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Nach Seidl-Wechsel zu Sauber: Bottas schon "angezählt", vermutet Schumacher
Sky-Experte Ralf Schumacher erklärt, warum der Wechsel von Andreas Seidl von McLaren zu Sauber Sinn macht - Bottas und Zhou die größten Verlierer?
(Motorsport-Total.com) - Nach dem überraschenden Wechsel von McLaren-Teamchef Andreas Seidl zu Sauber als neuer CEO und der bevorstehenden Übernahme des Teams durch Audi, stellt sich die Frage, ob das Schweizer Team langfristig mit den Fahrern Valtteri Bottas und Guanyu Zhou plant.
© SPORT1
Ralf Schumacher hat sich zum Wechsel von Andreas Seidl zu Sauber geäußert Zoom
Sky-Experte Ralf Schumacher vermutet, dass Bottas, der eigentlich einen langfristigen Vertrag hat, schon "angezählt" sei, während er beim Chinesen Zhou davon ausgeht, dass er bis zur kompletten Übernahme von Audi 2026 bleiben wird. Der Formel-1-Rookie wurde bisher jedoch nur für ein weiteres Jahr bis Ende 2023 bestätigt.
"Ich bin mal gespannt, welche Vorstellungen, Andreas Seidl mit den Fahrern hat, da gibt's ja auch Gerüchte", sagt Schumacher am Dienstag bei 'Sky'. "Zhou ist ja mehr oder weniger gesetzt, bringt ja auch eine Menge Geld mit, was nicht unwichtig ist bis [20]26, bis Audi dann wirklich kommt."
"Aber Bottas, hört man so ein bisschen, sei angezählt und soll nicht unbedingt allzu lange da bleiben", glaubt Schumacher. Bis Ende 2023 herrscht jedoch erst einmal nicht nur bei den Fahrern Klarheit, denn Partner Alfa Romeo wird in der nächsten Saison auch noch Titelsponsor bleiben, ehe man 2024 ausscheidet.
Schumacher: Seidl der richtige Mann für Audi
Obwohl Schumacher vom Wechsel von Andreas Seidl zu Sauber überrascht wurde, glaubt er, dass es für ihn und auch für Sauber und später Audi der richtige Schritt ist, da man "jetzt in aller Ruhe Zeit hat, alles aufzubauen".
"Die Erfahrung, die Andreas Seidl vorher mit Porsche-Prototypen, jetzt mit der Formel bei McLaren gemacht hat, die ist natürlich auch eine Menge Geld wert, und er bringt vieles mit rein", erklärt er. "Und dementsprechend wird das auch ziemlich gut funktionieren. Sauber ist ja auch gefestigt, hatten dieses Jahr gar kein schlechtes Auto muss man ja auch sagen."
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Gleichzeitig vermutet Schumacher zwei Gründe, warum Seidl McLaren verlassen habe, obwohl er dort noch einen Vertrag bis Ende 2025 hatte und erst danach zu Audi wechseln wollte.
Schumacher erklärt: Warum Seidl McLaren verlässt
"Ich glaube, dass am Ende McLaren, das dauert ja alles noch so ein bisschen", sagt er. "Dieses Jahr hinkt das ganze Thema so ein bisschen hinterher. Ich glaube auch, dass die Neustrukturierung, der Bau des Windkanals, was dringend erforderlich ist, [das Team] im Moment aufhält. Das hat Andreas vielleicht auch zu lange gedauert."
2022 ist das Team aus Woking auf den fünften Platz in der Konstrukteurswertung zurückgefallen, nachdem man 2020 noch Gesamt-Dritter und 2021 immerhin noch Vierter werden konnte.
"Und: Wir reden hier von einer Doppelspitze", fügt der Sky-Experte hinzu. "Und ich weiß nicht, ob das immer so glücklich ist. Zak Brown, der ja auch explosiv ist, der auch einen super Job macht, den ich eigentlich ganz unterhaltsam finde, aber ob das unbedingt zur deutschen Mentalität passt, da bin ich mir nicht sicher."
Schumacher mit Bitte an Seidl: "Das ist das Wichtigste!"
"Ich meine, da brauchen wir ja keinen Hehl draus machen, dass der Andi nun mal mit Porsche im VW-Konzern die erfolgreichste Zeit hinter sich hatte, und dass der dann zurückgeht, das war dann fast auch klar und in der Kombination für ihn auch eine super Idee", so Schumacher.
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Dass man bei Audi Seidl haben wollte, vor allem, weil er Deutscher ist, glaubt Schumacher hingegen nicht: "Audi ist jetzt nicht so aufgestellt, dass man alles deutsch haben will. Aber ich glaube, Sprachbarrieren werden in der Formel 1 immer sein. Das heißt, es wird immer alles englisch bleiben."
Für den neuen Sauber-CEO Seidl hat der sechsfache Grand-Prix-Sieger der Formel 1 zudem eine Bitte: "Was ich allerdings hoffe, ist, dass er Karlheinz Hauser vom Catering mitnimmt, weil das ist nämlich das Wichtigste im Fahrerlager!"
"Der ist extremst gut! [lacht; Anm. d. Red.] Den hat er mit zu McLaren gebracht und da hoffe ich und drücke ich die Daumen, dass wir den dann [bei Sauber] erleben dürfen."
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