Offiziell: Schumacher gibt Rücktritt bekannt

Unmittelbar nach dem Grand Prix von Italien hat Michael Schumacher seinen Rücktritt von der Formel 1 bekannt gegeben - Massa/Räikkönen bei Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Seit Wochen gibt es in der Formel 1 kein anderes Thema mehr, doch heute wurde den Spekulationen endlich ein Ende bereitet: Das Ferrari-Team hat nach dem Grand Prix von Italien in Monza wie erwartet bekannt gegeben, dass es 2007 nicht mehr mit Michael Schumacher, sondern mit Felipe Massa und Kimi Räikkönen an den Start gehen wird.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher wird seine große Karriere am Saisonende beenden

Für Schumacher bedeutet dies nach insgesamt 16 Jahren Abschied nehmen von der Königsklasse des Motorsports - und der in der Schweiz lebende Deutsche kann auf eine stolze Erfolgsbilanz zurückblicken: 90 Siege, 68 Pole Positions und 75 schnellste Rennrunden in bisher 245 Grands Prix, praktisch alle relevanten Formel-1-Rekorde gehen auf sein Konto. Nur die 256 Rennteilnahmen von Riccardo Patrese wird er nun nicht mehr übertreffen.#w1#

Schumacher möchte als Weltmeister abtreten

Der siebenfache Weltmeister, der natürlich am liebsten als amtierender Champion abtreten würde und in China, Japan und Brasilien alles für den Titel geben wird, gab seinen Rücktritt direkt im Anschluss an das Rennen in Monza bekannt. Diesen Termin hatte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo vorgegeben, um den Tifosi bei ihrem Heimspiel einen Zukunftsplan präsentieren zu können. Schumacher hätte sich angeblich ja noch mehr Bedenkzeit gewünscht.

Unter Druck geraten ist der 37-Jährige, weil ihn Ferrari zwar einerseits unbedingt halten wollte, andererseits aber natürlich auch langfristig planen musste. Aus eben diesem Grund entschieden sich di Montezemolo und Teamchef Jean Todt dazu, ihre seit Jahren bestehende Option auf Kimi Räikkönen einzulösen, während man sich in Sachen Nummer zwei nie Sorgen machen musste, weil man ja auf Felipe Massa zurückgreifen konnte.

Schumacher hat nun noch drei Formel-1-Rennen vor sich, ehe er seine Frührente in seiner schweizerischen Wahlheimat antreten wird. Der gebürtige Kerpener kann sich darauf freuen, nach all den hektischen Jahren endlich mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen - seine Beziehung zu Ehefrau Corinna gilt ja als besonders intensiv und glücklich, während er mit Tochter Gina-Maria und Sohn Mick auch zwei Kinder hat.

Ferrari bietet Schumacher Job auf Lebenszeit an

Ferrari bietet Schumacher indes einen Job auf Lebenszeit - auch nach dem Ende der Karriere des "besten Rennfahrers der Geschichte": "Für Michael steht bei uns immer ein Auto bereit, egal wann", sagte di Montezemolo bereits vor dem Grand Prix von Italien. "Auch wenn er kein Pilot mehr ist, wird Ferrari alles dafür tun, dass wir die Zusammenarbeit mit ihm fortsetzen. Er hat für Ferrari viel geleistet, und er wird für Ferrari noch viel leisten."

Seinen Noch-Schützling bezeichnete er als den "besten Fahrer in der Geschichte der Formel 1 und von Ferrari". Der Kerpener sei in den letzten elf Jahren auch persönlich einer der wichtigsten Personen in seinem Leben geworden: "Wir haben schwierige Zeiten durchlebt und fantastische Augenblicke geteilt. Michael war immer loyal zum Team, ehrlich, mit voller Entschlossenheit engagiert und ist professionell wie kein anderer. Niemand wird je das erreichen, was er für uns geschafft hat."

Zehn Jahre nach erstem Monza-Sieg wieder ein Triumph

Einer der schönsten Momente mit Schumacher sei neben den fünf Fahrer-WM-Titeln der erste Sieg mit der Scuderia in Monza 1996 gewesen - damals mit an und für sich unterlegenem Material. Schumacher habe neue Standards in der Formel 1 gesetzt: "Er hat als erster Fahrer auch physisch viel trainiert und war deshalb fitter im Kopf als die anderen. Er ist der Einzige, der 70 Runden auf allerhöchstem Niveau durchfahren kann", so der Italiener.

Mit Schumachers Rücktritt zeichnet sich nun übrigens auch eine weitere Entwicklung immer deutlicher ab, auch wenn diese noch nicht bestätigt ist: Technikchef Ross Brawn will Ferrari nach der Saison vermutlich verlassen, um eine Auszeit zu nehmen. Der Brite macht sich aber auch nach einem Karriereende des siebenfachen Weltmeisters keine Sorgen um seinen Arbeitgeber: "Es wird ein anderes Ferrari-Team sein, aber das heißt nicht, dass es schlechter sein wird."