Als große Herausforderung für die KI erweist sich beispielsweise das korrekte Überfahren von Randsteinen.


A2RL Suzuka 2024 - Samstag

Der Samstag beim "Mensch vs. Maschine"-Kampf zwischen Daniil Kwjat und den autonomen A2RL-Fahrzeugen Weitere Formelsport-Videos

Pau bittet um Geduld: "Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen - wie ein Kind, das gerade erst aufgestanden ist und nun laufen lernt. Die Haftung auf der Rennstrecke richtig einzuschätzen, wenn das Auto fährt, ist eines der schwierigsten Forschungsprogramme überhaupt."

"Derzeit können wir die Reifen und Bremsen durch schnelles Beschleunigen und Bremsen aufwärmen, aber wir arbeiten an einem System, das Zickzack fahren kann [um die Reifentemperatur zu erhöhen]."

Die Forschungsarbeiten an dem Projekt werden fortgesetzt. Trotz des erneuten Rückschlags ist das Potenzial nach wie vor enorm. Aber es liegt noch ein langer Weg vor den Forschern.

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