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Vatanen: Kleine Klubs müssen keine Angst haben
Obwohl ihm andere Absichten unterstellt werden, betont Ari Vatanen im Interview, dass ihm die kleinen FIA-Mitgliedsklubs besonders am Herzen liegen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ari, in den letzten Wochen wurden immer wieder Stimmen laut, nach denen du angeblich dafür eintrittst, dass kleinere Klubs in der FIA weniger Einfluss haben sollen. Könntest du hier noch einmal deine Position dazu darstellen?"
Ari Vatanen: "Du hast recht, ich habe dies auch gehört. Solche Aussagen sind jedoch völlig unbegründet. Es ist traurig, dass solche Behauptungen sich halten können."
© xpb.cc
Ari Vatanen möchte sich als FIA-Präsident besonders für kleine Klubs einsetzen
"Lass mich ein für alle Mal klarstellen: Es lag niemals - ich wiederhole: niemals - in meiner Absicht, den Einfluss der kleineren Klubs in irgendeiner Weise zu schmälern. Ganz im Gegenteil: Ich halte die kleinen Klubs für sehr wichtig. Schaut man sich die Struktur der FIA an, so sind sie das Fundament der FIA-Familie."#w1#
"Da ich aus Finnland komme, kann ich ihre Position gut nachfühlen. Ein gutes Beispiel ist hier das Europäische Parlament, wo Finnland trotz der großen Fläche aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte im Vergleich zu anderen Ländern wenig Sitze hat. Wie bevölkerungsschwache Länder müssen sich aber auch kleinere Klubs mit ganz individuellen Problemen befassen. Ich bin der Auffassung, ihre Interessen sollten besonders sorgfältig geschützt werden."
Frage: "Kann die FIA deiner Ansicht nach den kleineren Klubs helfen?"
Vatanen: "Ja, auf jeden Fall, und nicht nur finanziell. Die FIA und insbesondere die Mitgliedsklubs haben einen umfassenden Erfahrungsschatz und Know-how, von dem die kleineren Klubs profitieren können. Ich möchte eine enge Zusammenarbeit fördern, in der die größeren Klubs ihr Know-how zum Beispiel aus Verkehrssicherheitsaktionen, Mobilitätskampagnen oder den wesentlichen Mitgliederleistungen kleineren Klubs zur Verfügung stellen."
¿pbvin|512|2019||0|1pb¿Frage: "Was hältst du vom Wahlsystem der FIA?"
Vatanen: "Auf der Webseite der FIA ist zu lesen: 'Vollmitglieder, die ihren Jahresbeitrag bezahlt haben, sind auf der Generalversammlung stimmberechtigt. Jedes der 132 Länder, in denen die FIA vertreten ist, hat höchstens zwei Stimmen, eine im Bereich Mobilität, eine im Motorsport.' So lauten die Regelungen, wie in jedem demokratischen System, und ich sehe keinen Grund, dies zu ändern."
"In diesem Zusammenhang wurde auch das Wahlverfahren der Vereinten Nationen angesprochen. Jeder Mitgliedstaat hat eine Stimme in der Generalversammlung. Wir sollten jedoch bedenken, dass die Vereinten Nationen nur im Rahmen des Sicherheitsrats verbindliche Beschlüsse treffen können und dort hat zum Beispiel Frankreich als ständiges Mitglied ein Vetorecht."
"Auf der anderen Seite haben die Vereinten Nationen eine Regelung, die die FIA aufgreifen könnte. So wurden Generalsekretäre nie aus einem großen Land gewählt, sondern kamen immer nur aus kleinen Ländern ohne historischen Ballast. Das wäre vielleicht auch eine gute Idee für die FIA."