Vettel: "Erfolg kann kurzlebig sein"

Solange mathematisch alles möglich ist, will Sebastian Vettel nicht an den WM-Titel denken - Der Deutsche hat keinen bestimmten Gegner auf dem Radar

(Motorsport-Total.com) - Mit einem starken Ergebnis in Monza könnte sich Sebastian Vettel für die Überseerennen in eine komfortable Position in der Weltmeisterschaft bringen. Der Red-Bull-Pilot hat vor dem Großen Preis von Italien 46 Punkte Vorsprung auf Fernando Alonso (Ferrari). Vom vierten Titel will der Heppenheimer derzeit aber noch nichts wissen: "Wenn man uneinholbar ist, dann kann niemand mathematisch mehr Punkte sammeln. Derzeit sind wir nicht in dieser Situation", sieht Vettel den WM-Stand nüchtern realistisch.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel konzentriert sich im Titelendspurt auf seine eigene Leistung Zoom

"Es stimmt, dass wir auf einer Welle des Erfolges schweben, aber wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass Erfolg sehr kurzlebig sein kann. Um diesen Schwung beizubehalten, müssen wir in den kommenden Monaten viel Arbeit investieren, damit wir nach Brasilien wirklich uneinholbar sind", wird Vettel von 'Formula1.com' zitiert. Durch den Ausfall in Spa-Francorchamps verlor Kimi Räikkönen wertvollen Boden.

Alonso, Lewis Hamilton und der "Iceman" haben noch die besten Chancen Vettel abzufangen. Er selbst lässt aber offen, wie viele Gegner er noch hat. "Woher soll ich das wissen? Ich schleiche mich nicht in die Meetings der anderen Teams. Ich konzentriere mich auf uns, so wie es jeder in unserem Team macht. Dann gehen wir es Schritt für Schritt an. Ich glaube es wäre falsch, wenn wir uns auf einen einzigen Gegner konzentrieren würden und vielleicht die wahre Gefahr aus den Augen verlieren."

"Wir haben alle möglichen Gegner im Blick, aber wir sind im Mittelpunkt." Die Gegenwart heißt Monza. Am Freitag war Vettel der Schnellste. Ein guter Startplatz ist wichtig, denn nach dem Start kann in den ersten beiden Schikanen alles passieren. "Es hängt davon ab, wo du bist. Im Idealfall startest du von der Pole-Position und verteidigst den Platz durch die erste Schikane. Dann bist du auf der sicheren Seite. Im Mittelfeld bist du in der Gefahrenzone, dort wollen wir nicht sein."

Vettel hat den italienischen Klassiker in den Jahren 2008 und 2011 gewonnen. Speziell der Überraschungserfolg im Toro Rosso ist in die Geschichte eingegangen. "Monza ist etwas Besonderes. Natürlich färbt mein Sieg 2008 positiv ab. Es ist eine herausfordernde Strecke, obwohl man sagt, dass es nur geradeaus geht. Man muss einen flachen Flügel fahren, wodurch man nur wenig Grip hat", beschreibt Vettel die Besonderheiten der legendären Strecke. "Es ist eine Balance, das Auto auf der Strecke zu halten - selbst im Trockenen."