Sainz beim Spanien-Grand-Prix am Start: Kindheitstraum erfüllt

Carlos Sainz erinnert sich, wie er beim Grand Prix von Spanien 2005 sein Idol Fernando Alonso traf und dabei den Entschluss für die eigene Karriere fasste

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Grand Prix von Spanien in Barcelona wird in der Formel-1-Saison 2015 an diesem Wochenende die Europa-Tournee eingeleitet. Im Starterfeld befinden sich drei Spanier, doch der in der aktuellen Gesamtwertung am besten platzierte Lokalmatador ist nicht etwa der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso, sondern Carlos Sainz.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz, Fernando Alonso, Roberto Merhi

Drei Spanier in der ersten Reihe: Sainz, Alonso und Merhi in der FIA-PK Zoom

Der Rookie in Diensten des Toro-Rosso-Teams fuhr sowohl bei seinem Formel-1-Debüt in Melbourne als auch beim zweiten Saisonlauf in Sepang in die Punkteränge und hat vor dem Heimspiel sechs Zähler auf dem Konto. McLaren-Pilot Alonso und Marussia-Manor-Fahrer Roberto Merhi stehen bei null WM-Punkten.

Ungeachtet der unterschiedlichen Ausgangssituation ist der Grand Prix von Spanien für alle drei Spanier im Feld ein prägnantes Rennen. Ganz besonders gilt dies für Sainz. "Mein erster Heim-Grand-Prix wird für mich immer ein ganz besonderes Wochenende bleiben und ein Rennen, an das ich mich noch lange erinnern werde. Ich weiß noch, wie ich bei diesem Rennen vor zehn Jahren zum ersten Mal als Zuschauer vor Ort war. Bei dieser Gelegenheit traf ich zum ersten Mal mein Idol Fernando Alonso. Er fuhr damals für Renault", erinnert sich der Sohn des zweimaligen Rallye-Weltmeisters Carlos Sainz sen.

"Für mich war das eine unglaubliche Erfahrung", berichtet der junge Sainz mit leuchtenden Augen von seinem Erlebnis in der Renault-Box beim Grand Prix von Spanien 2005 und bekennt. "Das war der Moment, in dem ich entschied, dass ich eines Tages selbst Formel-1-Fahrer werden will. Ich wollte unbedingt, dass sich dieser Traum erfüllt und siehe da, zehn Jahre später bin ich hier und habe es geschafft. Jetzt habe ich die Chance, meinen ersten Heim-Grand-Prix und mein erstes Formel-1-Rennen in Europa unter die Räder zu nehmen. Das wird sicher interessant."

Alonso, der für Sainz noch heute ein Vorbild ist, fühlt sich geschmeichelt. "Ich bin stolz, Carlos hier zu sehen. Viele Leute scheinen überrascht zu sein, aber ich bin nicht überrascht. Sein Talent steht außer Frage. Das hat er in den Nachwuchsklassen unter Beweis gestellt. Er ist die Zukunft unseres Landes und ich freue mich, gemeinsam mit ihm hier zu sitzen", so Alonso in der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Spanien-Grand-Prix.

Auf der Strecke spielt die Bewunderung für Alonso nach Aussage Sainz' keine Rolle. Kommt es zum Zweikampf mit seinem Idol, dann will er genauso als Sieger daraus hervorgehen wie es im Duell mit jedem anderen Fahrer der Fall wäre. "Wir kommen gut miteinander aus, aber auf der Strecke ist er ein Gegner wie jeder andere. Da spielt es keine Rolle, ob wir bei einem Kart-Rennen für einen guten Zweck gegeneinander antreten oder in der Formel 1", sagt der 20-jährige Rookie.