• 06.09.2013 12:07

Weiterhin offen: Was macht Räikkönen

Kimi Räikkönens Zukunft ist auch in Monza eines der Topthemen im Fahrerlager: Bleibt der wortkarge Finne bei Lotus, geht er zu Ferrari oder vielleicht sogar zu McLaren?

(Motorsport-Total.com/SID) - Kimi Räikkönen stapft in diesen Tagen noch genervter als sonst durch das Fahrerlager der Formel 1. Alle schauen auf den Iceman in der heißen Silly Season, der verrückten Jahreszeit, in der die besten Jobs für die nächste Saison vergeben werden - und das mag er gar nicht. Alle wollen wissen: Was macht Kimi? Bleibt er bei Lotus? Oder geht er zurück zu Ferrari? Der Ex-Weltmeister ist die zentrale Figur auf dem Fahrermarkt der Königsklasse. Auch Nico Hülkenberg und Adrian Sutil warten gespannt auf die Entscheidung des Finnen - sie kann ihre Karriere maßgeblich beeinflussen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Lotus-Pilot Kimi Räikkönen hat sich noch nicht entscheiden, wo er 2014 fahren wird Zoom

Doch Räikkönen mag sich noch nicht entscheiden, oder er will nicht darüber reden. So genau weiß man das nicht bei dem Schweiger aus Espoo. "Es hat sich in den vergangenen Tagen nichts getan. Und sobald das anders werden sollte, werdet ihr es erfahren. Vorher nicht, da könnt ihr so oft fragen wie ihr wollt", nuschelt er. Dann zieht sich Räikkönen die Kappe noch tiefer ins Gesicht, auch die verspiegelte Sonnenbrille scheint in Italien größer als sonst zu sein - sein Mund ist ein schmaler Strich. Räikkönen ist in seinem Element.

Dass der angepeilte Wechsel zu Red Bull an die Seite seines Kumpels Sebastian Vettel nicht geklappt hat? "Damit kann ich leben", brummt Räikkönen. Eine Rückkehr zu McLaren ist noch nicht vom Tisch, aber am heißesten ist wohl eine erneute Liaison mit Ferrari. Bei der Scuderia musste er 2010 für Fernando Alonso Platz machen, die Trennung kam einem kleinen Rosenkrieg gleich. Doch nun sagt Räikkönen, der 2007 den bisher letzten WM-Titel für die stolzen Italiener holte, überraschend offen: "So viel ich weiß, habe ich in der Formel 1 gegen niemanden etwas. Es muss einfach stimmen, aus jeder Perspektive." Sprich: schnelles Auto, gute Stimmung - und das Gehalt.


Fotos: Kimi Räikkönen, Großer Preis von Italien


Das Geld dürfte nun aber auch bei Lotus wieder regelmäßiger fließen. Der klamme Rennstall gab in Monza die Zusammenarbeit mit dem neuen Sponsor Emaar Properties bekannt - ein Immobilienunternehmen aus Dubai. Eine Garantie für den Verbleib des Superstars ist das aber nicht. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, was die Verhandlungen für 2014 angeht", sagt Räikkönen.

Fernando Alonso

Würde Fernando Alonso einen starken Teamkollegen wie Räikkönen akzeptieren? Zoom

Fraglich bleibt, ob Alonso bei Ferrari - ebenso wie Vettel bei Red Bull - einen Beifahrer zulässt, der die eigenen Ambitionen und vor allem den Nummer-1-Status gefährden könnte. Die Scuderia ist aber auch chronisch unzufrieden mit Felipe Masse, der seit Jahren hinter den Erwartungen zurückbleibt und dessen Vertrag am Ende des Jahres ausläuft. In Italien wird längst über die Ablösung des Brasilianers spekuliert. Und in diesem Zusammenhang fallen auch immer wieder die Namen Hülkenberg und Sutil.

"Es ist nach wie vor die Zeit, in der man sich abtastet, in der man die Möglichkeiten auslotet", sagt Hülkenberg. "Ich prüfe alle Optionen für meine Zukunft und hoffe auf ein schnelles Auto. Ich biete meine Leidenschaft, mein Tempo und meinen unbedingten Willen zum Sieg." Sollte Räikkönen den Job bei Ferrari bekommen, schielt Hülkenberg auf das dann freie Cockpit bei Lotus, will aber auch einen Verbleib bei Sauber nicht ausschließen.

Doch natürlich wollen eigentlich alle zu Ferrari, dieser Kultmarke mit dem springenden Pferd im Wappen. Die Faszination und Anziehungskraft der Roten ist nach wie vor riesig. "Es gibt ein paar Teams, die noch offen sind. Klar wäre Ferrari eine tolle Option", sagt etwa Sutil zu den Spekulationen. Aber auch dessen Force-India-Kollege Paul di Resta und Jules Bianchi (Marussia) wollen den Karrieresprung schaffen. Sie alle schauen gespannt auf Räikkönen: Was macht Kimi?