Neues Reglement: Wie viel Eigenentwicklung ist erlaubt?
Das neue Motorenreglement lässt Fragen offen - Monisha Kaltenborn wähnt die Topteams im Vorteil - Red Bull erwägt Anpassungen am Renault-Triebwerk
(Motorsport-Total.com) - Das neue Motorenreglement der Formel 1 sorgt schon vor seinem Inkrafttreten für Wirbel. Ab der kommenden Saison werkeln statt der jahrelang im Einsatz befindlichen V8-Saugmotoren V6-Turbos im Heck der Grand-Prix-Boliden. Inwiefern die Teams im Umfeld der Motoren Eigenentwicklungen an den Start bringen dürfen, ist noch nicht abschließend geklärt.
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Wie einheitlich ist einheitlich? Renault-V6-Motor für alle Renault-Teams identisch? Zoom
Man kann davon ausgehen, dass gerade die Topteams wieder Schlupflöcher im Reglement finden werden. So wähnt Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn gegeüber 'Formula1.com' bereits einen Nachteil für die Kundenteams: "Es ist gut möglich, dass die Teams, die ihre Technik in Eigenregie entwickeln, einen Vorteil haben."
Bei Red Bull erwägt man offenbar, die Auspuffführung am kürzlich vorgestellten Renault-V6 zu modifizieren - natürlich nur für den Einsatz im eigenen Fahrzeug, nicht für die Renault-Kundenteams. Inwiefern diese Bemühungen Früchte tragen werden, bleibt allerdings abzuwarten. "Viel Spielraum haben wir nicht. Die Auspuffrohre brauchen eine bestimmte Länge", wird Renault-Motorenchef Rob White von 'auto motor und sport' zitiert.
Dem Vernehmen nach will das Weltmeisterteam ursprünglich sogar noch mehr in Eigenregie entwickeln. So soll Infiniti nach Informationen von 'auto motor und sport' das technische Wissen aus dem Fahrzeugbau in den Bereichen Elektronik und Batterie nutzbringend einsetzen. Diesen Bemühungen könnte jedoch auf der heutigen FIA-Weltratssitzung endgültig ein Riegel vorgeschoben werden.