Trainingsauftakt in Indien: Vettel vor Button

Während bei Sauber Esteban Gutierrez in Noida seine Formel-1-Premiere feierte, sicherte sich Sebastian Vettel die Bestzeit vor Button, Alonso und Hamilton

(Motorsport-Total.com) - Für Weltmeister und Vorjahressieger Sebastian Vettel beginnt die Jagd nach dem vierten Grand-Prix-Sieg in Serie genau nach Plan: Der Red-Bull-Pilot sicherte sich im ersten Freien Training im indischen Noida in 1:27.619 Minuten die Bestzeit, blieb damit allerdings um zwei Sekunden hinter der Freitagsbestzeit des vergangenen Jahres zurück.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel sicherte sich zum Auftakt des Grand Prix von Indien die Bestzeit Zoom

Vettel lag wenige Minuten vor Schluss noch 0,008 Sekunden vor Fernando Alonso (Ferrari) und 0,010 vor Lewis Hamilton (McLaren) in Führung, baute diese aber mit seinem letzten Versuch auf fast eine halbe Sekunde aus. Den Grundstein dafür legte Red Bull im zweiten Sektor, wo sowohl Vettel als auch Mark Webber (5./+0,556) um mindestens zwei Zehntelsekunden schneller waren als alle anderen. Dafür war Hamiton im ersten Sektor eine Klasse für sich.

"Alles im grünen Bereich bei Vettel. Wann immer er will, kann er die Bestzeit setzen", analysiert Experte Marc Surer. Erster Verfolger war nach 90 Minuten aber nicht WM-Rivale Alonso, sondern Jenson Button (McLaren/+0,310), der sich zunächst lange zurückgehalten hatte. Auch Nico Rosberg (6./Mercedes/+0,828) und Felipe Massa (Ferrari/+0,923), Freitagsbester von 2011, lagen noch in der gleichen Sekunde wie Spitzenreiter Vettel.

Schumacher nur kurz in Führung

Michael Schumacher (+1,374) war zwar zwischendurch sogar Erster, fiel aber noch bis auf Platz acht zurück - unmittelbar vor Daniel Ricciardo (+1,585), der den Aufwärtstrend des Toro-Rosso-Teams fortsetzen konnte. Zehnter wurde Kimi Räikkönen (+1,672) mit neuem Frontflügel. Aber hat Lotus (erstmals beide Autos mit Coanda-Auspuff) nur geblufft? "Wir fahren mit unserer Tempo-Verwirrungs-Politik im ersten Freitagstraining fort", twitterte das Team während der Session.

Bei Williams war Freitagspilot Valtteri Bottas (11./+2,072) erneut schneller als Pastor Maldonado (+2,422), der mit Untersteuern nur 16. wurde. Dazwischen reihte sich unter anderem Nico Hülkenberg ein (14./+2,231), mit dem Handling seines Force India ebenfalls noch nicht zufrieden. 13. wurde Kamui Kobayashi, dem auf Sauber 2,183 Sekunden fehlten. Immerhin war der Japaner teamintern klare Nummer eins.

Chance für Gutierrez: Perez wirklich krank?

Das lag auch daran, dass Sergio Perez passen musste - angeblich krankheitsbedingt, obwohl er äußerlich nicht sonderlich angeschlagen wirkte. An seiner Stelle durfte zumindest heute Morgen Mexiko-Ersatz Esteban Gutierrez ran, der mit der Formel 1 noch ein wenig überfordert zu sein scheint. Gutierrez funkte ans Team, DRS sei "verwirrend" für ihn und er wolle dies lieber persönlich mit dem Renningenieur statt über Funk besprechen.

Ein anderes Mal wäre er beinahe in die Leitplanken gerutscht, was Gutierrez gerade noch verhindern konnte. Unterm Strich fehlten fast eineinhalb Sekunden auf Kobayashi - und es bleibt der Beigeschmack, dass man die Session vielleicht vor allem nutzen wollte, um den 21-Jährigen hinsichtlich nächster Saison zu testen. Angeblich könnte er ja Teamkollege von Hülkenberg werden, der seinen Sauber-Vertrag bereits unterschrieben hat.


Fotos: Großer Preis von Indien, Freitag


Ganz hinten gab es nichts Neues: Caterham vor Marussia und HRT. Für Timo Glock verlief die Session aber enttäuschend: Nach 19 Runden stand der Marussia-Pilot im HRT-Sandwich auf Rang 23, fast eine halbe Sekunde hinter seinem Teamkollegen Charles Pic (21.). Schnellster Nachzügler war in Abwesenheit von Heikki Kovalainen der Russe Witali Petrow, gut zwei Zehntelsekunden vor Giedo van der Garde, aber drei Sekunden hinter der Spitze.