Nach Monza-Chaos: Formel-3-Teams beim Krisentreffen
Die FIA beordert die Manager und Teamchefs der Formel-3-EM nach Genf, um die ihrer Ansicht nach gefährlichen Fahrweisen der Nachwuchspiloten zu diskutieren
(Motorsport-Total.com) - Die Monza-Veranstaltung der Formel-3-EM vom 29. bis 31. Mai 2015 verkam für die Organisatoren zur Katastrophe. Daher reagieren die Verantwortlichen und beordern die Teams am Montag nach Informationen von 'Autosport.com' zur Krisensitzung nach Genf, dem Hauptsitz der FIA. Teams, Stewards und Offizielle werden zusammen mit der FIA darüber diskutieren, wie man in Spa der Situation um die Fahrstile der Nachwuchspiloten Herr werden will. Die Fahrer gerieten in die Kritik, nachdem es vor allem beim zweiten Monza-Rennen am Samstag Kleinholz gab.
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Dermaßen geordnet ging es nach Auffassung der FIA in Monza nur selten zu Zoom
Infolge der Geschehnisse wurden zwei Fahrer vom dritten Rennen am Sonntag ausgeschlossen. Einige der an den Karambolagen beteiligten Piloten und Teams waren wiederum empört darüber, dass gleichsam leichtsinnige Manöver dagegen kaum geahndet wurden. Wie auch immer: Nach einem Krisentreffen am späten Samstagabend wurde das Rennen nach rund der Hälfte der Distanz abgebrochen, obwohl in diesem nur wenige Rügen von Seiten der Rennleitung ausgesprochen wurden.
"Wir haben die Manager und Teamchefs nach Genf beordert", erklärt Oscar Urdeitx, der bei der FIA als Manager für Monoposto-Meisterschaften tätig ist: "Wir werden dort auch mit Funktionären vor Ort sein, um zu diskutieren, was in Monza geschehen ist und einen Weg für die Zukunft ausarbeiten. Es sind die Teams, die sich mit den Fahrern auseinandersetzen, also wollten wir sie an Bord holen und uns über die Maßstäbe unterhalten, die es zu verbessern gilt."
Formel-3-Rennen in Monza abgebrochen
Weil sich die Fahrer beim Formel-3-Rennen in Monza besonders dumm anstellten, musste die Rennleitung das Rennen abbrechen. Weitere Formelsport-Videos
Laut Urdeitx soll auch der Standard der Formel 4 alsbald auf den Prüfstand gelangen. Beim zweiten Lauf der Serie auf dem österreichischen Red-Bull-Ring hatte es ähnlich turbulente Vorfälle gegeben. Mick Schumacher brach sich die Hand, als er unsanft in die Streckenbegrenzung geschickt wurde. Guan Yu Zhou, der zum Ferrari-Nachwuchs-Kader zählt, erlebte beim selben Rennen einen Überschlag, nachdem Mattia Drudi in Kurve eins kurz die Strecke verließ und beim Einscheren die Boliden seiner Kontrahenten touchierte - mit unschönen Folgen für seinen chinesischen Kollegen.
Zhou wurde nach dem Vorfall kurz medizinisch untersucht. Derweil warten die Teams auf die Nachricht, ob Drudi für sein Manöver mit einer Sperre für die Veranstaltung in Spa belegt wird, wo die Formel 4 am selben Wochenende wie die Europäische Formel 3 gastiert. Unterdessen gab FIA-Funktionär Urdeitx bekannt, dass es wahrscheinlich auch zu einem Treffen mit Vertretern der sieben nationalen Formel-4-Meisterschaften kommen wird.