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Präsentation Renault R.S.19: 2019 gibt's keine Ausreden mehr!
Das Renault-Team möchte mit dem neuen Auto für die Formel-1-Saison 2019 den nächsten Schritt machen und hat den R.S.19 in Enstone präsentiert
(Motorsport-Total.com) - Als viertes Team hat heute auch Renault sein Formel-1-Auto für die Saison 2019 präsentiert. In der Chassis-Fabrik in Enstone wurde der R.S.19 von den Fahrern Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo enthüllt. Die Ziele sind ambitioniert: Im vierten Jahr der neueren Teamgeschichte soll die Lücke zu den drei Topteams weitgehend geschlossen werden.
© Renault F1 Team
Renault hat seinen neuen R.S.19 für die Saison 2019 vorgestellt Zoom
Renault hat in den vergangenen drei Jahren am Standort Enstone technisch und personell heimlich, still und leise aufgerüstet. Das betrifft auch die Fahrerpaarung: Zu Hülkenberg, der sich 2018 gegen Carlos Sainz als feste Größe durchsetzen konnte, kommt mit Ricciardo ein erwiesener Grand-Prix-Sieger.
Das lässt insofern einen Ruck durchs Team gehen, als Ingenieure und Mechaniker jetzt wissen: Wenn wir weiterhin nicht gewinnen, liegt es sicher nicht an den Fahrern, sondern am Auto.
Fortschritt als Ziel
Auch chassisseitig hat man eine sogenannte "Benchmark": Die Renault-Motorenabteilung in Viry-Chatillon bei Paris liefert den V6-Turbo nicht nur ans hauseigene Werksteam nach Enstone, sondern auch zu McLaren nach Woking. Und dieser Motor soll laut Teamboss Cyril Abiteboul richtig zugelegt haben: "Ich würde soweit gehen, dass es der größte Schritt ist, den wir seit Einführung der V6-Motoren gemacht haben", sagt er. Worte an denen man sich messen lassen muss.
Trotzdem möchte man keine zu vermessenen Ziele ausgeben. Die Franzosen wollen nicht von ihren langfristig formulierten Zielen abrücken. Und die sehen Podestplätze 2019 nicht als zwingend notwendig an. "In gewisser Weise mag ich meine Antwort nicht, aber das Wichtigste ist, dass wir nicht aufhören und das Momentum nicht stoppen", sagt Abiteboul.
"Wir hatten jetzt drei Jahre lang einen schönen und stetigen Fortschritt", so der Franzose weiter. "Ich möchte nichts sagen, das das zerstört." Erst 2020 hat sich das Team zum Ziel gesetzt, an den Champagnerzeremonien teilzunehmen - der nächste Schritt wäre der WM-Titel. Doch das ist noch Zukunftsmusik.
Ricciardo realistisch genug
Selbst Ricciardo ist mit einer großen Portion Realismus von Red Bull nach Enstone gekommen. Er weiß, dass er erst einmal Aufbauarbeit leisten muss und erwartet keine Top-3-Platzierungen von seinem Team. "Es mag zwar langweilig klingen, aber es geht um Fortschritt", stellt er klar. "Seit 2016 wurde fantastische Arbeit geleistet, und wir wollen die Richtung beibehalten", sagt der Australier.
© Renault F1 Team
Daniel Ricciardo weiß, worauf er sich eingelassen hat Zoom
"Zu sagen, dass man nach dem vierten Platz im Vorjahr nun Dritter werden muss, ist nicht so einfach, weil der Abstand zu den Top-3-Teams ziemlich groß ist", so Ricciardo. "Idealerweise können wir die Lücke schließen. Und wenn uns das in die Top 3 bringt, dann schön und gut - aber die Lücke ist trotzdem groß. Solange wir vorankommen, muss es ein erfolgreiches Jahr gewesen sein."
Große Motoren-Ankündigung
Um das zu erreichen, hat Renault in den vergangenen Jahren eine Menge in seine beiden Standorte investiert. "Fast jeder einzelne Bereich der Fabrik wurde verbessert, wenn nicht sogar komplett umgewandelt", betont Abuiteboul. "Jeder Bereich ist besser geworden, um auf dem gleichen Level wie die Besten zu fahren."
Der Standort in Viry hat jüngst einen ultramodernen Prüfstand bekommen, zudem gab es einige Personalaufstockungen. Umfangreiche Änderungen stehen aber auch dort noch an: "Wir haben viel in Enstone investiert und werden in Viry noch investieren", kündigt der Teamchef an. Motorenchef Remi Taffin ist begeistert: "Wir besitzen die Organisation und die Struktur, um den besten Motor zu produzieren."
Angeblich soll Renault ja die größten Fortschritte seit dem V6-Beginn erzielt haben. "Vor allem am ERS und dem Verbrennungsmotor haben wir hart gearbeitet", sagt Taffin und begründet den bevorstehenden Erfolg mit dem Plan, den man hat. "2018 haben wir einige neue Konzepte eingeführt, die sich als erfolgreich herausgestellt haben. Einige haben wir für 2019 weiterentwickelt und den besten Winter aller Zeiten gehabt. Jetzt geht es nur um die Umsetzung."
Schon einmal Turbo-Erfolg
Renault stieg erstmals 1977 in die Formel 1 ein und prägte in jener Ära die Turbo-Technologie, die damals im Grand-Prix-Sport neu war. 1985 wurde das Programm vorerst beendet. In den 1990er-Jahren feierte der französische Hersteller als reiner Motorenhersteller große Erfolge, unter anderem mit Williams und Benetton. Michael Schumacher holte seinen zweiten WM-Titel 1995 mit Renault-Power.
Ende 1997 zog sich Renault aus der Formel 1 zurück, blieb jedoch über die Firma Mecachrome in Sachen Technologie am Ball. 2001 kehrte Renault als Motorenlieferant für Benetton werksseitig zurück, 2002 wurde das Team in Renault umbenannt. Es folgte eine weitere Erfolgsära mit den beiden WM-Titeln 2005/06 für Fernando Alonso.
Nicht zuletzt getriggert durch die "Crashgate"-Affäre stieg Renault Ende 2009 ein weiteres Mal aus der Formel 1 aus. 2016 dann das Comeback des Werksteams in seiner heutigen Form, zunächst mit den Fahrern Kevin Magnussen und Jolyon Palmer. Teamchef ist Cyril Abiteboul, Technischer Direktor Nick Chester.
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